Bis auf den letzten Platz besetzt...war das traditionelle Barbarakonzert des Musikvereins Freilingen im Saal Meiershof am Samstag, 26. November, das in diesem Jahr ganz im Zeichen des 70jährigen Jubiläums stand und bei dem jeder auf seine Kosten kam. Den Gästen wurde ein abwechslungsreiches und begeisterndes Programm geboten. Für die Musiker gab es neben mehreren "Präsenten" auch zahlreiche Ehrungen für langjähriges musikalisches Engagement. Vielen Dank für diesen wunderbaren Konzertabend!

"Ich bin absolut begeistert von diesem Konzert", kommentierte die Bürgermeisterin der Gemeinde Blankenheim, Jennifer Meuren ihre "Premiere" auf dem Barbara-Konzert des Musikvereins Freilingen im vollbesetzten Saal von Meiershof nach der rund dreistündigen Veranstaltung.

"Eine solcher Konzertabend mit so viel Abwechslung und einem modernem Repertoire auf höchstem musikalischen Niveau kann sich wirklich sehen lassen. Freilingen kann stolz auf seinen Musikverein sein!"

Das sah auch der Dirigent, Franz-Josef (Jupp) Strick so, der bei einigen Stücken seinen Musikanten einiges abverlangte.

"Das ist schon sehr sportlich, was die Musiker hier leisten müssen, schon fast weltmeisterschaftlich. Hut ab!", sprach er seinen musikalischen Schützlingen das höchste Lob auf. 

Was eigentlich in kurzer Zeit mit reichlich Vorbereitungsstress auf die Beine gestellt werden musste, erwies sich dann am Ende des Abends, der von Michael Hermanns in bereits bewährter informativer Weise moderiert wurde, dann aber doch als musikalische Glanzleistung, die dem zu feiernden 70jährigen Jubiläum alle Ehre machte. 

Nach einem Masch-Medley "In Treue fest" zum Einmarsch, für das vom Dirigenten vier bekannte Märsche, u.a. der Florentiner Marsch arrangiert worden waren, folgten bekannte und beliebte Frank Sinatra Hits. 

Anschließend zeigte Jörg Schramm, der auch selbst als Dirigent des Musikvereins Reetz aktiv ist, als Solist mit dem Flügelhorn bei dem Stück "My Secret Loving", wie gefühlvoll ein Blechblasinstrument klingen kann, auch wenn er sonst gerne mal die Trompete fortissimo spielt. Dabei wurde er vom restlichen Orchester dezent und harmonisch unterstützt. Ein wirklicher Hörgenuss. 

Absolut hörenswert war auch das folgende Abba Revival Medley, das vom Schwierigkeitsgrad schon einen Höhepunkt des Abends darstellte. Die Welthits der bekannten schwedischen Band verlangte den Akteuren auf der Bühne einiges ab. So munkelt man, dass bei den aufwendigen Proben schon geäußert worden sei, dass man gar nicht wisse, wo man bei diesem Stück Luft holen solle.

Das fragte sich der ein oder andere Musikerkollege der befreundeten Musikvereine im Publikum wahrscheinlich auch. Aber am Ende meisterten alle die musikalische Herausforderung, auch die ebenfalls geforderten Männer an den Schlag-Instrumenten. 

Beim folgenden Schlagermedley "Aber dich gibt's nur einmal für mich", wiederum arrangiert von Jupp Strick, lebten u.a. bekannte Titel von Freddy Quinn und Reinhard Mey wieder auf, die alle zum Mitsingen einluden. 

Mitsingen konnte man dann auch bei den beliebten Hits von Udo Jürgens. Bei diesem Stück hatte der Dirigent und Arrangeur des Musikvereins vier der bekanntesten Lieder des österreichischen Musikers zusammengestellt, wobei natürlich auch "Griechischer Wein" nicht fehlte. 

Natürlich durfte auch eine Polka im Repertoire des Abends nicht fehlen, zumal Jupp Strick ein großer Fan der Egerländer Blasmusik ist. So kam dann neben "Der Strohwitwer " von Ernst Mosch auch gleich noch das Stück "Die Kapelle hat gewonnen" von Antonin Borovicka zur Aufführung, das ebenfalls eigens auf die momentane Besetzung des Musikvereins Freilingen "umgestrickt" worden war.

Denn in diesem Jahr musste der Dirigent mit weniger aktiven Musikern auf der Bühne auskommen, da einige "Stammspieler" wegen eines Studiums oder aus gesundheitlichen Gründen nicht regelmäßig an den Proben teilnehmen konnten. Anzumerken war diese vermeintliche Unterbesetzung am Ende dann dank der gelungenen Arrangements aber nicht. 

Bevor es nach einem weiteren Marsch-Medley "Jubelklänge" in die verdiente Pause ging, standen einige Ehrungen von langjährigen aktiven Musikern an. 

Dabei ergriff zunächst der Vorsitzende des Kreismusikerbundes, Michael ("Joe") Zeitzen das Mikrofon. Er hatte erst im April dieses Jahres den vakanten Posten übernommen und nahm folglich auch zum ersten Mal am Konzert des Freilinger Vereins teil. Auch er zeigte sich in seinen Grußworten absolut begeistert von der Vorstellung seiner Musikerkollegen und betonte die Bedeutung eines solchen Vereins für einen Ort. 

Da stellt es zumindest eine kleine Anerkennung dar, wenn man für sein langjähriges musikalisches Engagement auch einmal offiziell ausgezeichnet und geehrt wird. 

Urkunde und entsprechendes Abzeichen wurden vom Vorsitzenden Manfred Ramers und 2. Vorsitzenden Peter Reiferscheid an folgende Musiker für ihr jahrzehntelanges musikalisches Wirken übergeben:

Für 10 Jahre : Jonas Lohmann, Daniel Ramers, Leah Riethmeister, Julia und Louis Schnichels

20 Jahre: Christina Ramers und Elisabeth Kunz (die leider an diesem Abend verhindert war)

30 Jahre: Karina Bichler, Markus Hansen, Peter Reiferscheid und Gabi Schnichels

40 Jahre: Helga Kremer und Guido Riethmeister

50 Jahre: Achim Kremer, Helmut Reifferscheid und Manfred Schmitz.

Eine ganz besondere Ehrung mit stehendem Applaus von Musikern und Publikum bekam der ehemalige Freilinger Ortsvorsteher Franz-Josef Giefer. Er wurde für 60 (eigentlich sogar 63) Jahre aktives Mitwirken im Musikverein Freilingen ausgezeichnet. 

Da kann man nur allen Geehrten ganz herzlich zu ihrem "Dienstjubiläum" gratulieren und recht herzlich für ihren langjährigen Einsatz danken. 

Dass sahen auch die Ehrengäste so, die nach der Pause nach dem Eröffnungsmarsch "Wir in Freilingen", der vom Dirigenten nach einem Interview mit Simon Hellenthal für die Internetseite eigens komponiert worden war, auf die Bühne gebeten wurden.

Bürgermeisterin Jennifer Meuren eröffnete dabei den "Grußwortereigen".

In einem kleinen Rückblick kam sie auf die Anfänge des Vereins zu sprechen, bevor sie die vielfältigen Veranstaltungen und Einsätze des Vereins aufzählte. "Sie können stolz in Freilingen sein, einen Musikverein mit einer solchen Bandbreite zu haben", schloss sie ihre Ansprache, nicht ohne eine kleine Aufmerksamkeit in Form eines Umschlags an den Vereinsvorsitzenden zu übergeben. 

Einen solchen Umschlag hatte auch Landrat Markus Ramers im Gepäck.

"Da musste ich tatsächlich erst Landrat werden, um mit den aktiven Musikern einmal gemeinsam hier oben auf der Bühne zu stehen", führte er humorvoll an. Er habe, auch wenn er kein Instrument erlernt habe, vom Musikverein einiges gelernt, u.a. dass man am Freilinger See nicht nur gut schwimmen, sondern auf dem Seefest des Musikvereins auch wunderbar feiern könne. Bei einem nachdenklichen Blick auf die Situation der Musiker in Pandemiezeiten zollte er allen Ehrenamtlern einen großen Respekt, dass man die Situation durchgestanden habe und dabei geblieben sei.

Er endete mit einem Lied von Kasalla, wenn auch nur zitiert und nicht gesungen ("Den Text kann ich mir gut merken"):

"Jo, jo, jo, mer sin immer noch do, do, do
Weil mer su schnell nit kapott jeiht
Un weil de Sonn immer widder opjeiht, singe mer
Jo, jo, jo, mer sin immer noch do, do, do

Dem stand die Freilinger Ortsvorsteherin in ihrem Grußwort in keiner Weise nach, denn sie hatte eigens für den Abend ein "Gedicht" für den Musikverein vorbereitet: 

"Guten Abend, liebe Gäste
Toll, Sie alle hier zu sehn!
Sie zu begrüßen zu dem Fest hier,
ist nach Corona-Auszeit wirklich schön.

Der Musikverein wird 70.
Gleich erklingen die Instrumente.
Der Verein geht, das ist wichtig,
noch sehr lange nicht in Rente.

Gegründet im August 52
im Gasthaus Luppertz ziemlich zünftig.
Es gab dann circa ein Jahr später
im Meiershof Konzert-Premiere.

Sie konnten nicht nur musizieren,
sie konnten auch Theater spielen.
„Der erste Kurgast“ hieß das Stück
begeisterten so janz vill Lück.

67- erstes Mal
Teilnahme am Karneval.
Nicht irgendwo, nein mittendrin,
in der Hochburg Köln am Ring.

76-sie erfreuten
beim ersten Seefest viele Leute.
An all den Daten sieht man schon,
der Verein ist Tradition.

Dazu gehört auch unter anderm,
am 3.10. wird gewandert.
Viele schöne Stunden sie uns schenken,
aus Freilingen nicht wegzudenken!

Hut ab vor Euch, Ihr macht bekanntlich,
all das hier ja ehrenamtlich!"

 

Neben dieser tollen literarischen Würdigung hatte sie aber auch noch ein besonderes Geschenk für die geehrten Mitglieder im Gepäck: ein individuell auf jeden ausgezeichneten Musiker erstelltes Frühstückbrettchen. Auch ihr Vater Franz-Josef Giefer freute sich über diese besondere Danksagung. 

Nachdem dann auch das Vereinskartell Freilingen sein "Geburtstagsgeschenk" überreicht hatte, ging es unterhaltsam mit dem musikalischen Programm weiter.

Bei dem Stück "Ohne Liebe geht es nicht" ließen Heike und Guido Riethmeister mit ihrer Gesangseinlage wieder das Herz der Polkafreunde höher schlagen.

Anschließend konnte man bei dem Medley "Movie Star", ebenfalls aus dem Arrangement von Jupp Strick, den Welthit von Harpo u.a. neben dem Klassiker "Marmor, Stein und Eisen bricht" genießen. 

Eine weitere musikalische Herausforderung wurde dann mit dem Programmpunkt "80 Kult" geboten. Dieses Stück hatten die Musiker selbst entdeckt und mussten den Dirigenten lange beknien, es in das Konzert-Repertoire aufzunehmen. Auch Jupp Strick bemerkte, dass dies ein "Oberstufen-Stück" sei, welches es in sich habe. Aber die Mühen haben sich gelohnt und die Musikfreunde im Saal konnten sich über ein mitreißendes Medley aus bekannten Hits der neuen deutschen Welle freuen, bei denen auch wieder kräftig mitgesungen wurde.

Das galt auch bei dem nächsten Vortrag, bei dem Jupp Strick mit Blick auf den 50. Geburtstag der Bläck Föös im Jahr 2020 die bekanntesten Melodien der Kölner Kultband zusammengestellt hatte. Bei "In unserem Veedel" und "Drink doch eine mit" stimmte der ganze Saal mit ein. 

Bei den nächsten beiden Stücken "Weihnachten auf hoher See" und dem White Christmas Medley kam schließlich so richtig Adventsstimmung auf, bevor mit dem vom Dirigenten selbst gesungenen Steiger-Marsch das offizielle Programm zum Ende kam.  

Doch bekanntlich werden die Freilinger Musiker nicht ohne die obligatorischen Zugaben und einem Grußwort der belgischen Gäste von der Bühne gelassen.

"Willi" von der eigens mit großem Bus angereisten Delegation aus Belgien vom befreundeten Musikverein, den Königlichen Fanfaren St. Lambertus aus Eindhout fand wie immer noch ein paar warmherzige, humorvolle Worte für den Musikverein und erinnerte außerdem an seinen in diesem Jahr verstorbenen Freund Hermann Bodden, einem langjährigen Mitglied des Musikvereins.

Nach den Stücken "Muss i denn" und der Böhmischen Liebe war dann trotz weiterer Zugaberufe Schluss, denn nach fast drei Stunden waren die Aktiven auf der Bühne dann doch an ihre Grenzen gekommen und wurden vom Publikum dankbar mit "Standing Ovations" von der Bühne geleitet.

Am Ende des langen Abends zeigten sich alle mehr als zufrieden und begeistert, Musiker wie Publikum. Ein wirklich mitreißendes Konzert, für das man sich nur aus vollem Herzen bedanken kann, da erkenn- und hörbar viel Arbeit dahinter steckte.

Vielen Dank an alle Akteure auf der Bühne:

Madita Lohmann, Anna Ramers, Leah Riethmeister, Julia Schnichels, Nora Schramm (Flöten); Karina Bichler, Franz-Josef Giefer, Helga Kremer (Klarinetten); Alexander Klasen, Ingrid Reifferscheid, Heike Riethmeister, Gabi Schnichels (Saxophone); Achim Kremer, Manfred Ramers, Manfred Schmitz, Jörg Schramm (Trompeten/Flügelhörner); Daniel Ramers, Markus Hansen (Tenorhorn, Bariton); Peter Reiferscheid, Helmut Reifferscheid, Guido Riethmeister (Posaunen); Stefan Hermeling, Günter Schramm (Tuba); Jonas Lohmann und Lukas Riethmeister (Schlagzeug/Percussion).

Herzlichen Dank auch für die vielen zusätzlichen Proben und vor allem dafür, dass bei sämtlichen Veranstaltungen im Ort, bei denen ein musikalischer Rahmen gebraucht wird, alle immer bei Wind und Wetter zur Stelle sind. Das kann man nicht oft genug sagen und nicht hoch genug schätzen !

Ein großer Dank geht natürlich noch an den Dirigenten Jupp Strick für die hervorragende Arbeit, die er beim Musikverein Freilingen leistet und das sicherlich anstrengende Dirigat, bei dem er unübersehbar und laut Willi "wie ein junges Pferd" etliche Meter auf der Bühne zurückgelegt hat. Welche konkrete Anweisung an die Musiker das beidseitige Öffnen der Weste beim Dirigieren darstellen sollte, blieb dem Publikum dagegen allerdings verborgen. 

Vielen Dank auch an Michael Hermanns für die unterhaltsame Anmoderation der Stücke und allen Helfern an der Theke. Ein herzliches Dankeschön geht auch an Ingrid und Käsper, die den Saal für diesen tollen Konzertabend zur Verfügung gestellt haben. 

Dann hoffentlich bis zum nächsten Jahr...

 

 

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