"Willkommen an Bord" - hieß es am Freitag, 28. August bei der Dorfbereisung von Freilingen im Rahmen des Dorfwettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft". Denn das achtköpfige Organisationsteam hatte sich wieder etwas ganz Besonderes einfallen lassen, um bei der Bewertungskommission nicht nur mit Informationen über den Ort, sondern auch mit einer überraschenden Präsentation zu punkten. Hier ein ausführlicher, bebilderter Bericht über die rund einstündige Aktion!

 

Vor einem halben Jahr und damit noch fern aller Corona-Beschränkungen waren nach einem ersten Aufruf zur Mitarbeit im Organisationsteam zahlreiche Überlegungen angestellt worden, wie man in diesem Jahr die Präsentation des Dorfwettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" auf besondere Weise gestalten könnte.

Bei einem ersten Treffen der Arbeitsgruppe "Dorfwettbewerb" am 11. März wurden dann die Vorgehensweise bereits konkretisiert bzw. festgelegt und erste Arbeitsfelder verteilt. Der vierseitige offizielle Fragebogen, den jeder Ort im Vorfeld bei der Bewertungskommission einreichen muss und der zahlreiche Informationen über den Ort und die insgesamt drei Bewertungsbereiche enthalten soll, wurde erstellt und am 10. Mai an den Kreis Euskirchen übersandt. Damit war schon eine erste Hürde im Wettbewerb genommen, denn das Zusammentragen der vielen Details für die Beantwortung der zahlreichen aufgelisteten Fragen im Bewerbungsbogen erwies sich schon als nicht unerheblicher Arbeitsaufwand. 

 

Nach der ursprünglichen Planung des Kreises sollte der Wettbewerb dann von Mitte Mai bis Ende Juni in die "Bereisungsphase" gehen. Doch die Corona-Krise wirkte sich auch auf diesen Wettbewerb aus, so dass nicht nur die Anmelde- und Einreichungsfristen für die Dorfberichte und damit die formalen Teilnahmebedingungen verschoben bzw. geändert wurden, sondern auch die Besichtigungstermine der Bewertungskommission in den teilnehmenden Orten später stattfinden sollten.

Die Bereisung von Freilingen wurde damit vom ursprünglich geplanten 22. Juni auf den 28. August verlegt, so dass sich das Organisationsteam für die Vorbereitung dann doch noch etwas mehr Zeit nehmen konnte. 

Aber nicht nur die Zeitplanung für die Bereisung änderte sich, sondern auch die Vorgaben für die Durchführung der Präsentation der Orte mussten den coronabedingten Schutz- und Hygienevorgaben angepasst werden. Die klaren Regeln und damit auch Beschränkungen bezüglich der Bereisung machten nach und nach einige Planungen dann leider wieder zunichte. So war ursprünglich z.B. vorgesehen, für die Rundreise der Kommissionsmitglieder durch unseren Ort verschiedene Elektrofahrzeuge einzusetzen, um damit auf den besonderen Stellenwert des bereits mehrfach ausgezeichneten Freilinger Softwareunternehmens evemo mit der deutschlandweit im Einsatz befindlichen Carsharing Software "mobilesdorf" einzugehen. Aufgrund der einzuhaltenden Abstandsvorgaben musste von diesem Plan dann aber wieder abgesehen werden.

Vielmehr fuhr die siebenköpfige Kommission am 28. August in einem riesigen 12 m langen Reisebus vor und im Ort dann auch weiter.

Die eigentlich vorgesehene Route durch Freilingen musste deshalb ebenfalls ganz spontan geändert werden, da man mit einem solchen "Schiff" nun einmal nicht um jede Kurve und Straßenverengung in unserer Ortslage kommt. Aber Freilingen wäre ja nicht Freilingen, wenn man nicht in der Lage gewesen wäre, auch auf diese kurzfristigen, erst vor wenigen Tagen kommunizierten Änderungen entsprechend zu reagieren. 

Zunächst ging es aber erst einmal wie von Anfang an geplant um 9.15 Uhr offiziell auf dem Marienplatz los. Dort waren zwei "Roll-ups" von Freilingen aufgestellt worden, auf denen man sich einen groben Überblick über Freilingen, die Baukultur und die verschiedenen Veranstaltungen machen konnte.

Diese Banner hatte Judith Maur im letzten Jahr für die Ausstellung im Eifelmuseum im Rahmen des Jubiläums "50 Jahre Gemeinde Blankenheim" entworfen, bei der sich die alle 17 Ortschaften der Gemeinde Blankenheim auf speziellen Infowänden präsentieren sollten.

Diese nachhaltige Form der Präsentation erwies sich in diesem Fall als vorteilhaft, da die langlebigen Informationswände an diesem Tag noch einmal zum Einsatz gebracht werden konnten, um einen ersten Eindruck von Freilingen zu vermitteln

Nach der offiziellen Begrüßung der Kommissionsmitglieder und der beiden Vertretern der Verwaltung der Gemeinde Blankenheim, informierte die Ortsvorsteherin die Teilnehmern der Bereisung  über den neu gestalteten Verkehrsbereich am Marienplatz und die besondere Bedeutung der dort befindlichen Bücherbude in Coronazeiten. Denn das umfangreiche Leseangebot der 2012 auf private Initiative hin ehrenamtlich errichteten "Minibibliothek" mit ihrer unkomplizierten, kontaktlosen Ausleihe hat in diesem Jahr offenbar einen besonderen Andrang erlebt. 

Danach lud die Ortsvorsteherin, die sich nebenbei anhand ihres Karnevalsordens als amtierende Karnevalsprinzessin des "1. interkommunalen Prinzenpaares Freilingen/Lommersdorf" zu erkennen gab, in ihrer neuen Funktion als "Kapitänin" zur gemeinsamen Rundreise durch Freilingen ein, und zwar auf der "MS Freilingen", dem besagten riesigen Reisebus der Kommission. Um ihre Position als "Reiseleitung" auch nach außen zu demonstrieren, setzte sie sich eine leicht angegilbte, verbeulte Kapitänsmütze auf und ergriff an Bord des "Schiffes" das Mikrofon, um während der Rundreise entsprechende interessante Informationen an die "Reiseteilnehmer" weiterzugeben.

"Wir haben auf unserer kleinen Kreuzfahrt durch Freilingen drei "Landgänge" geplant. Damit Sie sich dann nicht verlaufen und orientieren können, teile ich jetzt Landkarten von Freilingen an Sie aus, anhand derer Sie sich im Ort orientieren können", erläuterte sie der Kommission und verteilte den von Judith Maur erstellten, einzigartigen Übersichtsplan von Freilingen. 

Danach konnte die Reise dann endgültig starten. Begleitet und entsprechend gefilmt vom eigens engagierten Kameramann Stefan Franzen startete die Reisegruppe die Rundfahrt vom Marienplatz aus, vorbei an der neu gestalteten Trafostation über die Blankenheimer Straße, die Steinstraße hoch. Natürlich wurde während der Fahrt auf alle Besonderheiten eingegangen, die sich auf der Strecke als interessante Informationen anboten: das hohe politische Engagement in Freilingen (ein Landratskandidat mit Markus Ramers und gleich vier Gemeinderatskandidaten), die in den letzten Jahren errichteten Dorftafeln, die neuen Maßnahmen auf dem Friedhof und vieles mehr. Vorbei an der Gaststätte Meiershof, am ältesten Fachwerkhaus in Freilingen und mit einem Blick auf den Dorfbrunnen fuhr die Gesellschaft dann zur ersten Station, dem Kfz-Betrieb von André Schmickler im "Gewerbegebiet" von Freilingen.

In der Halle präsentierten Michael und Rosi Hermanns den Bereich Ziele und Konzepte des Ortes sowie wirtschaftliche Entwicklung und Infrastruktur.

Anhand zweier großer Bildtafeln, die ebenfalls von Judith Maur erstellt worden waren, stellten sie zum einen die aktuelle Situation bzw. Aktionen in der Vergangenheit (Freilinger Leitbild, Dorfwerkstatt, Corona-Einkaufsdienst, Eifel Hero, Maßnahmen am Freilinger See) vor. Zum anderen gingen sie darauf ein, was in diesem Bereich noch auf dem Plan der örtlichen Akteure steht, wie z.B. die Etablierung eines 2-zweiwöchig stattfindenden Marktes auf dem Marienplatz und der Inwertsetzung des Pavillons auf dem Dorfplatz. 

Beim nächsten "Landgang" konnte die Kommission dann nach einer kleinen Rundfahrt durch Freilingen den Garten von Andrea und Peter Hierlwimmer "erleben".

Dieser bot sich als hervorragende Kulisse für die Präsentation des zweiten Bewertungsbereichs "Baukultur, Grüngestaltung, Umwelt, Natur und Umweltschutz" an. Auch hier wurde den Teilnehmern anhand zweier Bildtafeln der aktuelle Stand und die geplanten Aktionen vorgestellt bzw. näher gebracht. Ob von den Narzissenpflanzungen, den naturkundlichen Wanderungen mit Prof. Wolfgang Schumacher, der Streuobstwiesenaktion im Feriendorf, dem geplanten Artenschutzturm oder dem in den Startlöchern stehenden "TischleinDeckDich" (einem überörtlichen Geschirrverleihservice für Vereine und Privatpersonen zur Vermeidung von Einweggeschirr)...auch hier gab es einiges zu erzählen.

Und die Kommissionsteilnehmer machten sich reichlich Notizen für ihre Bewertungsunterlagen. 

Doch da die Zeit knapp bemessen war (für die Rundreise stand insgesamt nur eine Stunde zur Verfügung), drängte die "Kapitänin" zur Weiterfahrt zur letzten Station am Bürgerhaus.

Dort hatte Judith Maur schon alles für ihre Präsentation des Bereichs "Soziales und kulturelles Leben" vorbereitet. Ebenfalls anhand zweier Bildtafeln erzählte sie in ausführlicher Weise über die besondere und vielfältige Veranstaltungskultur in Freilingen, die sich sowohl in der Gaststätte Meiershof als auch im Bürgerhaus abspielt. Dabei wurden neben den schon traditionellen Festen und Terminen (z.B. Karneval, Kirmes, Kinderfest, Kunst im Garten, Bierwoche, Barbarakonzert, Adventszauber) auch die speziellen Angebote im Bürgerhaus beschrieben, wie der letztjährige Auffrischungskurs des DRK "Fit in erster Hilfe", die auch für November wieder geplante Krimilesung mit Ralf Kramp oder die Thermomix-Kochkurse.

"Auch für die Zukunft haben wir noch einige besondere Angebote hier im Bürgerhaus geplant", führte Judith weiter aus und ging dann näher auf das Musikprojekt "Sing mit uns", die naturkundlichen Workshops für Kinder und die Dia-Show mit altem Film- und Fotomaterial aus dem umfangreichen dorfeigenen Archiv ein. 

Besondere Erwähnung fand im Rahmen ihrer Präsentation wie auch an den anderen Stationen die Freilinger Internetseite. 

"Seit 10 Jahren haben wir mit unserem Dorfportal „Wir-in-Freilingen“ bereits das digitale Angebot umgesetzt, das sich so viele Wahlstrategen zur Zeit für den ländlichen Raum auf die Agenda setzen und so schön als vernetztes Dorf umschreiben. Auf WiF erfahren Sie dank der Mithilfe der ehrenamtlichen Helfer auf schnellstem Wege alles, was gerade passiert oder wichtig ist. Über die besondere Form der Mitarbeit von Simon Hellenthal, der mit seinen Augen über einen speziellen Computer seine Berichte erstellt, hat sogar schon die Lokalzeit Aachen im Fernsehen berichtet. Wir können damit sogar einen inklusiven Arbeitsplatz vorweisen", führte Judith in ihrem Vortrag näher aus und ging dann auf das vielfältige Angebot unserer Seite ein.

Dabei ließ sie nicht unerwähnt, dass gerade 2020 dem Freilinger Internetportal eine besondere Bedeutung zukommt.

"Nicht zuletzt, weil wir auch auf Facebook unterwegs sind, erreichen wir noch mehr Menschen aller Altersklassen. So hatten wir in den Lock-down-Monaten April und Mai jeweils über 8000 Besucher auf Wir-in-Freilingen, und das alles ohne Werbung und Fremdfinanzierung", so Judith weiter. 

"Mit den vielen verschiedenen Berichten (Rückblicke, Interviews, Gartenserie u.v.m.) haben wir neben der Dorfchronik von Albert Luppertz eine digitale Chronik aufgebaut, die fast täglich fortgeschrieben wird. Heute zum Beispiel durch einen Bericht über die Dorfbereisung der Bewertungskommission im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft 2020“. Und wie aktuell wir mit unserer Berichterstattung sind, können Sie jetzt im Moment erleben, wenn Sie einmal alle auf Ihren Handys die Seite „Wir in Freilingen“ öffnen. Schauen Sie mal nach...", sprach sie und forderte die Kommissionsmitglieder auf, die Startseite einzugeben.

Und tatsächlich konnte man just in diesem Moment einen vermeintlich bereits veröffentlichten Bericht über die Bereisung aktuell auf der Internetseite nachlesen.

 

Die Aufklärung folgte jedoch auf dem Fuß. Denn die Ortsvorsteherin hatte einen Einleitungstext mit Bild vorbereitet, der nur für kurze Zeit vor Ort freigeschaltet worden war, um die Bewertungskommission zu beeindrucken. Dieser besondere Clou zur Verdeutlichung der Aktualität der Seite fand jedenfalls großen Zuspruch und sorgte für leichte Erheiterung. "Keine Angst, ich habe noch kein Wettbewerbsergebnis veröffentlicht, so aktuell und vorausschauend ist unsere Seite dann doch nicht", führte die "Kapitänin" schmunzelnd an. 

Nachdem man sich noch anhand verschiedener Ausgaben einen Eindruck von dem beliebten Freilinger Jahresrückblick gemacht hatte, musste die Ortsvorsteherin dann aufgrund der verstrichenen Zeit schon zum Schlusswort kommen.

Dazu zog ihre Kapitänsmütze wieder aus und verabschiedete die Gäste mit den besten Wünschen für die weitere Fahrt. Allen wurde noch ein "Wir-in-Freilingen"-Aufkleber als kleines Erinnerungsstück mit auf den Weg gegeben, bevor sich die Abordnung wieder ohne Begleitung in den Bus setzte und die Bereisung in der Gemeinde Blankenheim fortsetzte. Insgesamt nur 4 Orte der Gemeinde Blankenheim haben sich übrigens am diesjährigen Dorfwettbewerb beteiligt. 

Die örtlichen Akteure waren am Ende mit ihrer Präsentation jedenfalls rundherum zufrieden. In ihrem guten Gefühl wurden sie auch von einigen Zaungästen bestärkt, die sich am Bürgerhaus trotz der beschränkten Öffentlichkeit der Bereisung eingefunden hatten und zumindest an der letzten Station vor dem Bürgerhaus in gebührendem Abstand teilnehmen konnten. 

Als Dankeschön gab es in kleiner Runde für die Helfer und wenigen Gäste im Bürgerhaus Kaffee und Brötchen und einige interessante Informationen über die letzten Teilnahmen unseres Dorfes an den Dorfwettbewerben 2014 und 2017. 

 

Man darf nun gespannt sein, wie die Kommission die Freilinger Präsentation bewertet. Unabhängig von deren Einschätzung sind sich alle Beteiligten vor Ort in jedem Fall einig, dass wir in Freilingen schon einiges erreicht haben. Trotz der hier und dort festzustellenden kleinen Schwächen und Mängel im äußeren Erscheinungsbild können wir in jedem Fall stolz auf unser Dorf sein. Nicht zuletzt auch wegen der Internetseite und unserer digitalen Vernetzung hat Freilingen auf jeden Fall "Zukunft". 

Das Ergebnis des Dorfwettbewerbs wird am 26. September bekannt gegeben. Durch die noch bestehenden Einschränkungen ist eine Siegerehrung in gewohnter, öffentlicher Form in großem Rahmen nicht möglich. 

Es wird vielmehr nur eine kleine Feierstunde (ohne Begleitprogramm und Vorträge) im Kreishaus geben, zu der auf Grund der beschränkten Teilnehmerzahl nur die ersten drei Dörfer, die sich für den Landeswettbewerb qualifizieren, sowie die Dörfer auf Platz vier eingeladen werden können. 

Wir werden in jedem Fall zeitnah über das Ergebnis berichten. Aktuell wie immer, versteht sich! 

Noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle mitwirkenden Akteure und Helfer. 

Ein besonderer Dank geht an Claudia Hellenthal, die sich um den stärkenden Imbiss im Bürgerhaus gekümmert hat und Stefan Franzen, der die ganze Präsentation nicht nur an den einzelnen Stationen, sondern auch während der Rundreise im Bus verfolgt und gefilmt hat. Sobald Stefan sein Video abschließend bearbeitet hat, werden wir diese Dokumentation der diesjährigen Dorfbereisung natürlich auf dieser Internetseite verlinken und zugänglich machen.

Man darf auf einiges gespannt sein...

 

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