Neben Investorensuche für das Sondernutzungsgebiet am See nun Prüfung weiterer Optionen 

 

Der Freilinger See :

 

(Foto: David Dreimüller)

 

...ein in den Jahren 1975 bis 1976 künstlich angelegtes Staubecken, das umgeben von ausgedehnten Waldflächen im Landschaftsschutzgebiet liegt und im Eigentum der Gemeinde Blankenheim steht. Er wird mit frischem Quellwasser gespeist und hat laut offizieller Angabe eine Tiefe von bis zu 17 Metern, eine Wasseroberfläche von 11 ha und beste Wasserqualität.

Im Sommer hat er eine Durchschnittstemperatur von ca. 20 Grad. Neben Angeln, Tauchen, Surfen und Bootfahren kann man im Freilinger See natürlich auch schwimmen, was zahlreiche Besucher an den wenigen heißen Augusttagen vor einigen Wochen auch anschaulich demonstriert haben.

 

 

Gleichwohl ist der Freilinger See kein offizieller Badesee, was hauptsächlich haftungsrechtliche Ursachen hat. Das könnte sich vielleicht demnächst ändern.

Denn in der allgemeinen Diskussion um die notwendige Grundsanierung des Freibades in Blankenheim hat man mittlerweile den Fokus auch auf den Freilinger See als alternative Bademöglichkeit in der Gemeinde Blankenheim geworfen.

Ausgangspunkt war ein Antrag der CDU Fraktion in der Ratsitzung vom 27. September 2012, in dem man die Verwaltung zur Investorensuche und Erarbeitung von Verkaufskonditionen für das Freibad und die angrenzenden gemeindeeigenen Flächen im Giesental in Blankenheim beauftragen wollte.

Dies hatte im vorherigen Gemeindeentwicklungsausschuss am 13. September unter den Fraktionen bereits eine heftige Diskussion darüber ausgelöst, wie das Problem des erheblichen Sanierungsstaus und -bedarfs beim Freibad gelöst werden könnte. Einig war man sich in den übrigen Fraktionen jedenfalls, dass der CDU-Antrag in dieser Form nicht akzeptabel sei und lehnte diesen mit einer knappen Mehrheit von 8 zu 7 Stimmen ab. 

Aufgrund Abwesenheit einiger Ratsmitglieder hätte die CDU in besagter Ratssitzung dagegen ohne weiteres ihren Antrag mehrheitlich durchbringen können. Doch manchmal kommt es anderes als man glaubt.

Und so stand in erwähnter Ratssitzung nicht parteipolitisches Kalkül im Vordergrund, sondern sachorientierte politische Diskussion. Nach ausgiebiger, teils auch kontroverser Debatte traf man letztendlich sogar einen einstimmigen Beschluss, nach dem die Verwaltung ergebnisoffen verschiedene Optionen für das Freibad prüfen soll.

Dafür soll zunächst ein Sanierungs-Konzept für das Schwimmbad entwickelt werden, damit alle diskussionsrelevanten Zahlen und Fakten zur Verfügung stehen. Geprüft werden soll dabei auch, ob im Bereich des Freibades der Bau einer Hotelanlage mit Schwimmbereich überhaupt baurechtlich zulässig bzw. möglich wäre.

Erst dann mache es Sinn, wie vorgeschlagen auch eine Investorenmappe zu erstellen, um das Gelände überhaupt im Rahmen von Investorengesprächen präsentieren zu können, wenn diese Alternative denn als letzte Option für das Freibadgelände in Betracht käme.

Aber auch die Kosten für ein vorgeschlagenes Kombi-Schwimmbad, bestehend aus Hallen- und Freibad in Blankenheim und ein eventueller genossenschaftlicher Betrieb sollen ermittelt werden. 

Die bereits im Gemeindeentwicklungsausschuss von dem in der Sitzung anwesenden Architekten Martin Hofmann, Geschäftsführer der Aachener Firma Wasserwelt, als denkbare Alternative aufgezeigte Möglichkeit der Errichtung eines sog. Naturbades soll ebenfalls, insbesondere im Hinblick auf mögliche öffentliche Fördergelder recherchiert und in die Beratung einbezogen werden.

Überraschenderweise kam dabei von Bürgermeister Rolf Hartmann selbst der Vorschlag, dies nicht nur auf das Blankenheimer Freibadgelände zu beschränken, sondern auch die Möglichkeit eines Naturbades am Freilinger See einer Prüfung zu unterziehen. 

Die Betrachtung des Freilinger Sees als alternative offizielle Bademöglichkeit in der Gemeinde war zwar schon in der Vergangenheit vereinzelt angeraten worden, von der Verwaltung jedoch mit dem Verweis auf durch einen offiziellen Badebetrieb verursachte Verkehrssicherungspflichten und der dadurch erforderlichen erweiterten Badeaufsicht als zu problematisch dargestellt worden. 

Auch dies wird jetzt im Rahmen des Prüfungsauftrages, der von allen Fraktionen einstimmig beschlossen wurde, erneut zu betrachten sein, nachdem man bisher immer nur den Fokus auf eine Investorensuche für das Sondernutzungsgebiet am Freilinger gelegt hatte.
 
Man kann und darf gespannt sein, was jetzt für die angedachte Sondersitzung des Gemeindeentwicklungsausschusses an Zahlen unterbreitet und an Vorschlägen ausgearbeitet wird. 
 
 
Beim Thema Naturbad bietet sich da vielleicht einmal der Blick nach Einruhr an.
 
 
 
Das Naturbad in Einruhr, also in nicht allzu großer Entfernung von der Gemeinde Blankenheim, ist ein Paradebeispiel für ein erfolgreich betriebenes Naturbad an einem See. Interessant sind dabei die Parallelen, die dieses Projekt zur aktuellen Freibadproblematik in Blankenheim aufzeigt. 
 
Einruhr, ein Ort der Gemeinde Simmerath mit 750 Einwohnern direkt am Obersee der Rurtalsperre gelegen, betrieb seit Jahrzehnten ein direkt am See gelegenes Freibad. Der Schwimmerbereich befand sich dabei seit jeher im See selbst. Allerdings war das Nichtschwimmer- und Kleinkindbecken stark renovierungsbedürftig. 
 
Deshalb drohte die endgültige Schließung des Bades, wenn man sich nicht zu einer intensiven Renovierung entschlossen hätte. Erste Planungen mit Edelstahlbecken wurden bald als viel zu teuer verworfen, bis man in Simmerath von der Idee der Naturbäder erfuhr.  
 
Aufgrund knapper kommunalen Finanzen wurde 2004 vereinbart, den gut 500.000 € teuren Umbau des Freibades zu einem Naturerlebnisbad gemeinschaftlich anzupacken. Die Gemeinde als Eigentümerin des Badegeländes beteiligte sich mit einem Festbetrag, hinzu kamen Mittel aus einer EU-Förderung (INTERREG) von rund 180.000 €. Um den fehlenden Teil abzudecken, wurde 2004 der Verein "Naturerlebnisbad Einruhr e.V." gegründet.
 
Die Einruhrer (und Erkensruhrer) Bürger erklärten sich zu einer Eigenleistung im Werte von rund 170.000 € bereit. Auf dieser Basis wurde sodann eine vertragliche Vereinbarung mit der Gemeinde Simmerath geschlossen. Ende 2005 begannen die Umbauarbeiten. Die Einruhrer Bürger und Mitglieder des Vereins leisteten über 5.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit und trugen hierdurch entscheidend zur Realisierung des Projektes bei
 
Am 16. und 17.06.2007 wurde das neu gestaltete Naturerlebnisbad Einruhr feierlich einweiht. Es kommt mit einem weit über die Region hinaus einzigartigen, innovativen Konzept nun ohne Chlor und ohne Chemie aus. Die Reinigung des verbrauchten Badewassers erfolgt rein mikrobiologisch in einem hierzu eigens angelegten Schilf-Regenerationsteich.
 
Mit diesem Konzept fügt sich das Bad perfekt ein in die Kulisse des unmittelbar an Einruhr angrenzenden Nationalparks Eifel. Es entspricht überdies einem stetig wachsenden ökologischen Bewusstsein und erfreut sich großer Beliebtheit bei den zahlreichen Badegästen (zu allem s. Naturerlebnisbad Einruhr)
 
Ein beachtliches Projekt !
 
Ob dies so oder so ähnlich in Blankenheim oder gar am Freilinger See umzusetzen wäre, bleibt abzuwarten. 
 
In jedem Fall könnte und sollte auch die Bade-Infrastruktur am Freilinger See verbessert werden. Möglich wäre dies auch über kleinere bzw. einzelne Maßnahmen, wie. z.B. eine Art Schwimminsel
 
 
(Bild: Kronenburger See)
 
ein neuer Steg, ein kleiner Sandstrand, ein verbesserter Liegebereich auf der Ostseite, usw........Ideen gibt es viele, man muss sie nur sammeln, aufgreifen und auf die Realisierungs- und Finanzierungsmöglichkeit hin überprüfen.
 
 
 
 
 

 

 

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