"Lebensretter vor Ort" - nun hängt auch in Freilingen am Feuerwehrhaus ein rund um die Uhr zugänglicher Defibrillator. Dank des Vereins „Lebensretter im Kreis Euskirchen e.V." wurde in der Ortslage ein "Lebensretter" installiert, der zur Abdeckung des technischen Bedarfs neben den Defis, die schon seit längerem im Feriendorf und auf dem Eifel-Camp einsatzbereit sind, beiträgt. Am Freitag, 28. April wird um 19.00 Uhr im Bürgerhaus ein Infoveranstaltung angeboten, auf der die Funktion und der Einsatz des Defibrillators erläutert wird. Jetzt anmelden!

 

Der Herzkreislaufstillstand ist eine Volksseuche, die deutschlandweit mehr Tote fordert als Verkehrsunfälle. In Deutschland sterben pro Jahr mehr als 60 000 Menschen an einem plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand.

Wenn das Herz eines Menschen zu schlagen aufhört, geht es um jede Sekunde. In rund 180 Fällen pro Jahr rückt der Rettungsdienst im Kreis Euskirchen zu solchen Herz-Kreislauf-Stillständen aus. Durchschnittlich braucht der örtliche Rettungsdienst allerdings acht bis zwölf Minuten, bis er am Einsatzort helfen kann. Bereits das könnte aber zu lang sein, da bereits nach vier Minuten irreversible Schäden bei den Betroffenen entstehen können, also noch bevor der Rettungsdienst vor Ort ist.

Um Leben zu retten und das Zeitfenster bis zum Eintreffen einer Notärztin oder eines Notarztes zu überbrücken, ist es wichtig, im Kampf gegen die Uhr möglichst viele Menschen zur Erste-Hilfe-Leistung zu motivieren und flächendeckend eine Ausstattung mit Defibrillatoren vorzuhalten, die beim Ersthelfereinsatz technische Unterstützung leisten. Erst diese Kombination verspricht Erfolg.

Von entscheidender Bedeutung ist daher das erste Glied der sogenannten Rettungskette, die Ersthelferin oder der Ersthelfer und deren gerätetechnische Ausstattung. Denn Je kürzer das therapiefreie Intervall ist, umso größer sind die Überlebenschancen der Patientinnen und Patienten und deren Aussicht auf ein normales Leben ohne bleibende Schäden.

Doch noch immer scheuen sich zu viele Menschen, Hilfe zu leisten und eine Laienreanimation einzuleiten.

Wenn die Laienhelferquote gesteigert werden könnte, könnten im Kreis Euskirchen pro Jahr bis zu 30 Menschen mehr überleben.

Um die Zahl der Ersthelfer zu erhöhen, ist die App Corehelper entwickelt worden (s. Bericht). 

Die App Corhelper, die es für jedes Smartphone-Betriebssystem kostenfrei zum Download gibt, spielt eine wichtige Rolle. Denn sie richtet sich eben nicht an den professionellen Rettungsdienst, sondern an besagte Ersthelfer, die dem Patienten vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes helfen. Gesucht werden Menschen von neben an, die zu Lebensrettern werden. Die einzige Voraussetzung ist ein Erste-Hilfe-Nachweis.

​„Wenn wir genug Ersthelfer haben, brauchen sie im Schnitt vier Minuten, bis sie beim Patienten sind“, sagt Dr. Jesko Priewe, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Marien-Hospital Euskirchen.

Das sei der Fall, wenn sich im Kreis mindestens 1500 Helfer bei Corhelper registriert haben.

Aktuell seien es etwa 860. Das ist nach zwei Jahren bereits ein erstaunlicher Wert.

Nach Angaben von Wolfgang Andres, Pressesprecher des Kreises Euskirchen, gab es seit Februar 2021 etwa 280 Einsätze, bei denen via Smartphone Ersthelfer alarmiert worden sind. Die Zahl verdeutliche, wie wichtig es sei, weiter die Werbetrommel zu rühren, sagt Priewe. Doch mit Ersthelfern allein ist es nicht getan.

Genauso wichtig seien eben auch vor Ort verfügbare Defibrillatoren, auf die die Ersthelfer zugreifen können. 

Der Idealfall sähe dann so aus: Zwei Ersthelfer machen sich auf den Weg zum Patienten, der dritte zum Defi. Der Weg des Ersthelfers zum Patienten sollte nicht länger als vier Minuten dauern, der Weg Ersthelfer-Defi-Patient auch nicht länger als vier Minuten. Insgesamt sollen also nicht mehr als vier Minuten vergehen, bis alle drei Ersthelfer und der Defi beim Patienten sind.

Es ist also die Kombination, die entscheidet. 268 Defis benötigt man nach Auffassung des Fachmanns im gesamten Kreis Euskirchen.

Etwa 100 rund um die Uhr zugängliche AEDs gibt es bereits, Tendenz steigend. Natürlich gibt es noch mehr, aber viele sind aber beispielsweise nur während bestimmter Öffnungszeiten zugänglich, was natürlich die Verfügbarkeit stark einschränkt. 

„AED ohne Ersthelfer ergeben keinen Sinn, aber Ersthelfer ohne AEDs ist auch zu kurz gesprungen“, stellte Dr. Priewe fest. Also schnappte er sich eine Karte des Kreises, analysierte jeden der 313 Orte und schaute sich Straßenzüge an.

„Der Defi ist der Ausgangspunkt. Von dort aus beträgt die ideale Wegstrecke zwei Minuten in jede Richtung“, so die Vorstellung des Fachmannes, der auch Vorsitzender des Vereins Lebensretter im Kreis Euskirchen e.V. ist. 

Der Verein „Lebensretter im Kreis Euskirchen“ ist vor etwa einem Jahr von Dr.Jesko Priewe, Michael Gissinger, Barbara Priewe, Eva Klein und Dirk Roseg gegründet worden.

Er hat sich zum Ziel gesetzt, die Abdeckung mit Defibrillatoren im Kreis Euskirchen zu verbessern. In einem Jahr hat der Verein mehr als 60 Defis angeschafft und installiert. Viele weitere sollen folgen. Einer davon in Freilingen.

Denn beim Blick auf Freilingen fiel dem Verein ganz schnell auf, dass zwar Defibrillatoren auf dem Eifel-Camp und im Feriendorf stationiert sind, nicht aber in der Ortslage selbst. Hier drängte sich als Standort das Feuerwehrgerätehaus in der Mitte des Dorfes geradezu auf.

Daher beschloss der Verein, Kontakt nach Freilingen zu suchen und wandte sich an den in Freilingen wohnhaften Landrat Markus Ramers, der den Kontakt zur Freiwilligen Feuerwehr und zum Vereinskartell herstellte. 

Dort war man sowohl von der Idee als auch dem Standort eines Defibrillators am Feuerwehrgerätehaus sofort begeistert. 

Mitte Januar wurde der Defi dann am Feuerwehrhaus angebracht. 

Etwa 2.500 € kostet das Gerät inklusive Montage, Wartung und Schild, die vom Verein finanziert werden.

Sobald ein Defi benutzt worden ist, wird er entweder ins Marien-Hospital nach Euskirchen oder ins Kreiskrankenhaus Mechernich gebracht, vom Verein gewartet und wieder aufgehangen. 

Auch diese Kosten übernimmt der Verein Lebensretter, der sich über Spenden finanziert.

Doch mit der Anbringung des Defibrillators am Feuerwehrhaus ist es nicht getan. Denn schließlich müssen die potenziellen Ersthelfer vor Ort wissen, wie man das Gerät im Notfall einsetzt. 

Daher ist für Freitag, 28. April um 19.00 Uhr eine zweistündige Infoveranstaltung vom Verein Lebensretter geplant, bei der u.a. alle Fragen um den neuen Defi geklärt werden sollen. 

Um einen besseren Überblick über die Teilnehmerzahl zu bekommen, wird um eine vorherige Anmeldung gebeten (Anmeldung telefonisch unter 02697 / 7117 bzw. 0162 / 42 78 139  oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

 

 

Infos auch unter folgendem Link: Lebensretter im Kreis Euskirchen 

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