Tolle Sache...Fahrradfahren, vor allen Dingen mit E-Bikes, erlebt gerade einen regelrechten Boom. Da kommt das Angebot der "Zweirad-Hansen GmbH" gerade passend. Andreas Hansen aus Freilingen bietet offiziell ab 3. April in der ehemaligen Apotheke in Ahrhütte einen umfassenden Service rund um das Thema Zweirad (Fahrrad, Motorrad) an. Wir haben schon einmal einen Blick in den neuen Betrieb geworfen und mit dem jungen Familienvater und seiner Frau Janine über sein Geschäftsmodell gesprochen. Sehr interessant!

Die Räume der ehemaligen Apotheke in Ahrhütte sind nicht mehr wieder zu erkennen. 

Andreas Hansen hat alle Einbauten herausgenommen und einen hellen Ausstellungs- und Verkaufsraum geschaffen, in dem man sich verschieden Fahrräder und allerlei Zubehör genau ansehen und sich über Technik, Preise und mehr informieren kann. 

Der Jungunternehmer führt vor allem E-Bikes in sämtlichen Varianten: E-City, E-Trekking, E-Mountain und E-Touren. Natürlich gibt es aber auch Fahrräder, die nicht elektrisch betrieben sind. Und auch für Kinder hat er passende Räder auf Lager. 

Wenn er so durch den bis auf den letzten Quadratmeter gefüllten Laden schaut, strahlt er und man merkt ihm seine Zweiradbegeisterung regelrecht an. Kein Wunder, denn der 33jährige Andreas hat das "Geschäft" von der Pike auf gelernt. 

Er war schon immer fahrrad- und vor allem auch motorradverrückt. Mit 14 hat er angefangen, Motorrad zu fahren und daran rumzubasteln. Mit 16 hat er seine erste "125er" bekommen. Die hat er in Adenau gekauft und bereits auf der Heimfahrt zwischen Honerath und der Wirft durch die Leitplanke befördert, mit einem Kilometerstand unter 10. Die flammneue Maschine musste dann erst einmal wieder zusammengeflickt werden, so dass sein Berufswunsch Zweiradmechaniker regelrecht auf der Hand lang.

Und so wundert es nicht, dass er nach der Schule dann auch tatsächlich eine Ausbildung zum Zweiradmechaniker in Adenau absolviert und anschließend "nebenbei" noch einen Meistertitel drangehängt hat. Zusätzlich "in Teilzeit" hat er dann noch einen Industriemeister im Fachbereich Gießerei gemacht.

Eigentlich hat er sogar noch einen dritten Meistertitel errungen, und zwar auf dem Motorrad. Andreas hat damals natürlich auch in seiner Freizeit seine Liebe zu Zweirädern weiter ausgiebig ausgelebt und sogar an etlichen Amateur-Motorradrennen (Langstrecke) teilgenommen. Einmal konnte er auf dem Nürburgring sogar einen Meistertitel erringen. Von seinen Rennen zeugt ein Foto, das natürlich auch einen Platz an der Wand des neuen Geschäfts bekommen wird.

Auch der "Kombi", sein Rennanzug von damals hängt als Erinnerungs- und Ausstellungsstück im Ladenlokal.

Eine aufregende Zeit, in der sich alles bei ihm um Zweiräder drehte.  

Tatsächlich liebäugelte er schon damals, kurz nach der Ausbildung, mit einer eigenen Selbständigkeit in diesem Bereich, fühlte sich aber zu der Zeit letztlich noch zu jung und unerfahren.

Hochqualifiziert wie er war dank seiner Weiterbildung war, führt ihn die berufliche Weg schließlich zur Firma Stihl, für die er in der Zulieferungssparte im Motorenbereich vor allem auch im Ausland verantwortlich tätig war.

Doch nicht nur die vielen Auslandsaufenthalte in den letzten Jahren und die damit verbundene Trennung von seiner Frau Janine und den beiden kleinen Söhnen Jonas, 7 Jahre alt und Henry, 3 Jahre alt ließen irgendwann doch den Wunsch nach Selbständigkeit wieder stärker aufkommen. 

"Jeder der mich kennt, der weiß, dass ich einiges an Fahrrädern und Motorrädern zu Hause habe und ständig daran rumwerkel. Ich bin schon ziemlich jeck daran, und brauche die Beschäftigung damit. Eigentlich habe ich nur während der Zeit des Umbaus von unserem Haus in Freilingen alles liegen lassen, habe nichts repariert und bin auch nichts gefahren. Aber jetzt bin ich wieder voll dabei. Das ist schon fast so etwas wie eine Droge für mich", beschreibt er schmunzelnd seine Liebe zum Zweiradthema und damit letztlich auch die Motivation für den Schritt in die Selbständigkeit. 

Vor zwei Jahren hat er sich zusammen mit Janine dann entschieden, seinen Traum zu verwirklichen und endlich auch die Selbständigkeit zu wagen.

Ende 2019 ist man die Geschäftsidee dann konkret angegangen. Ganz schnell war klar, dass man sich breit aufstellen wollte. Es sollte daher kein reiner Verkauf angeboten werden, sondern geplant war von vornherein ein großer Service-, Reparatur- und Wartungsbereich, sowohl bei Fahrrädern als auch in der Motorradsparte.

Er "schraubt" nun einmal ausgesprochen gerne und möchte seine umfangreichen Fachkenntnisse und seine Leidenschaft zukünftig sogar auch gerne anderen jungen Menschen weitervermitteln. "Ich möchte in den nächsten Jahren gerne auch ausbilden", so Andreas über seine Pläne.

"Ich habe tatsächlich jetzt schon viele Anfragen für eine Ausbildung zum Zweiradmechaniker. Das ist ja eigentlich auch ein toller Beruf, den nur leider kaum noch einer ausbildet", ergänzt er. Und schmunzelnd führt er an, dass dementsprechend auch die Handwerkskammer sehr schnell mit der Bitte an ihn herangetreten ist, Ausbildungsplätze zu schaffen, als man von seiner Idee der Selbständigkeit erfahren hat.

Doch der Betrieb muss ja jetzt erst einmal ans Laufen gebracht werden. 

Nach einigen Überlegungen hinsichtlich eines passenden Standortes hat man sich für das Gebäude in Ahrhütte entschieden. Die ehemaligen Apothekenräumlichkeiten konnten ganz schnell für die eigenen Vorstellungen umgestaltet werden. Allerdings war von Anfang an geplant, diesen Standort nur als "Übergangslösung" zu nutzen. Denn es war von vornherein absehbar, dass die Fläche für einen großen Verkaufsraum und zusätzlich einen großen Servicebereich nicht ausreichen wird.

Schon jetzt nach den ersten Lieferungen stehen die Fahrräder dicht an dicht. Wenn im April noch wie geplant Motorroller dazu kommen, wird es tatsächlich ziemlich eng. 

Aber die neuen Geschäftsräume sind ja bereits in Arbeit. Denn parallel zur Eröffnung des Ladens baut Andreas bereits an seiner eigenen Halle, und das sogar in unmittelbarer Nähe, ca. 100 m entfernt oberhalb der Fa. Auto Kirwel.

So ist er täglich mittendrin, sowohl beim Aufbau des Geschäftsbetriebs in der ehemaligen Apotheke als auch beim Bau der neuen Wirkungsstätte um die Ecke, was ebenfalls quasi in Eigenregie organisiert wird.

Es ist schon erstaunlich, dass er das zeitgleich mit der Geschäftsöffnung angeht. Doch Andreas wirkt bei allem Stress ausgesprochen entspannt und gut gelaunt. Er freut sich offenbar sogar über die doppelte Herausforderung. 

Die neue Halle wird gemauert und mit viel Fensterfläche versehen, für ein eher wohnliches Innenleben. "Man hält sich ja doch viele Stunden in einem solchen Laden auf, so dass man sich ja auch ein wenig heimisch fühlen will. In einer "Blechbox" geht das nicht, das habe ich oft genug erlebt. Das soll in dem neuen Geschäft anders werden", erzählt er und man merkt, dass er eigentlich zwischen Beruf und Freizeit nicht so richtig unterscheiden kann und will...beides verschmilzt vielmehr mehr bei ihm. Da will wirklich jemand seine Leidenschaft auch beruflich ausleben. 

Das kommt dann letztlich auch der Kundschaft zugute. Denn wer so tief mit Leib und Seele im Thema steckt, der hat auch einiges an Wissen und Erfahrung aufzuweisen und versteht sein Handwerk. Und so kann man sich bei ihm als Kunde in guten Händen fühlen, nicht nur was den Wartungs- und Reparaturservice, sondern auch sein Verkaufsangebot angeht.

Denn die Menge der Anbieter, gerade von E-Bikes, ist mittlerweile auch aufgrund der gestiegenen Nachfrage für den Laien kaum noch überschaubar bzw. vergleichbar. Wer nicht nur nach der Optik, sondern auch nach der Qualität geht, muss sich schon intensiv mit den Angeboten beschäftigen, so dass manche schnell überfordert sind. Hier ist dann Fachwissen gefragt. 

Vor der Entscheidung, welche Marken er in seinem Geschäft anbietet, hat er sich lange im Internet ausgiebig informiert und konnte natürlich auch auf seine Erfahrungen aus der Ausbildung im Zweiradbetrieb zurückgreifen. Ihm war dabei sehr wichtig, dass er mit den beiden ausgewählten Marken Raymon und Husqvarna hohe Qualität anbietet, die aber letztlich auch in einem vertretbaren Preis-Leistungs-Verhältnis steht.

"Der Preis der E-Bikes hängt letztlich nur an der Ausstattung. Das betrifft nicht den Sattel oder den Koffer hinten drauf, sondern vor allem die Bremsanlage und die Schaltung, worauf der normale Kunde gar nicht unbedingt achtet. Die schauen nach der Farbe, Display und Reifenprofil und dann ist alles gut", beschreibt er seine Erfahrungen.

"Doch wenn man nachher nur Probleme hat, dann ärgert man sich. Das ist absolut unnötig, weil man es einfacher haben kann, wenn man bei den wichtigen Dingen auf Qualität Wert legt. Dann hat man auch tatsächlich viele Jahre Freude an dem Rad", erzählt Andreas.

Hier ist dann im Kundenverhältnis eben auch Vertrauen überaus wichtig. Ein Aspekt, der gerade im Fahrradbereich eine große Rolle spielt, ist dabei der persönliche Kontakt und eine gute Kommunikation. "Man spricht sich in der Branche überall mit Du an, selbst auf höherer Ebene. Ob Hersteller, Zulieferer oder Kunde, ich bin mit allen per Du...na, fast allen. Das ist im ganzen Zweiradbereich sehr persönlich und das finde ich super. Wenn ich einen zweimal gesehen habe, habe ich auch den Namen parat", fügt er lachend hinzu.

Irgendwie erinnert mich das an Carmen von Carmens Dorfladen (s. Bericht) und es wird deutlich, wie wichtig regionales Einkaufen auch in diesem Bereich sein kann, gerade auch wegen der persönlichen Beratung und dem notwendigen Service nach dem Kauf. 

Service wird, wie gesagt, ganz groß bei ihm geschrieben. Ein Angebot bei ihm das sog. Bikefitting. An einem Messgerät in seinem Laden werden verschiedene Maße des Kunden genommen.

Damit werden mit einer besonderen Software individuelle Einstellungsvorgaben für das georderte Fahrrad berechnet und am Rad umgesetzt, so dass das Rad mit all seinen Komponenten perfekt auf den Kunden und seine individuellen Körpermaße eingestellt ist. Ein solche passgenaue Einstellung macht nicht nur für Profifahrer, Pendler und Fahrer Sinn, die regelmäßig auf dem Rad sitzen, sondern kann vor allem für Gelegenheitsfahrer wesentlich mehr Komfort bieten und dadurch helfen, Verletzungen vorzubeugen. 

Abgerundet wird die Leistungspalette durch einen speziellen Rennsport-Service, Jobrad/Bike-Leasing Angebote, einem besonderen Hol- und Bring Service und Reparaturen und Spezialumbauten aller Art.

Gerade die umfassende Kundenberatung und -betreuung ist natürlich sehr zeitaufwendig, Zeit, die er aber gerne investiert und die er sich auch deshalb nehmen kann, weil Janine neben ihrem eigentlichen Beruf als Frisörin mit im Betrieb hilft und sich um die Büroarbeit kümmert.

Ob das alles für sie nebeneinander vereinbar ist, bleibt abzuwarten, zumal ja da auch noch die zwei kleinen Hansens sind.

"Die sind beide zweiradverrückt, jetzt schon. Wenn der Kleinste mich morgens nach dem Aufstehen sieht, sagt er als erstes "Papa, Fahrrad fahren!"; und der Große hat sogar schon sein eigens Moped, eine kleine Yamaha. Der hat bereits mit 5 Jahren damit angefangen", erzählt Andreas nicht ohne Stolz und man hat das Gefühlt, dass die Leidenschaft für Zweiräder tatsächlich auch vererblich ist.

"Jonas würde schon jetzt am liebsten den ganzen Tag mit im Geschäft und der neuen Werkstatt bleiben", ergänzt Janine lachend. Hier steht ganz offensichtlich die ganze Familie hinter dem Projekt "Zweirad-Hansen GmbH". 

"Es ist wirklich kurios, wie sich die ganze Geschichte jetzt schon entwickelt hat, obwohl wir eigentlich erst am 3. April offiziell eröffnen", erzählt Andreas zum Schluss nicht unbeeindruckt davon, auf welche Resonanz seine Geschäftsidee jetzt schon stößt. 

Na, da kann man wirklich gespannt sein, wie es mit Zweirad-Hansen in den nächsten Wochen weiter geht.

Eines ist aber jetzt schon absehbar: der Umzug in die neue Halle, denn die ist bereits für den kommenden Herbst geplant. Und dann hat das Geschäft auch räumlich Platz genug, um weiter zu wachsen, nach und nach. 

Übrigens, montags ist Ruhetag...dann bleibt das Geschäft zu, damit Andreas in Ruhe "schrauben" kann.

WiF wünscht Andreas und Janine jetzt schon alles, alles Gute und viel Glück für ihren Betrieb und den offiziellen Geschäftsbeginn am 3. April, der leider nicht wie geplant mit einer kleinen Eröffnungsfeier begangen werden kann.

Aber das kann dann vielleicht bei der Einweihung der neuen Räumlichkeiten im Herbst nachgeholt werden!

 

Kontakt:

www.zweirad-hansen.de

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Tel.: 0163 8443336 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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