Fazit: Hervorragende "interkommunale" Zusammenarbeit mit Ahrhütte

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(Foto: Erwin Mungen)

Geschafft ! Das denken nach der Rallye wahrscheinlich nicht nur die Verantwortlichen vom Organisationsteam des ersten Wertungsprüfungslaufs in der Gemeinde Blankenheim zum 9. Lauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft, der ADAC Rallye Deutschland, sondern vor allem auch die vielen freiwilligen Helfer aus der einfachen "Bevölkerung" der mit der Durchführung betrauten Ortschaften. Es war schon ein gewaltiger Arbeitsaufwand, den Dollendorf, Reetz, Hüngersdorf, Ahrhütte und Freilingen im Rahmen dieses Motorsportspektakels zu stemmen hatten, was vielleicht im Vorfeld der Planungen nicht für alle Beteiligten so ohne weiteres zu erkennen war.

Ich muss gestehen, auch für mich nicht, jedenfalls zu Beginn. Denn als Andre Weber (SFG Schönau) im Sommer letzten Jahres die Pläne zur ADAC Rallye in der Gemeinde Blankenheim verkündete und mit der geplanten Strecke um Freilingen herum anklopfte, kamen mir als erstes die Bilder von einer Rallye im Jahr 2004 in den Sinn. Auch damals führte die Strecke durch die Freilinger Gemarkung, allerdings quer durch die Walachei, über Feldwege und durch den Wald und alles ein paar Klassen niedriger, mit kleinerem und weniger berühmten Fahrerfeld. Wir hatten damals vom Vereinskartell mitten auf einem an der Strecke gelegenen Feld mal eben einen kleinen Bewirtungsstand aufgebaut und mit 18 Kuchen, einer überschaubaren Zahl von Getränkekisten und einigen, wenigen Helfern ein paar Einnahmen für unsere Vereinskasse erzielt.

Warum also nicht mitmachen ? Schließlich würden wir neben den Einnahmen der Bewirtungsstände auch noch am Verkauf der Tickets und den Parkgebühren beteiligt, na ja, bei entsprechender Hilfestellung bzw. Arbeitsübernahme. Und welcher Verein verzichtet schon auf Einnahmemöglichkeiten, wenn auf der anderen Seite Bürgerhausumbauten und Gebäudeunterhaltungskosten auf die Vereinskasse drücken ? Also wurde ein grundsätzliches Ja zu unserer Beteiligung erteilt.

Ende 2012 wurden die ersten konkreteren Streckenpläne übersandt und die Rallye nahm, zumindest vom Verlauf her, immer mehr Gestalt an. Konkreter wurde es dann Mitte Juni 2013, als ein erstes Treffen der ADAC Verantwortlichen, Vertretern vom SFG Schönau und den Ortsvereinen der betroffenen Dörfer in Dollendorf stattfand.

Spätestens an diesem Abend wurde allen Beteiligten klar: das wird kein Kinderfest, weder vom Ausmaß der erwarteten Zuschauer, noch vom Umfang der anstehenden Aufgaben. Es runzelten sich die ersten Stirnfalten, wie denn die Fülle der organisatorischen Arbeiten gestemmt werden sollte. Denn es war die Rede von erwarteten 20.000 Zuschauern... und das nicht an einem Wochenende, sondern an einem Donnerstagabend um 18.00 Uhr.

Geregelt werden sollte die Parkplatzeinrichtung bzw. -einweisung und der Ticketverkauf für den ADAC. Den "Rest" konnten wir dann grundsätzlich nach eigenen Vorstellungen verwirklichen, also Getränkeverkauf und Imbissangebot. Jeder Ort bekam Parkplätze und Zuschauerpunkte zugewiesen, die es zu betreuen galt.

Langsam wurden auch dem letzten die Dimensionen dieser Veranstaltung bewusst und nicht wenige Zweifel an der Umsetzbarkeit dieses Großevents kamen auf. Doch der ADAC schien gut vorbereitet und beruhigte die Gemüter mit demonstrativer Gelassenheit. Es wurde genau vorgerechnet, wie viele Personen wo benötigt würden. Die Herren beschrieben, wie die Kassenteams zusammengesetzt sein sollten, wie die Parkplatzeinweisung organisiert werden müsste und woran wir alles verdienen könnten. Der ADAC würde Kassentaschen, Wechselgeld, Umhängeleibchen, Absperrband und Ansprechpartner zur Verfügung stellen. Das klang durchorganisiert. Also wollten dann doch letztlich alle mitmachen, irgendwie würde man die Zahl der benötigten Helfer in den Dörfern schon zusammengetrommelt bekommen.

Auf dem kleinen Dienstweg hatten sich vorab die Ortsvorsteherinnen von Ahrhütte und Freilingen verständigt, die 2 Parkzonen und 2 Besucherplätze, alles im "Grenzgebiet" der Gemarkungen Freilingen und Ahrhütte gelegen, gemeinsam zu betreuen. Gute Entscheidung.

Denn schon beim nächsten Treffen in Freilingen Anfang Juli zeichnete sich ab, dass alle Orte so ihre Probleme hatten, die enorme Zahl an benötigten Helfern zusammen zu bekommen. Schließlich sollten im Vorfeld genaue Listen für den ADAC erstellt werden, wer wo wann Moniereisen für das Absperrband in den Boden klopfen sollte, ein Kassenteam bildete (vorschriftsmäßig immer männlich, weiblich besetzt) oder als "Spectator management" bestimmt wurde. Es musste ja alles seine Richtigkeit haben, wegen der Versicherung und der Planung und so.

Manager

Also wurden jede Menge Leute gefragt, aus den Vereinen und aus der "normalen" Bevölkerung, ob geholfen werden könnte und wollte. Trotz vieler Veranstaltungen in den letzten Wochen, bei denen geholfen werden musste, zeigten sich erfreulicherweise viele sofort bereit, mit anzupacken. Einige meldeten sich sogar von sich aus für die Übernahme von Helferdiensten. Erfreulich!

Über 60 Mitstreiter konnten allein in Ahrhütte und Freilingen für die Mithilfe bei der Rallye gewonnen werden. Einsatzpläne und Arbeitsaufteilungen wurden erstellt. Die Rallye konnte kommen!

Aber zunächst stand erst noch eine Kassenschulung des ADAC auf dem Programm, sonntags morgens um 10.00 Uhr. Auch hierzu fanden sich wieder zahlreiche Vertreter aus den verschiedenen Orten in Dollendorf ein. Keiner hatte wohl damit gerechnet, dass die Veranstaltung letztlich 3 Stunden dauern sollte, ohne Pause, die eigentlich nach 1 1/2 Stunden vorgesehen war, aber auf die im Hinblick auf die Gesamtdauer dann doch lieber verzichtet wurde. Aber die Ausführungen zum Ticket- und Kassenwesen, Umfang 20 Seiten, mussten immerhin ausführlich erklärt und erläutert werden.

Und das wichtigste wurde im "Handout" dick unterstrichen: die Helfer bei der ADAC Rallye trinken ihr Bier mit den Kollegen bitte erst nach erfolgreicher Arbeit. Man lernt doch nie aus! Wenigstens konnte ich für meinen Teil versichern, dass ich (wie außerdem gefordert) freundlich, kompetent, selbstsicher und ruheausstrahlend sein kann, jedenfalls meistens. Die Anzahl der verschiedenen Rallye- und Park-Pässe, die wir uns einprägen sollten, stimmte mich dagegen eher bedenklich. Ob man die Pässe in der hektischen Kassieraktion überhaupt auf ihre Echtheit prüfen könnte? Abwarten.

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Montags vor der Rallye hatte wir unsere Kassenteams daher noch einmal an der Strecke zusammenkommen lassen und vor Ort in einer Kurzversion geschult. Auch dabei gab es skeptische Gesichter, aber Annegret Dreimüller konnte alle in sachlicher Art davon überzeugen, dass alles bestens organisiert sei und wir für die anströmenden Menschenmengen mit 7 Kassenteams bestens gewappnet seien. Unsere Kurzversion vom "Kassen-Handout" war ja schließlich mit 2 Seiten auch überschaubar.

Dienstags wurden dann die vorbestellten Zutaten für den Imbissstand abgeholt: 700 Würstchen, Unmengen Brot, Senf und Ketchup. Die Ladung passte so gerade in den Kofferraum des Kombis und wurde dann anschließend zu den Unmengen an Getränken in die beiden Kühlwagen für die Zuschauerpunkte Z 2 und 3 gepackt. Ob das alles verkauft werden könnte?

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Das würde sich zeigen. Mittwochabend wurde dann der Parkplatz P2 eingerichtet. Laut ADAC sollte diese Parkfläche ca. 400 bis 500 Autos aufnehmen. Nach einigen strategischen Diskussionen waren die Parkflächen schnell mit Absperrband versehen und die Parkschilder aufgestellt, dank der vielen Helfer, die allesamt sehr motiviert wirkten. Kein Wunder, bei dem Wetter und den Gewinnaussichten.

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(Foto: Rolf Dülsner)

Der eigentliche Rallyetag, der Donnerstag, lief aufgrund der guten Vorarbeit und des strahlenden Sonnenscheins hervorragend an. Die Zelte und Verkaufsstände waren dank der vielen fleißigen Hände schnell aufgebaut.

Zeltaufbau

Die Telefonverbindungen klappten, so dass alles, was noch fehlte, auf schnellstem Wege noch herangeschafft werden konnte, bevor die Sperrung der Strecke anstand. Um 11.00 Uhr bezogen die ersten Teams auf dem Parkplatz und in der Kassenzone mit Klappstuhl und Getränken versorgt ihre Stellung. Das "Rennen" auf Tickets und Parkplätze konnte beginnen.

Ab 15.00 Uhr rückte dann für den großen Ansturm noch entsprechend Verstärkung an. Doch der vom ADAC prognostizierte riesige Andrang blieb aus, jedenfalls an unseren Ticketständen. Viele trauten sich wohl an der Polizeistreife, die in Ahrhütte stand, nicht vorbei. Blaulicht wirkt anscheinend abschreckend.

Die Besucher, die kamen, viele aus dem benachbarten Ausland, wurden daher von einer ganzen Kassen-Armada freundlich in Empfang genommen, die sich mit erkennbarem Spaß auf jeden nahenden Besucher stürzte, natürlich nach einem vorher bis ins Detail ausgeklügeltem System.

Kassenteams

Auch Bürgermeister Hartmann, der zur Stippvisite vorbeikam, wurde mit entsprechenden Kommentaren begrüßt. Ja, Spaß hatten wir bei dem schönen Wetter, jede Menge sogar, wenn auch letztlich die angekündigte Menge an Besuchern ausblieb.

Die war dann natürlich auch auf den Zuschauerständen nicht anzutreffen, so dass man an der Strecke gemütlich, ohne Gedränge die Rallye verfolgen konnte, bei Getränken, Kuchen und natürlich jeder Menge Würstchen, freundlich angeboten von jeder Menge Verkaufspersonal. Das hatte dann erfreulicherweise auch jede Menge Gelegenheit, sich die Fahrer auf der Strecke anzuschauen. 

Zuschauerpunkt

So wie die zahlreichen Freilinger, die sich lieber direkt hinter dem Freilinger Ortsschild eingefunden hatten, um von dort aus die Rallye zu beobachten. Dafür gab es dort keine Würstchen, man kann nunmal nicht alles haben.

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Während die Zuschauer sich noch auf das Rennen konzentrierten, wurden abseits der Strecke schon die Kassen abgewickelt. Taschen einsammeln, nicht verkaufte Parktickets zählen, nicht verkaufte Eintrittskarten nachrechnen. Zahlen, Zahlen, Zahlen. Ein Glück, dass unsere Steuerfachfrau aus Ahrhütte den Überblick behielt. Sogar, als es ans Kleingeldzählen ging. Nach der internen Abrechnung fuhren wir dann um 21.00 Uhr nach Dollendorf zur Kassenübergabe an den Veranstalter. Und wieder musste gezählt und abgerechnet werden. Der ADAC bekam natürlich die großen Scheine, der Einfachheit halber.

Um 22.15 Uhr war dann der Rallyetag auch für uns beendet. Auf die restlichen aufgewärmten Würstchen, die bei uns zu Hause gelandet waren, hatte ich trotz knurrenden Magens keinen Hunger mehr. Dann doch lieber ein schnelles Butterbrot zum Abschluss.

Übrigens, Bier habe ich wie die meisten der anderen Helfer von uns an diesem Tag überhaupt keines getrunken, dazu fehlte die Zeit und am Ende die Lust. Insofern haben wir die Erwartungen des ADAC voll erfüllt. Die vom ADAC geschürten Einnahmeberge blieben dagegen hinter unseren Erwartungen ein wenig zurück, ist eben immer schwierig mit den Prognosen.

An den anderen Zuschauerzonen sah das wohl teilweise anders aus. Dies habe ich mir erzählen lassen, denn gesehen habe ich von der Rallye selbst relativ wenig. Das ist aber nicht weiter tragisch, da genug Fotos von diesem Wertungsprüfungslauf gemacht worden sind, vor allem von Rolf Dülsner und Erwin Mungen.

Die werde ich mir in den kommenden Tagen im Internet anschauen ... in aller Ruhe, bei einer Tasse Kaffee.

An dieser Stelle dann noch ein ganz herzliches Dankeschön an alle Helfer aus Ahrhütte und Freilingen für ihren unermüdlichen Einsatz und die gute dörferübergreifende Zusammenarbeit!

Weitere tolle Fotos von der Rallye von Rolf Dülsner unter folgendem Link :  ADAC Rallye Deutschland 2013 Eifelfotograf.

Und wer einmal gerne im Cockpit mitfahren möchte, der sollte sich einmal die Fahrt aus Fahrersicht anschauen. Eindrucksvolle Aufnahmen von der Strecke vom Schnellsten der Wertungsprüfung Sebastian Ogier unter folgendem Link: Streckenmitschnitt

Unbedingt anklicken !!!

 

 

 

 

 

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