Interview mit vom "Aus" der Gemeinschaftsschule betroffenen Eltern aus Freilingen

WiF sprach mit verschiedenen betroffenen Elternpaaren aus Freilingen, die in den vergangenen Monaten von den Schulplänen für die neue Gemeinschaftsschule in Blankenheim überzeugt werden konnten und ihr Kind an dieser Schule eigentlich verbindlich angemeldet hatten. Die geführten Interviews werden zum Teil anonym wiedergegeben.

1. Gespräch mit Nadine und Rene Kolvenbach :

WiF: Euer Sohn Sven besucht zur Zeit die 4. Klasse der Grundschule Dollendorf. Ab dem Schuljahr 2011/2012 sollte er eigentlich zur geplanten Gemeinschaftsschule nach Blankenheim wechseln. Warum hattet ihr Euch trotz aller Unwegsamkeit für diese Schule, die ja als Schulversuch geplant war, entschieden?

Eltern:  Weil es für unser Kind eine tolle Chance gewesen wäre. Es gibt auch Kinder, denen das Lernen nicht so leicht fällt und diese hätten alle Möglichkeiten gehabt, vielleicht auch erst in zwei Jahren, darüber nachzudenken, welchen Weg sie einschlagen möchten.

WiF: Welche Erwartungen hattet Ihr im Hinblick auf diese neue Schulform und das für die Gemeinschaftsschule erarbeitete pädagogische Konzept?

Eltern:  Dass unser Kind an etwas ganz Neuem teilnehmen kann und mit dieser Schule "gewachsen" wäre. Was uns bei der letzten Info-Veranstaltung erzählt wurde, hatte auch die letzten Zweifel ausgeräumt und große Erwartungen auf eine neue Schule ausgelöst.

WiF: Hattet ihr während der verschiedenen Elterninformationsveranstaltungen das Gefühl, dass die Gründung der Schule trotz des Zeitdrucks „ordentlich“  und „gewissenhaft“ angegangen worden war oder herrschte aus Eurer Sicht eher ein allgemeines Chaos ?

Eltern: Chaos empfanden wir bis zum Schluss, aber trotz allem wurden viele Unsicherheiten am letzten Info-Abend ausgeräumt und uns ein tolles Konzept vorgestellt.

WiF: Wie war aus Eurer Sicht allgemein die Informationslage? Habt Ihr Euch ausreichend informiert gefühlt oder hattet Ihr den Eindruck, die Elternschaft wurde nur schlecht und bruchstückhaft über den jeweiligen Stand der Dinge aufgeklärt?

Eltern: Uns wurde immer wieder versichert, unsere Schule kommt. "Sie haben Ihre Anmeldung" und uns könne nichts mehr passieren, sogar finanzielle Mittel seien schon eingegangen und wir sollten nicht glauben, dass eine Schule, die nicht zu 100 % an den Start ginge, diese Mittel erhalten würde.

WiF: Wann seid Ihr über das „Aus“ für die Gemeinschaftsschule unterrichtet worden?

Eltern: Am 20. Juni 2011 um 17.00 Uhr per Kurier.

WiF: Hattet Ihr nach den Gesprächen mit der kommissarischen Schulleitung und der Anmeldung Eures Kindes trotz der öffentlichen Diskussion und der Kritik aus den anderen Kommunen zu irgendeinem Zeitpunkt Zweifel daran, dass die Schule an den Start gehen würde?

Eltern: Nein.

WiF: Hattet Ihr Euch überhaupt für den Fall, dass die Genehmigung für die Gemeinschaftsschule nicht rechtswirksam erteilt würde, einen Plan B für Eurer Kind zurecht gelegt ?

Eltern: Nein, uns wurde zugesichert, dass wir diesen "Plan B" nicht brauchen.

WiF : Wo werdet Ihr Eurer Kind jetzt anmelden ?

Eltern: In Blankenheim.

WiF : Wie groß ist die persönliche Enttäuschung ?

Eltern: Kaum in Worte zu fassen. Wenn es Worte dafür gäbe, würden wir diese nicht veröffentlichen. Wir sind sehr emotional damit umgegangen und haben auch unserem Kind erlaubt, seinem Unmut Platz zu machen. Wir finden auch, dass ein Info-Abend schon am nächsten Tag für die Eltern sinnvoll gewesen wäre, da die Verwirrung sehr groß ist und kaum einer mit seiner Anmeldung bis nach dem 28. Juni 2011 warten möchte, weil, wie Du so schön geschrieben hast, der Gedanke mitspielt :"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!". Daher hoffen wir auf eine rücksichtsvolle Aufnahmeregelung, die uns vielleicht ein bisschen für die Situation entschädigt.

WiF: Vielen Dank für das Gespräch und viel Glück bei der Schulsuche und für den Schulwechsel Eures Kindes !!!

 

2. Gespräch mit Ramona und David Giefer:

WiF: Euer Sohn Philip besucht zur Zeit die 4. Klasse der Grundschule in Dollendorf. Ab dem Schuljahr 2011/2012 sollte er eigentlich zur geplanten Gemeinschaftsschule nach Blankenheim wechseln. Warum hattet ihr Euch trotz aller Unwegsamkeit für diese Schule, die ja als Schulversuch geplant war, entschieden?

Eltern:  Weil wir eine große Chance für unsere Kinder darin gesehen haben und wir vom Konzept überzeugt waren.

WiF: Welche Erwartungen hattet Ihr im Hinblick auf diese neue Schulform und das für die Gemeinschaftsschule erarbeitete pädagogische Konzept?

Eltern:  Sehr große.

WiF: Hattet ihr während der verschiedenen Elterninformationsveranstaltungen das Gefühl, dass die Gründung der Schule trotz des Zeitdrucks „ordentlich“  und „gewissenhaft“ angegangen worden war oder herrschte aus Eurer Sicht eher ein allgemeines Chaos ?

Eltern: Es herrschte manchmal Chaos.

WiF: Wie war aus Eurer Sicht allgemein die Informationslage? Habt Ihr Euch ausreichend informiert gefühlt oder hattet Ihr den Eindruck, die Elternschaft wurde nur schlecht und bruchstückhaft über den jeweiligen Stand der Dinge aufgeklärt?

Eltern: Wir waren nicht ausreichend informiert.

WiF: Wann seid Ihr über das „Aus“ für die Gemeinschaftsschule unterrichtet worden?

Eltern: Am Montagnachmittag per Brief.

WiF: Hattet Ihr nach den Gesprächen mit der kommissarischen Schulleitung und der Anmeldung Eures Kindes trotz der öffentlichen Diskussion und der Kritik aus den anderen Kommunen zu irgendeinem Zeitpunkt Zweifel daran, dass die Schule an den Start gehen würde?

Eltern: Nach der schriftlichen Aufnahmebestätigung nicht mehr.

WiF: Hattet Ihr Euch überhaupt für den Fall, dass die Genehmigung für die Gemeinschaftsschule nicht rechtswirksam erteilt würde, einen Plan B für Eurer Kind zurecht gelegt ?

Eltern: Nein.

WiF : Wo werdet Ihr Eurer Kind jetzt anmelden ?

Eltern:   Realschule Blankenheim

WiF : Wie groß ist die persönliche Enttäuschung ?

Eltern: Sehr groß, vor allem für unseren Sohn.

WiF: Vielen Dank für das Gespräch und viel Glück bei der Schulsuche und für den Schulwechsel Eures Kindes !!!

 

3. Gespräch mit Elternpaar 3 (anonym):

WiF: Euer Kind  besucht zur Zeit eine  4. Klasse im Gemeindegebiet. Ab dem Schuljahr 2011/2012 sollte es eigentlich zur geplanten Gemeinschaftsschule nach Blankenheim wechseln. Warum hattet ihr Euch trotz aller Unwegsamkeit für diese Schule, die ja als Schulversuch geplant war, entschieden?

Eltern:  Wir haben positive Erfahrungsberichte über andere Gemeinschaftsschulen erhalten. Unser Kind sollte möglichst wohnortnah angemeldet werden und natürlich wollten wir die Gemeinde bei diesem Projekt unterstützen.

WiF: Welche Erwartungen hattet Ihr im Hinblick auf diese neue Schulform und das für die Gemeinschaftsschule erarbeitete pädagogische Konzept?

Eltern:  Große Erwartungen. Das gemeinsame Lernen guter und schwächerer Schüler erschien uns sinnvoll. Wichtig war uns auch, dass alle Bildungswege möglich gewesen wären.

WiF: Hattet ihr während der verschiedenen Elterninformationsveranstaltungen das Gefühl, dass die Gründung der Schule trotz des Zeitdrucks „ordentlich“  und „gewissenhaft“ angegangen worden war oder herrschte aus Eurer Sicht eher ein allgemeines Chaos ?

Eltern: Ein Stück weit beides, aber das " Chaos" überwog.

WiF: Wie war aus Eurer Sicht allgemein die Informationslage? Habt Ihr Euch ausreichend informiert gefühlt oder hattet Ihr den Eindruck, die Elternschaft wurde nur schlecht und bruchstückhaft über den jeweiligen Stand der Dinge aufgeklärt?

Eltern: Die Informationen kamen eher spärlich und mit langen Wartezeiten dazwischen. Nach den Infoveranstaltungen fühlte man sich erst gut informiert oder besser gesagt beruhigt. Entscheidende Fragen und Zweifel blieben immer.

WiF: Wann seid Ihr über das „Aus“ für die Gemeinschaftsschule unterrichtet worden?

Eltern: Jetzt erst, 4 Wochen vor den Ferien. Wir haben der Zeitung entnommen, dass ein Kurierdienst Infos an uns verteilt hat. Diese Briefe sind also in allerletzter Minute versandt worden. (Artikel am 21.Juni und der Brief am Nachmittag des 20.)

WiF: Hattet Ihr nach den Gesprächen mit der kommissarischen Schulleitung und der Anmeldung Eures Kindes trotz der öffentlichen Diskussion und der Kritik aus den anderen Kommunen zu irgendeinem Zeitpunkt Zweifel daran, dass die Schule an den Start gehen würde?

Eltern: Die Schulleitung war sehr überzeugend und optimistisch. Zweifel gab es immer, denn jede Information beinhaltete auch ein "wenn und aber". Nach langem Warten bekamen wir tatsächlich eine schriftliche Aufnahmebestätigung.

WiF: Hattet Ihr Euch überhaupt für den Fall, dass die Genehmigung für die Gemeinschaftsschule nicht rechtswirksam erteilt würde, einen Plan B für Eurer Kind zurecht gelegt ?

Eltern: Ja, diese haben wir aber eher weit weggeschoben, da wir ja die schriftliche Bestätigung besaßen.

WiF : Wo werdet Ihr Eurer Kind jetzt anmelden ?

Eltern:   ?

WiF : Wie groß ist die persönliche Enttäuschung ?

Eltern: Das möchten wir ungern in Worte fassen.

WiF: Vielen Dank für das Gespräch und viel Glück bei der Schulsuche und für den Schulwechsel Eures Kindes !!!

 

 

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