Die diesjährige Seniorenfahrt am 21. August stand wieder unter der bewährten Leitung von Dr. Matthias Klose-Henrichs. Der Bus startet um 9 Uhr bei schönem Spätsommerwetter mit 26 Seniorinnen und Senioren von der Freilinger Kapelle Richtung Troisdorf. Warum Troisdorf? Gibt es da überhaupt etwas zu sehen? Das haben sich sicher viele von uns im Vorfeld gefragt. Unsere Skepsis war aber völlig unbegründet, denn Troisdorf hat Erstaunliches zu bieten. Hier ein Rückblick!
Unsere erste Station war das in Europa einzigartige Bilderbuchmuseum in der Burg Wissem. Auf der ganzen Welt existieren nur zwei weitere Museen dieses Typs, und zwar in Japan und den USA.
In der ca. einstündigen Führung wurde uns zunächst der besonders bei Kindern beliebte Rotkäppchenraum gezeigt, in dessen Mitte das Häuschen der Großmutter im Wald in Miniaturform steht. Die umfangreiche Sammlung der verschiedenen Ausgaben des beliebten Märchens enthält nicht nur Versionen in deutscher Sprache, sondern auch eine französische Fassung. Anders als der uns bekannten Grimm’sche Text hat sie kein Happy End, sondern schließt damit, dass der Wolf die Großmutter und Rotkäppchen frisst.
Im Anschluss besuchten wir die Sonderausstellung zum berühmten Schriftsteller und Illustrator Janosch und wurden in sein Leben und Werk eingeführt. In seiner bekanntesten Geschichte Oh, wie schön ist Panama brechen der kleine Tiger und der kleine Bär zusammen mit der Tigerente nach Panama auf, erleben unterwegs viele Abenteuer und kehren schließlich, ohne es zu bemerken, in ihr eigenes Häuschen zurück. Sie glauben, am Ziel zu sein, und leben fortan glücklich in ihrem neuen alten Zuhause. Die Interpretation dieser Geschichte ist jedem selbst überlassen.
Janosch lebt übrigens seit 1980 auf der Kanareninsel Teneriffa und ist dort mit weit über 90 Jahren immer noch im Umweltschutz aktiv.
Nach dem obligatorischen Gruppenfoto auf der Eingangstreppe des Museums fuhren wir zum Restaurant Meigermühle, wo uns ein reichhaltiges und leckeres Mittagessen erwartete.
Am Nachmittag spazierte eine Gruppe auf eigene Faust durch die Stadt und die anderen nahmen an einem Rundgang durch das Stadtzentrum teil, der an zahlreichen Kunstobjekten vorbeiführte.
U. a. bestaunten wir die Skulptur „Babylon“ des Bildhauers Victor Bonato und sollten erraten, welches Wort dargestellt ist.Die Lösung war denkbar einfach: das Wort „WORT“. Die Stadtführerin erinnerte uns an die babylonische Sprachverwirrung nach dem Turmbau zu Babel und an den Beginn des Johannes-Evangeliums „Im Anfang war das Wort ...“.
Ein weiteres markantes Kunstwerk in der Stadt ist die Statue „Dicker Mann“ von Karl-Henning Seemann. Anfangs löste die Darstellung eines nackten, übergewichtigen Mannes mit verkrümmtem Rücken in der Öffentlichkeit Proteste aus.
Der Künstler hat aber bewusst diese realistische Form gewählt, die einem 35-jährigen Arbeiter aus Wolfsburg nachgebildet ist, um auf diese Weise ein Stück Industriegeschichte der Stadt zu bewahren. Mittlerweile ist die Skulptur zu einer Art künstlerischem Wahrzeichen von Troisdorf geworden.
Unser Rundgang endete am Stadttor auf dem Ursulaplatz, das von Victor Bonato und Joachim Brandau entworfen wurde: Im Halbkreis angeordnete Glasplatten, durch die permanent Wasser fließt, ermöglichen den Besuchern einen ungehinderten Blick in die Stadt und hinaus.
Die Stadtführung war sehr informativ und ließ Troisdorf für uns in einem anderen Licht erscheinen.
Gegen 17 Uhr machten wir uns wieder auf den Heimweg nach Freilingen und ließen den Abend in gemütlicher Runde im Bürgerhaus ausklingen. Simone Böhm vom Vereinskartell hatte bereits die Tische gedeckt und belegte Brötchen und Getränke bereitgestellt.
Ein herzliches Dankeschön an sie und Roman Moroz, der für uns als Fotograf aktiv war, und natürlich auch an den Organisator der Tour, Dr. Matthias Klose-Henrichs!
Alle waren sich in dem Wunsch einig, dass die Seniorenfahrt auch im nächsten Jahr wieder stattfinden sollte.