Interview mit dem ehemaligen Ortsvorsteher von Freilingen

Am Sonntag, 11. September 2011 wird in Freilingen ein großes Fest gefeiert : die Einweihung des neuen Bürgerhauses, das seit Anfang Mai offiziell von verschiedenen Vereinen und Kursveranstaltern genutzt wird. Viele Helfer waren in den vergangen Monaten dankenswerter Weise zahlreiche Stunden ehrenamtlich am Umbau beteiligt.

Ein "Arbeiter", der besonders viel Zeit und Herzblut in die Verwirklichung des Projekts "Bürgerhaus" investiert hat, ist ohne Zweifel der ehemalige Ortsvorsteher von Freilingen, Franz-Josef Giefer.

Anlass genug für WiF, einmal ein exklusives Interview mit dem Malermeister-Rentner zu führen und ihn einmal von seinen Erfahrungen am Bau berichten zu lassen.

 

WiF : Franz-Josef, am 11. September 2011 findet die offizielle Einweihung des neuen Bürgerhauses in Freilingen statt. Als ehemaliger Ortsvorsteher von Freilingen hast Du Dich persönlich für den Umbau verantwortlich gefühlt. Wie zufrieden bist Du nun mit dem Ergebnis ?

Franz-Josef : Als 2007 unser Kindergarten wegen Kindermangels geschlossen wurde, galt es zu überlegen, was wir mit dem leerstehenden Gebäude machen sollen. Mittlerweile stand fest, ein neues Feuerwehrhaus zu bauen. So kam schnell der Gedanke, auch ein Bürgerhaus zu erschaffen und das bestehende Gebäude des alten Kindergartens mit einzubeziehen. Vorschläge wurden gemacht und so entstand zusammen mit der Gemeindeverwaltung ein konkretes Bild.

Am Montag, 11. Februar 2008 habe ich dann zu einem Informationsgespräch in der Gaststätte Meiershof eingeladen. Die Resonanz war sehr gut, so dass wir von einem großen Interesse der Bevölkerung sprechen können. Auf die Frage, ob ich zufrieden bin, antworte ich mit einem klaren „Ja“.

WiF: Hast Du selbst noch einen Überblick, wie viel Stunden Du an dem Umbau seit Beginn der Maßnahme im Juli 2008 gearbeitet hast ?

Franz-Josef: Die Aufzeichnungen über meine Arbeit beginnen am 3. Juli 2008. Da habe ich mit Hilfe von Walter Luppertz die Kindertoiletten und Waschbecken abmontiert. Ab dieser Zeit habe ich auf neun DIN-A 4 Seiten alle Arbeiten von mir festgehalten. Teilweise auch Stunden meiner Helfer. So weiß ich genau, wann und mit welchem Zeitaufwand die Arbeiten gemacht wurden.

Viele Helfer haben mir beigestanden. Ein paar möchte ich hervorheben. Ernst Ehlen half mir von November 2009 bis Ende März 2010 mit 66 Stunden und Richard Giefer von Anfang bis Ende März 2010 mit 132 Stunden. Ich habe 830 Stunden für mich notiert.

 

WiF: Hast Du zu Beginn des Umbaus damit gerechnet, dass dies so viel Zeit in Anspruch nehmen würde ?

Franz-Josef: Mir war schon bewusst, dass die Umbauarbeiten – am grünen Tisch geplant – in Wirklichkeit nicht immer so ablaufen. Ohne den Zeitdruck, den ich von meinem ehemaligen Betrieb her kenne, war die Produktivität nicht immer gegeben. Aber im Großen und Ganzen bin ich mit dem Ablauf zufrieden. Natürlich bin ich froh, dass ich die Rentnerzeit mittlerweile wieder ganz anders gestalten kann. Bei verschiedenen Arbeiten hätte ich etwas mehr Hilfe brauchen können. Ich habe immer die Leute angesprochen, von denen ich vermutete, dass sie helfen werden und ich keinen Korb bekomme.

WiF: Wie hat Deine Frau Edith zu Deinem großen Engagement gestanden, Du musstest ja bestimmt viele private Maßnahmen zurückstellen ?

Franz-Josef: Meiner Frau sind die Aktivitäten im Sportverein, Musikverein, 11 Jahre Gemeinderat und früher noch in der Innung, Berufsschule, u.a. hinreichend bekannt. Sie haben unsere Zweisamkeit nicht belastet und sie meint:„Sich regen bringt Segen!“

WiF: Welche Arbeiten haben sich als am schwierigsten erwiesen ?

Franz-Josef: Besonders körperliche Anstrengungen waren, die schweren und nassen Steine für den Anbau im Herbst 2009 zu verarbeiten und die Decken mit Rigips zu verkleiden. Das ganze Haus mit Vollwärmeschutz zu verkleiden war ebenso eine große Herausforderung. Erleichtert war ich, als vor dem nahenden Winter der Rohbau fertig war.

WiF: Wie hat die Finanzierung der Umbaumaßnahme geklappt ?

Franz-Josef: Nach anfänglichen Bedenken kann ich jetzt sagen, dass alle diese Befürchtungen nicht eingetroffen sind. Der Zuschuss seitens der Gemeinde im Haushalt sowie das Eigenkapital der Freilinger Vereine mit ca. 12.000  plus Spenden haben das ehrgeizige Ziel „Bürgerhaus“ keinen Augenblick in Frage gestellt. Nicht zu vergessen sind natürlich alle Arbeiten, die in Eigenleistung erbracht wurden. Wenn ich ca. 1.500 Stunden zugrunde lege mit einem Stundenlohn von 35 € käme die Eigenleistung auf ca. 52.000 €, was aber nur einen geschätzten Ansatz darstellt.

WiF: Wenn Du vorher gewusst hättest, wie viel Arbeit auf Dich zukommt, hättest Du Dich dennoch für den Umbau eingesetzt ?

Franz-Josef: Den Gedanken, das Bürgerhausprojekt aufzugeben, habe ich zu keinem Augenblick verfolgt. Als damaliger Ortsvorsteher und auch heute liegt mir die Zukunft des Ortes Freilingen am Herzen. Die Arbeit, die damit verbunden war, habe ich nie als Last empfunden. Ich erfreue mich am heutigen Ergebnis, das einen sichtbaren Dorfmittelpunkt darstellt.

WiF: Was wünschst Du Dir persönlich noch an Veränderung an dem Gebäude oder bist Du rundherum zufrieden mit dem jetzigen Ergebnis?

Franz-Josef: Ich wünsche mir, dass das Gebäude von der Dorfgemeinschaft gut angenommen wird und der Erhalt durch starke Nutzung sich rentiert. Ich denke, die Umgestaltung der Räumlichkeiten ist gut gelungen. Die Toilettenanlage ist von außen und innen optimal zu nutzen. Die Grünanlage sieht gut aus und die Parkmöglichkeiten sind ideal.

WiF: Du bist ja Mitglied im Musikverein, der wöchentlich im neuen Bürgerhaus probt. Wie ist denn die Akustik der Räumlichkeit ?

Franz-Josef: Viele Jahre wurden unsere Musikproben im alten Schulgebäude an der Kirche abgehalten. Oft war der Raum aber zu klein für den immer größer werdenden Verein. Nun sind wir Musikanten froh darüber, im neu gestalteten ehemaligen Kindergarten und jetzigen Bürgerhaus zu musizieren. Der Raum ist größer und Akustik durch die neue Deckenkonstruktion besser. Wir Musiker freuen uns alle, in der neuen Umgebung unserem Hobby nachgehen zu können

 

WiF: Franz-Josef, vielen herzlichen Dank für das Gespräch

Franz-Josef: Gern geschehen.





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