"Die Gemeinde Blankenheim hat außer Ruhe fast nichts mehr zu bieten..." Das konnte vor wenigen Tagen in der Lokalpresse als Kommentar zum Abstimmungsverhalten der Bürger im Rahmen der Befragung zum Thema Freibad nachgelesen werden. Doch ist unsere Kommune wirklich von Totenstille bedroht, ist hier tatsächlich nur Untergangsstimmung, Frustration und Resignation anzutreffen? Ich finde nicht !

Grabstelle 

Das Problem des demografischen Wandels ist nicht neu. Der Bevölkerungsrückgang aufgrund geringerer Geburtenrate betrifft uns alle, die Gemeinde Blankenheim als solche als auch zwangsläufig die einzelnen 17 Orte der Kommune, ist als solcher allerdings weder hausgemacht noch ein Alleinstellungsmerkmal unserer Kommune.

Dennoch führt dies bekanntlich auch bei uns zu großen Veränderungen in der Infrastruktur und auch Nahversorgung. So wurden z.B. in den letzten Jahren wie jeder weiß und zum Teil am eigenen Leib erfahren musste, Kindergärten und Grundschulen in den Außenorten geschlossen (andererseits wurde allerdings auch die Gesamtschule erfolgreich etabliert !) und Betreiber kleinere Geschäfte und Gaststätten gaben auf.

Hinzu kommt das Problem der prekären kommunalen Finanzsituation (im übrigen auch nicht nur hier anzutreffen!). Im Gemeindehaushalt fehlt mehr und mehr Geld, um z.B. dringend erforderliche Unterhaltungsmaßnahmen an Straßen und kommunalen Gebäuden durchzuführen oder notwendige Infrastrukturen zu gewährleisten. 

Dennoch machte sich in den letzten Jahren keine allumfassende Untergangsstimmung und Resignation in der Bevölkerung breit. Im Gegenteil. Mit Hilfe von öffentlichen Fördermitteln, z.B. aus dem Konjunkturpaket II, einem Konjunkturprogramm, das im Januar 2009 von der Bundesregierung beschlossen wurde, um die Auswirkungen der damaligen internationalen Finanzkrise auf die nationale Wirtschaft zu mildern, wurde in der Gemeinde einiges bewirkt. 

Mit erheblicher Eigenleistung aus den Dörfern wurden Bürgerhäuser saniert bzw. umgebaut, z.B. in Waldorf, Rohr oder Lommersdorf oder sogar völlig neu gebaut, wie in Blankenheimerdorf und Reetz. 

Solche Investitionen führten in Folge, quasi als Dominoeffekt, zu zusätzlichem bzw. neuem Engagement der Bevölkerung. So etablierten sich etwa in Blankenheimerdorf z.B. das Lindenfest oder Rock im Bürgerhaus oder in Reetz, z.B. mit dem Hüttenzauber neue Veranstaltungen, und zwar zusätzlich zu dem bisherigen vielfältigen Angebot in den Ortschaften. 

Aber auch in anderen Bereichen zeigten die Bürger der Gemeinde großen Einsatz oder Ideenreichtum, sei es als Privatinitiative oder im Rahmen einer Gemeinschaftsleistung. 

So entstand in Alendorf am Rande des Eifelsteigs ein Wanderercafé, in Lommersdorf wurde in den Räumen der ehemaligen Bäckerei mit "Carmens Dorfladen" ein neues örtliches Nahversorgungangebot geschaffen, das auch von Bürgern der umliegenden Ortschaften rege genutzt wird. In Ripsdorf hat sich ein dörflicher Markt etabliert, der alle zwei Wochen ein ansehnliches Angebot an verschiedensten Produkten präsentiert. In Dollendorf wird zur Zeit in Zusammenarbeit von Vereinskartell, Ortsvorsteher und Telekom versucht, auch ohne öffentliche Förderung bzw. Finanzmittel der Gemeinde einen schnelleren Internetanschluss für den Ort zu realisieren. 

Auch in kultureller Hinsicht braucht sich die Gemeinde nicht zu verstecken, was Engagement und Ideenreichtum angeht. Man schaue sich nur einmal den umfangreichen Veranstaltungskalender der einzelnen Ortschaften an, was die traditionellen Veranstaltungen aber auch ganz neue Angebote betrifft.

So war es gerade der in den Junggesellenvereinen organisierte Nachwuchs in Blankenheim, der den bisher als Kirchenchorball etablierte Tanz in der Weiherhalle 2015 unter neuer Regie als Winterball erfolgreich weitergeführt hat. In Uedelhoven veranstaltet der Förderverein der Pfarrgemeinde in kirchlichem Ambiente unregelmäßig Konzerte (für ihr Engagement erhielten die Uedelhovener 2014 sogar den Ehrenamtspreis der Kreis SPD). Und in Lommersdorf haben die Junggesellen gerade erst an diesem Wochenende spontan eine winterliche Party für Jung und Alt an einem beliebten Rodelhang organisiert. 

Dem Nachwuchsmangel in den Vereinen versucht man durch vereinsübergreifende Kooperationen entgegenzuwirken. Zusammenarbeit statt Konkurrenz ist hier das neue Motto und hat im Bereich des Seniorenfußballs im Jahr 2012 sogar zu einer Vereinsneugründung geführt, die der SG Oberahr-Lommersdorf, ein Zusammenschluss, der noch in den 80er Jahren undenkbar gewesen wäre. 

Bürgerschaftliches Engagement wird seit 2012 zudem im Blankeheim-Forum groß geschrieben, das sich im Zuge der Leitbilderstellung (ebenfalls unter Mitwirkung vieler Bürger) in der Gemeinde Blankenheim gegründet hat. In regelmäßigen monatlichen Treffen von motivierten Bürgern werden hier Möglichkeiten und Vorschläge entwickelt, wie Rat und Verwaltung bei der Umsetzung der damals entwickelten Leitbildziele unterstützt werden können. 

All dies sind nur einige Beispiele für bürgerschaftliches Engagement und großen ehrenamtlichen Einsatz. Viele andere (z.B. im Bereich des Neu-bzw. Umbaus zahleicher Feuerwehrgerätehäuser in der Gemeinde; einzelne Dorfverschönerungsmaßnahmen an Dorfplätzen und auf Friedhöfen; der Einsatz des Eifelvereins für unser Wanderwegenetz; die ehrenamtliche Tätigkeit in den zahlreichen Fördervereinen; usw., usw.) sind hierbei noch gar nicht zur Sprache gekommen und würden den Rahmen sprengen. 

Es verdeutlicht aber eines: von allgemeiner Trost- und Perspektivlosigkeit, Resignation und Untergangsstimmung kann da wohl keine Rede sein. 

Wer dazu noch einen amtlichen Gegenbeweis benötigt, kann diesen gerne auf der Internetseite des Kreises Euskirchen erhalten. Dort erfährt man nämlich, dass beim letztjährigen kreisweiten Dorfwettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft", an dem insgesamt 71 Ortschaften aus dem gesamten Kreis  teilgenommen hatten, mit Ripsdorf und Freilingen gleich zwei Dörfer der Gemeinde Blankenheim auf Platz 5 anzutreffen waren und für ihr dörfliches Engagement und ihre gute Zukunftsperspektive prämiert wurden. 

Abschließend bleibt daher nur festzustellen, dass bei allen Problemen und Veränderungen, notwendigem sparsamen Haushalten und erforderlichem Umdenken viele unter uns nicht den Fehler begehen, sich dem Selbstmitleid und einem allgemeinen Abgesang hinzugeben. Dies wäre auch das letzte, was einer Gemeinschaft in schwierigen Zeiten nützen würde. 

Vielmehr sind weiterhin Ideen, Kooperationen, durchdachte Planungen, persönliches Engagement und eine gehörige Portion Optimismus gefragt. 

Und wie sagte auch schon Karl Jaspers "Die Hoffnungslosigkeit ist schon die vorweggenommene Niederlage".

Es liegt an uns selbst, unsere Zukunft zu gestalten. Packen wir es an!

Wem dazu die nötige Kraft und Ausdauer fehlt, kann sich dies ja im neuen Tribea-Gesundheitszentrum in Blankenheim antrainieren...eine im übrigen erfreuliche gewerbliche Neuansiedlung in unserer Gemeinde !

 

 

 

 

 

Freilinger Infobox

  • Di, 23.04.: Markt 15.30 Uhr bis 18.00 Uhr; das Markt-Café ist ab 15.00 Uhr geöffnet 
  • Sa 4.05. - Mo 6.05.: Freilinger Kirmes 

 

 

 

 

 

 

   

 

 

 

  

 

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