"Geklärt..." ist die Frage, wer nach dem Ausscheiden der bisherigen Ortsvorsteherin Judith Maur zum Jahresende das Amt des Ortsvorstehers in Freilingen übernimmt. Karl Heinz Ramers hat sich bereit erklärt, den Posten ab dem 1. Januar 2024 anzutreten. In der letzten Ratssitzung des Jahres am 14. Dezember wurde er offiziell vom Gemeinderat gewählt. Herzlichen Glückwunsch! 

 

"Habemus papam" laute die lateinische Formel (zu deutsch: wir haben einen Papst), mit der nach dem Aufsteigen des weißen Rauches aus dem Kamin des Petersdoms die erfolgreiche Papstwahl verkündet wird.

So formell und feierlich wurde es am 14. Dezember im Rathaus in Blankenheim dann doch nicht, auch wenn in der Sitzung das höchste Ehrenamt in Freilingen neu besetzt wurde und die Suche nach einem neuen Ortsvorsteher nicht minder schwierig war als oftmals die Suche nach einem neuen Kirchenoberhaupt.

Denn die Bereitschaft, sich politisch zu engagieren, ist immer seltener anzutreffen.

Auch wenn das Amt des Ortsvorstehers nicht zwangsläufig an ein Mandat im Gemeinderat und damit eine politische Arbeit im eigentlichen Sinne gebunden ist, da die Ortsvorsteher auf Vorschlag vom Rat ernannt und nicht direkt bei der Kommunalwahl gewählt werden, fungiert man in dieser Funktion als örtlicher Ansprechpartner für die Gemeinde und alle Belange, die in irgendeiner Form mit der Verwaltung Blankenheim in Zusammenhang stehen. Nicht immer eine leichte Aufgabe, wie sich in der Vergangenheit gezeigt hat und daher nicht unbedingt begehrt. 

Und so war es nach der Ankündigung der derzeitigen Amtsinhaberin Judith Maur, ihren Posten aus persönlichen Gründen zum Jahresende abzugeben, für die UWV-Fraktion im Gemeinderat nicht einfach, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolgerin zu finden. 

Denn das Vorschlagsrecht für die Besetzung dieses Ehrenamt steht der Partei bzw. Wählervereinigung zu, die bei der letzten Kommunalwahl die meisten Stimmen im Ort für sich bzw. den Wahlbezirk verbuchen konnte. Das gilt dann in der laufenden Legislaturperiode (die noch bis 2025 andauert) auch für einen anstehenden Wechsel in der Besetzung.

Dabei muss dann der Kandidat für dieses Amt auch nicht zwangsläufig dieser Partei oder überhaupt irgendeiner Partei angehören, da es hier in erster Linie um die Repräsentanz des Ortes und nicht einer politischen Gesinnung oder gar ein Mandat geht. 

Und so spielte dann bei der Nachfolgersuche für die scheidende Ortsvorsteherin dann auch eher die Frage eine Rolle, wer in Freilingen Interesse, Zeit und das notwendige ehrenamtliche Engagement mitbringt, um diesen Posten übernehmen zu können. 

Schnell fiel da der Blick auf den parteilosen 67jährigen "Rentner" Karl Heinz Ramers, zuletzt als Professor für germanistische Sprachwissenschaft in Rostock tätig und als Landratsvater mit politschen Belangen und Entwicklungen auf allen kommunalen Ebenen mehr als vertraut und damit bestens geeignet für dieses vergleichsweise "einfache" Ortsvorsteheramt.

Auch hat der gebürtige Freilinger lange Jahre Regie bei den Aufführungen der Theatergruppe des Dorfvereins Freilingen geführt und zum Teil auch selbst mitgespielt, einmal sogar als "korrupter Bürgermeister und Bauunternehmer" Clemens Berger im Dreiakter "Horrido und Waidmannsheil", so dass er sich auch mit der Vereinsarbeit auskennt.

(Theater 2018: Karl Heinz als Bürgermeister zusammen mit seiner Sekretärin, Verena Biesen)

Darüber hat er übrigens bereits 2011 ein sehr interessantes Interview mit Simon Hellenthal für WiF geführt (s. Interview)

Seine Verbundenheit mit dem Vereinskartell hat er in verschiedenen Einsätzen in der Vergangenheit bereits mehrfach bewiesen. 

(Karl Heinz mit der Freilinger Delegation bei der Siegerehrung im Landeswettbewerb im November 2022)

Seinen letzten Auftritt hatte er übrigens gerade erst am vergangenen Wochenende als "Heiliger Mann" bei der Nikolaus-Aktion des Vereinskartells. Dabei konnte er auch tierische Familienmitglieder von seinen Fähigkeiten überzeugen. Ob Kater Jerry im nächsten Jahr die vakante Stelle des Knecht Ruprechts übernehmen will, scheint allerdings eher zweifelhaft. 

Ob er überrascht war, als die Fraktionsvorsitzende der UWV, Annegret Dreimüller bei ihm angefragt hat, ob er sich vorstellen könnte, Ortsvorsteher von Freilingen zu werden, wollten wir von ihm wissen. 

"Ja, ich war ein wenig überrascht, aber auch nicht allzusehr, da ich vor allem durch meine Theateraktivitäten in der Gemeinde schon recht bekannt bin. Bei einigen hat sich zudem schon herumgesprochen, dass ich seit einigen Monaten Rentner bin und deshalb (angeblich) genügend Zeit für das Amt habe."

Da stellt sich natürlich im Anschluss die Frage, was ihn letztlich dazu bewogen hat, dieses Amt zu übernehmen und ob er sich jetzt schon vorstellen könnte, auch nach Ablauf der jetztigen Legislaturperiode weiter zu machen.

"Ich habe mich entschlossen, ja zu sagen, weil man gerade in der heutigen Zeit bereit sein muss, Verantwortung zu übernehmen. Es bestand, so mein Eindruck, die Gefahr, dass Freilingen bis zur nächsten Kommunalwahl 2025 überhaupt keinen Ortsvorsteher stellt. 

Ob ich nach der nächsten Kommunalwahl weitermachen möchte, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beantworten. Das wird auch von meinen Erfahrungen im Amt im nächsten Jahr abhängen."

Und was sagt die Familie zu seiner überraschenden Amtsübernahme?

"Die gesamte Familie unterstützt meine Kandidatur", so der designierte neue Ortsvorsteher.

"Viele werden sich wundern, dass ich jetzt mit 67 Jahren in die Politik gehe, wo ich doch vorher nicht politisch aktiv war. Das hat vor allem berufliche Gründe: Ich bin über 25 Jahre in verschiedenen Universitäten in Deutschland tätig gewesen, zuletzt 16 Jahre an der Universität Rostock. Ich bin dorthin gependelt und war in der Woche gar nicht in Freilingen vor Ort. So blieb mir kaum Zeit, mich zu Hause noch politisch zu engagieren", beschreibt er die Gründe für sein spätes Engagement. 

Ein Zeitproblem hat er als Rentner jedenfalls grundsätzlich nicht mehr. Da bleibt ausreichend Gelegenheit, sich für die Belange von Freilingen einzusetzen. Und wenn er als "Neuling" in der politischen Szene dann doch einmal einen Rat eines erfahrenenen Politkers benötigen sollte, kann er sich einfach "auf dem kleinen Dienstweg" vertrauensvoll an seinen Sohn wenden. Der hat ja inszwischen trotz seiner jungen Jahre ausreichend Erfahrungen auf dem politischen Parkett gesammelt. 

Der Rat der Gemeinde Blankenheim scheint jedenfalls davon überzeugt zu sein, dass Prof. Dr. Karl Heinz Ramers, so die korrekte formelle Anrede, bestens für das Amt geeignet ist und wählte ihn in der Weihnachtssitzung auf Vorschlag der UWV-Fraktion einstimmig zum neuen Ortsvorsteher.

Direkt im Anschluss daran bekam er von Erwin Nelles in einer seiner letzten öffentlichen Amtshandlungen als allgemeiner Vertreter (er geht nach 44 Jahren in Diensten der Gemeinde Blankenheim am 20. Dezember mit 66 Jahren in den verdienten Ruhestand) die Ernennungsurkunde zum Ehrenbeamten ausgehändigt.

 

Nach Ablegung des Amtseides ist er nun offiziell in Amt und Würden eingeführt und startklar für die Amtsübernahme zum 01.01.2024.

Wir gratulieren unserem "Heinz" ganz herzlich zu seiner Ernennung und wünschen ihm schon jetzt für seinen offiziellen Amtsantritt zu Beginn des neuen Jahres alles Gute, viel Erfolg und möglichst wenig (örtliche) Krisen. 

"Habemus Heinz"!

 

 

 

 

 

 

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