Sogar der dringend ersehnte Regen... wurde in Freilingen der Bewertungskommission im Rahmen der 90minütigen Dorfbereisung für den Landeswettbewerb 2022 "Unser Dorf hat Zukunft" am Montag, 15. August geboten. Das Organisationsteam hatte sich einiges einfallen lassen, um beim Dorfrundgang die Aufmerksamkeit und das Interesse der Jury zu wecken. An insgesamt 5 Stationen wurde alles vorgestellt, was unser Ort Interessantes und Besonderes zu bieten hat. Da war von A wie Abfallvermeidung bis Z wie Zukunftsvision alles dabei. Der Höhepunkt war die Abschlusspräsentation an der Alten Schule mit der Premiere des "MaF" und dem "Freilinger Kinderchor", den die Kommission dann mit vielen Freilingern bei schönstem Sonnenschein erleben konnten. Eine tolle Veranstaltung, die allen Teilnehmern in Erinnerung bleiben wird!

Es war schon eine sehr abwechslungsreiche Präsentation, die das Organisationsteam für die Bereisung der Bewertungskommission des Landeswettbewerbs 2022 "Unser Dorf hat Zukunft" in zahlreichen Planungsstunden in den letzten Wochen erarbeitet hatte. Glücklicherweise hatte man dabei auch eingeplant, dass es genau am Tag des Dorfrundgangs regnen würde. So waren eigens für die Bereisung Wir-in-Freilingen Regenschirme organisiert worden, die dann tatsächlich an diesem Tag noch zum Einsatz kamen.

Dabei schien es beim Eintreffen der Kommission in ihrem unübersehbaren Bus noch so, als würde das Wetter für den 90minütigen Aufenthalt der Kommission noch einigermaßen mitspielen. 

Offensichtlich überrascht waren die hochrangigen Gäste allerdings von der überschaubaren Freilinger Abordnung, die zum Empfang und Begrüßung am Marienplatz bereit stand. 

"Wir waren zunächst schon sehr verwundert. Obschon Freilingen ein kleiner Ort ist, hätten wir schon gedacht, dass mehr Freilinger an der Präsentation teilnehmen würden", so Dr. Waldemar Gruber von der Landwirtschaftskammer NRW als Geschäftsführer des Wettbewerbs am Ende des Rundgangs über den ersten Eindruck. 

Dass dies genau so geplant war, um den "Aha"-Effekt bei der Abschlusspräsentation zu verstärken und zudem den strengen Zeitplan einhalten zu können, konnte er zu Beginn der Bereisung wie seine 14 Kommissionskolleginnen und -kollegen ja noch nicht ahnen.

Nach der Begrüßung durch die Ortsvorsteherin und der Aushändigung des eigens angefertigten Bereisungsplans, 

folgten ein paar kurzen Grußworte der Bürgermeisterin der Gemeinde Blankenheim, Jennifer Meuren und des Landrates Markus Ramers.

Anschließend bekamen die Kommission und die weiteren Teilnehmer der Begehung, Achim Blindert, allgemeiner Vertreter des Landrates und Maria Nelles, Leiterin des Fachbereichs III (Gemeindeentwicklung) der Gemeinde Blankenheim, einige Informationen über die Kapelle, die Bücherbude und die Arbeiten rund um den Marienplatz zu hören.

Dann platze im wahrsten Sinne die Vorsitzende des Vereinskartells in Arbeitsmontur und mit einem Besen ausgestattet in den Vortrag von Judith, um dann zusammen mit ihr den folgenden Rundgang zu starten.  

Als erste Station wurde der Hof Riethmeister direkt an der Kapelle angesteuert. Unter dem Motto "Freilingen for future" wurden von Antonia und Markus Birk der dort untergebrachte Geschirrverleih TischleinDeckDich

 

und die Pläne des Freilinger Software Unternehmens Reboot Mobility vorgestellt. 

Lukas und Felix vom mehrfach ausgezeichneten Freilinger Start-Up planen hier, für ihre Mitarbeiter und andere Arbeitnehmer aus der Region den Arbeitsplatz der Zukunft zu schaffen. Hier soll ein Coworking-Space mit Büroflächen und individuell nutzbaren Arbeitsplätzen entstehen. Dadurch sollen Arbeitswege für Pendler aus unserer Region verkürzt werden. Gleichzeitig würde damit aber auch ein altes historisches Gebäude in Wert gesetzt. 

Angemerkt wurde hier auch, dass das deutschlandweit tätige Unternehmen auf Carsharing-Systeme und Mobilitätskonzepte spezialisiert ist, zumal die beiden Jungunternehmer an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in verschiedenen Forschungsprojekten am Thema zukünftiger Mobilität forschen. Übrigens hilft Reboot Mobility auch im flutgeschädigten Ahrtal mit, neue Mobilitätskonzepte zu erstellen, da sie mit der Bürgerenergie Genossenschaft Rhein Sieg zusammen arbeitet, die im Ahrtal Carsharing Angebote unterstützt.

Hier soll endlich auch das Dorfautoprojekt realisiert und nachhaltig betrieben werden. Dieses Projekt wurde bereits 2013 mit einer LEADER-Förderung erfolgreich ausprobiert und war tatsächlich der Grundstein für die Firmengründung.

Der Strom für das Carsharing-Elektroauto soll an Ort und Stelle, über eine PV-Anlage auf der riesigen Dachfläche erzeugt werden. Da bereits jetzt auf 44 Photovoltaik-Anlagen über 800.000 kWh produziert werden, die theoretisch ausreichen, um 230 Haushalte ein Jahr lang mit Strom zu versorgen, also eigentlich das ganze Dorf, liegt der Gedanke nicht fern, mit der hier geplanten Anlage und noch weiteren eine Art „Energie-Sharing“ anzubieten. "Freiling-En"...das ist aber jetzt noch Zukunftsvision.

Realität war dann allerdings der einsetzende Regen, auf den man dank der Schirme bestens vorbereitet war, die sofort an alle Gäste verteilt wurden. 

Gut "abgeschirmt" ging es dann auf den weiteren Rundgang. Der führte durch die Lammerswiese und den Garten der Familie Böhm in die Halle von Jochen Bichler, in der Andre Schmickler seine Kfz-Werkstatt betreibt. Dort stellen Michael Hermanns und Gaby Schulzen den Bewertungsbereich Ziele und Konzepte bzw. Wirtschaft und Infrastruktur vor. 

Hierbei ging es unter anderem um die vielen Konzepte und Planungen in Freilingen und die Bedeutung der Freilinger Internetseite gerade auch in Corona-Zeiten. Vorgestellt wurden hier aber auch die Maßnahmen und die neue Infrastruktur am Freilinger See, wie z.B. die Freilinger Seebar, die sich gerade in diesem Sommer weiter zunehmender Beliebtheit erfreut. 

Da der leichte Regen immer noch nicht nachgelassen hatte, ging es weiter beschirmt die Industriestraße entlang, vorbei am Freilinger "Flivöt" in den historischen, da von den wenigen Fachwerkhäusern dominierten Bereich von Freilingen in den Garten der Familie Hierlwimmer. 

Dort stellten Andrea und Peter, wie auch schon beim Wettbewerb auf Kreisebene, den Bereich "Baukultur, Grüngestaltung, Umwelt, Natur und Klimaschutz" vor. In ihrem Vortrag gingen sie ausführlich auf die vielen kleinen Klimaschutzprojekte ein, die in Freilingen mit Blick auf die ökologische Dorfentwicklung in den letzten Jahren umgesetzt worden sind.

(Foto: © Stefan Lieser)

Angefangen bei Pflanzmaßnahmen, über Nistkasten- und Saatgutaktionen bis hin zu der Umgestaltung des ehemaligen Trafohäuschen zum Artenschutzgebäude "Flivöt" und der Umwandlung eines 1800 m2 großen Grundstücks in eine "Schau-Mal-Wiese" wurde alles erläutert, was im Rahmen des Konzeptes "Öde" zusammengefasst ist und weiterentwickelt wird.

Natürlich kam in diesem Zusammenhang auch der Heimatpreis zur Sprache, den Freilingen 2020 auf Gemeindeebene und 2022 sogar auf Landesebene gewinnen konnte (s. Bericht). 

Weiter führte der Rundgang dann am Dorfbrunnen und dem historischen Streikhof aus dem Jahr 1698 vorbei die Steinstraße hinunter zur Traditionsgaststätte Meiershof. Dort wurde ausführlich auf die Geschichte, die Bedeutung der Gastwirtschaft aber auch das Problem der Schließung im letzten Jahr eingegangen.

Der Weg über den Friedhof führte dann nach einem kurzen Blick auf die ersten Maßnahmen auf der Schau-Mal-Wiese den Auenweg hoch Richtung Dorfplatz. Gerade, als dessen Geschichte, der Bau des Feuerwehrgerätehauses und der Umbau des Bürgerhauses beschrieben wurde, setzte die Musik des Musikvereins Freilingen ein.

Der Regen ließ nach und die Kommission wurde an der Alten Schule von zahlreichen großen und kleinen Freilingern herzlich in Empfang genommen, die im Vorfeld zu der Schlusspräsentation an der "Baustelle" eingeladen worden waren.

Damit hatte wohl niemand aus der Jury gerechnet. Die Überraschung schien jedenfalls groß und gelungen.

Alle Tafeln der Dorfbereisung waren eingesammelt worden und in aller Schnelle am historischen, einladend dekorierten Gebäude angebracht worden.

Verpflegung, Porzellan vom Freilinger Geschirrverleih und der Musikverein standen unter Pavillons, die ebenfalls zum Teil ganz kurzfristig mit Blick auf den Regen aufgebaut worden waren.

So war alles bestens für den Schlussvortrag von Ortsvorsteherin und Vereinskartellsvorsitzende vorbereitet, die mit Blick auf den Bewertungsbereich "Soziales und kulturelles Leben" auf den Umbau der Alten Schule, das Ehrenamt in Freilingen und künftige Planungen eingingen.

Verwiesen wurde auch hier noch einmal ausdrücklich auf die Bedeutung der Internetseite und des gedruckten Jahresrückblicks, den alle Kommissionsmitgliedern am Schluss als Andenken und Erinnerungsstütze überreicht bekamen. 

Eine besondere Überraschung war die erstmalige Vorstellung des "MaF", der Muffin aus Freilingen. 

Manuel Sanz hatte das Rezept eigens für den Landeswettbewerb entwickelt. 100 Stück hatte er im Vorfeld ganz frisch für die Dorfbegehung gebacken, so dass die gesamte Bewertungskommission, aber auch alle Freilinger einmal probieren konnten.

Doch nicht allein diese Premiere überraschte. Nach dem Hinweis, dass man auf WiF immer ausgesprochen aktuell sei und das Rezept des Muffins und die Präsentation im Rahmen der Bereisung jetzt schon im Internet nachzulesen sei, konnten die Gäste mittels des QR Codes auf den T-Shirts bzw. dem Banner sich auch direkt davon überzeugen, wie schnell die Freilinger Internetseite ist.

Kurzfristig war ein Beitrag freigeschaltet worden, der im Rahmen der Vorbereitung eigens als kleine unterhaltsame Einlage erstellt worden war. 

Den krönenden Abschluss der Dorfbereisung boten dann allerdings die jüngsten Freilinger.

Unter der Leitung von Jana Reiferscheid hatte sich kurzfristig ein kleiner "Freilinger Kinderchor" zusammengefunden, der dem aufmerksamen Auditorium unter Begleitung des Freilinger Musikvereins die Freilinger Dorfhymne "In Freilingen sind wir zu Hause" vortrug. Leidenschaftlich und voller Inbrunst. Ein wunderbarer Anblick und absoluter Hörgenuss zum Ende der Präsentation. 

Dies schien auch Dr. Gruber beeindruckt zu haben, der sich im Namen der Kommission bedankte und in seinem Schlusswort anklingen ließ, dass Freilingen ein aktiver Ort mit einer gut aufgestellten Internetpräsenz sei. 

Letztlich blieb man trotz der abwechslungsreichen und informativen Vorträge noch 10 Minuten unter der gesetzten 90 Minuten Frist, so dass der Kommission sogar noch ein wenig Zeit für einen kleinen Imbiss blieb, während die Freilinger Kultband FDH & Bums für musikalische Unterhaltung sorgte. 

Auch die vielen Freilinger nutzten die Gelegenheit für ein geselliges Beisammensein, auch noch lange, nachdem die Kommission dann nach 17.00 Uhr die Weiterreise angetreten hatte. 

Es war wirklich ein aufregender, abwechslungsreicher Tag mit einem sonnigen und unterhaltsamen Ende!

An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an alle Freilinger für ihre Unterstützung und dem Organisationsteam für die Planung und Umsetzung der Bereisung, sei es als Vortragender oder Unterstützer, wie Berthold Caspers, der die Lautsprecherbox regensicher durch Freilingen transportierte oder Claudia Hellenthal, die als Zeitwächterin die Einhaltung des Zeitplans überwachte.

Ein Dank geht auch an die vielen Helferinnen und Helfer im Hintergrund beim Auf- und Abbau, Küchendienst oder auch den Musikern, ohne deren Einsatz eine solche Veranstaltung gar nicht möglich gewesen wäre. 

Ein besonderer Dank geht auch an Erwin Mungen für die zahlreichen Fotos und Stefan Franzen für die videotechnische Begleitung des Rundgangs.

Den Mitschnitt von der Dorfbereisung, in dem sich jeder einmal ansehen kann, was vor der Abschlusspräsentation beim Dorfrundgang alles geboten wurde, kann man sich unter folgendem Link anschauen:

Die gute Laune, Begeisterung und auch der Stolz der Freilinger auf den eigenen Ort, die am Ende des Tages zu spüren waren, haben die Teilnahme am Landeswettbeweb abgerundet und werden in jedem Fall in Erinnerung bleiben, unabhängig von der Entscheidung der Kommission (die übrigens am 11. September bekannt gegeben wird).

Und solche Erlebnisse bzw. Erinnerungen sind doch das, was unser Dorfleben und unsere Dorfgemeinschaft ausmachen...

Zum Abschluss hier noch das Rezept vom "MaF": 

"Manus Wildkirsch-Brennnessel Muffins"

60gZucker
60gBrauner Zucker
2 Eier
250g Mehl
2TL Backpulver, 1 Prise Salz
120g Butter
200g Joghurt oder Schmand
Abrieb von 1 Limette
200g entkernte, halbierte Wildkirschen
1 Bund gewaschener, in Streifen geschnittene Brennnesseln

Bei 165grad ca. 18min backen

Damit ist das offizielle Freilinger Abkürzungsverzeichnis , u.a. mit WiF, ÖDE TDD, FDH & Bums um eine Abkürzung reicher :) 

 

 

 

 

 

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