Wer ist Ralf Hetkamp und wie kommt ein Touristik- und Eventmanager dazu, einen Triathlon in der Eifel zu organisieren? Diese Frage dürfte so manchem Eifeler durch den Kopf gehen, der vom EIFEL HERO Triathlon schon einmal gehört hat. Dieses Sportevent ist mittlerweile zu einem Highlight in der Region geworden und zieht jedes Jahr hunderte Athletinnen und Athleten an. Am Samstag, den 24. Juni findet die Veranstaltung bereits zum dritten Mal statt. Doch wer steckt eigentlich dahinter? In einem Interview mit Simon Hellenthal erzählt Ralf Hetkamp über sich, seine Erfahrungen im Triathlon Sport und die Entstehungsgeschichte des EIFEL HERO und gibt einen interessanten Einblick in die Welt der Sport- und der Eventorganisation.

Am Samstag, 24. Juni findet am Freilinger See zum dritten Mal der EIFEL HERO Triathlon statt: das größte Sportevent in der Region mit einem riesigen Organisationsaufwand. 

Der Mann, der auf organisatorischer Seite in der ersten Reihe steht, ist Ralf Hetkamp. Der 61jährige gebürtige Duisburger ist Touristik- und Eventmanager und lebt mit seiner Frau Cora auf dem Eifel Camp.

Simon Hellenthal konnte ihn in der Hochphase der Vorbereitungen für das Sport Highlight für ein Interview auf WiF gewinnen. 

 

Simon: Als Kind und Jugendlicher haben Sie gerne Fußball und Volleyball gespielt. Hatten Sie nie Interesse, professionell Sport zu treiben?

Ralf Hetkamp: Der Gedanke war nie vorhanden. Mir fehlte das entsprechende Talent, um Fußball oder Volleyball professionell zu betreiben. Bei mir stand immer der Spaß am Sport im Vordergrund.

Simon: Sie haben ihre Frau Cora, die eine recht erfolgreiche Triathletin war (Deutsche Meisterin mit der Mannschaft auf der Mitteldistanz, 4. Ironman Frankreich und 4. AK Ironman Hawaii), weltweit zu den verschiedensten Wettkämpfen begleitet und so den „Triathlon-Zirkus", wie sie ihn nennen, näher kennenlernt. Was war ihre Rolle als Begleitung?

Ralf Hetkamp: Schon Monate vor den IRONMAN Rennen habe ich Cora beim Training begleitet und unterstützt. So habe ich z.B. die Anzahl der Bahnen beim Schwimmtraining gezählt, sie auf dem Rad bei ihrem ausgedehnten Lauftraining begleitet und natürlich gemeinsam lange Ausfahrten auf dem Rennrad unternommen.
In der Wettkampfwoche habe ich versucht, ihr gegenüber Ruhe auszustrahlen und beim Rennen natürlich an den unterschiedlichsten Punkten sie zu informieren und zu unterstützen.

Simon: Inwiefern hat die Karriere ihrer Frau ihre Leidenschaft für den Triathlon beeinflusst und was fasziniert Sie persönlich am Triathlon Sport?

Ralf Hetkamp: Durch Cora habe ich kleine, mittlere und ganz große Rennen in der Welt kennengelernt. Beeindruckt hat mich die mentale Stärke einiger Triathleten, fasziniert hat mich, dass Profis mit „normalen“ Sportlern gemeinsam ins Rennen gehen und häufig die letzten Finisher den größten Applaus bekommen.

Simon: Beruflich sind Sie Touristik- und Eventmanager. Wie kam es dazu, dass Sie sich für eine Karriere in dieser Branche entschieden haben?

Ralf Hetkamp: Mich hat das persönliche Reisen durch den Beruf nicht besonders interessiert, sondern Menschen für die „schönsten Wochen des Jahres“ zu beraten und zu begeistern. Nach der Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann bin ich jedoch dann direkt zu einem Reiseveranstalter gegangen und war über viele Jahre Produktmanager für die Zielgebiete USA/Kanada und Australien/Neuseeland. Ab diesem Zeitpunkt „musste“ ich dann sehr viel reisen. Irgendwann wurde mir die Abwesenheit von zuhause zu viel und ich wollte etwas anderes machen. Zu dieser Zeit ist mein Schulfreund, der viele Jahre ein sehr erfolgreicher Autorennfahrer war, auf mich zugekommen und hat mich gebeten, die Events für seine Firma im Bereich des 24 Stunden Rennens, der Formel 1 und DTM zu organisieren. So wurde ich vor knapp 20 Jahren vom Touristikmanager zum Eventmanager.

Simon: Durch die berufliche Tätigkeit ihrer Frau als Leiterin des Eifel Camps kamen Sie 2015 in die Eifel. Welche Bedeutung hat die Eifel inzwischen für Sie und wie hat diese Region Sie inspiriert?

Ralf Hetkamp: Die Eifel ist inzwischen unsere Wahlheimat geworden. Wir haben viele nette Menschen hier kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Die Landschaft hat uns von Anfang an begeistert. Mit unseren Huskies unternehmen wir regelmäßig lange Wanderungen in der Eifel und genießen die faszinierende Natur.
Durch die beeindruckende Landschaft, den wunderschönen Freilinger See und die kleinen idyllischen Orte im Gemeindegebiet Blankenheim sind die Bedingungen für eine Triathlon-Veranstaltung nahezu perfekt. So kam es dazu, dass wir 2017 mit den Planungen für einen Triathlon am Freilinger See begonnen haben.

Simon: Nach zweijähriger Vorbereitung haben Sie im Juni 2019 den ersten EIFEL HERO durchgeführt. Wie sind Sie zum Organisator von Triathlon-Veranstaltungen geworden und was sind dabei Ihre größten Herausforderungen?

(Foto © Sportograf)

Ralf Hetkamp: Wie schon gesagt, habe ich sehr viele Triathlon Veranstaltungen im Rahmen der Unterstützung für Cora kennengelernt. Es gab schöne und weniger schöne Wettkämpfe und ich konnte mir über die Jahre alles genau anschauen. Durch diese Erfahrungen konnte ich mir irgendwann vorstellen, hier einen Triathlon als Organisator aufzubauen. Es war mir von Anfang an wichtig, dass der EIFEL HERO eine sehr professionell organisierte Veranstaltung ist. Dies ist allerdings nur möglich durch die Unterstützung der Sponsoren und zahlreichen Helfer. Eine der größten Herausforderungen ist es, ausreichend Helfer zu finden. Ich weiß, dass so ein Wettkampftag nicht nur für die Athleten anstrengend ist, sondern auch für die Helfer und bin für die Unterstützung durch Vereine, Schulen, Einzelpersonen und eigene Freunde extrem dankbar.

Simon: Dieses Jahr findet der EIFEL HERO Triathlon bereits zum 3. Mal statt. Wie haben Sie die diesjährige Ausgabe geplant und was sind die besonderen Highlights?

Ralf Hetkamp: Durch einige Veränderungen wird die Veranstaltung noch zuschauerfreundlicher. So gibt es z.B. bei der Kurzdistanz beim Schwimmen einen kurzen Landgang vor der zweiten Schwimmrunde und die Zuschauer können die Athleten hautnah erleben. Die HERO-Kids werden nicht wie in den Vorjahren am Sonntag an der Startlinie stehen, sondern parallel zu den beiden Hauptrennen am Samstag starten. Die Besucher haben somit von 10.00 – 17.00 Uhr am Seegelände durchgehende Action.
Ein großes Highlight wird die After-Race Party mit allen Athleten, Zuschauern und Helfern. Benny Martell und Dominic Sanz werden live auftreten und sicherlich für eine super Stimmung sorgen. Für das leibliche Wohl der Zuschauer ist mit leckerem Essen und kühlen Getränken ebenfalls gesorgt. Für alle Helfer sind an diesem Abend Essen und Getränke natürlich kostenlos als Dankeschön für Ihren Einsatz. Wir planen einen gemeinsamen stimmungsvollen Ausklang des sportlichen Tages am Freilinger See.

Simon: Könnte es in Zukunft die Möglichkeit für Para-Athleten geben, am Eifel Hero Triathlon teilzunehmen, ähnlich wie bei anderen bekannten Triathlon-Veranstaltungen?

Ralf Hetkamp: Durch frühere Freundschaften zu zwei Rollstuhlfahrern und dem Live-Erlebnis auf Hawaii Para-Athleten hautnah zu erleben, ist der Gedanke schon immer vorhanden gewesen. Ob dieses bei uns durch die Beschaffenheit des Seegeländes und der sehr anspruchsvollen Radstrecke machbar ist, würde ich gerne noch in diesem Jahr mit Para-Athleten und deren Organisationen besprechen.

Simon: Neben dem Eifel Hero Triathlon organisieren Sie auch andere Veranstaltungen wie den Advent Seezauber am Freilinger See mit Dominic Sanz und dieses Jahr zum Beispiel ein Konzert der Söhne Mannheims. Wie unterscheidet sich die Organisation eines Triathlons von anderen Events?

Ralf Hetkamp: Zum Glück müssen wir bei diesen Veranstaltungen nicht Straßen wie beim Triathlon sperren und die Kosten sind etwas niedriger. Bei beiden o.g. Veranstaltungen gibt es noch keine Sponsoren und das unternehmerische Risiko ist daher noch höher. Die Veranstaltungen kann ich auch gar nicht miteinander vergleichen. Der Vertrieb, die Partner und der jeweilige Aufbau für die Events sind komplett unterschiedlich, aber genau das reizt mich.

Simon: Was sind Ihre Pläne für die Zukunft im Bereich des Triathlons und der Veranstaltungsorganisation?

Ralf Hetkamp: Stillstand ist Rückschritt und aus diesem Grund arbeite ich weiterhin mit dem Team der HERO-Events und Dominic an Verbesserungen und neuen Ideen. Von den Teilnehmerzahlen sind wir beim Triathlon an der Maximalgrenze angekommen. Der See, die Rad- und Laufstrecke dürfen nicht überlastet werden. Beim Advent-Seezauber ist unser Fokus auf die musikalischen Darbietungen gelegt worden. Dominic ist schon lange im Musikgeschäft tätig, kennt viele Musiker und wir werden jedes Jahr versuchen, die Besucher aufs Neue durch großartige Musiker, gutes Essen, Getränke und weihnachtliche Stimmung zu verzaubern.

Simon: Der EIFEL HERO Triathlon findet zu einem großen Teil am Freilinger See statt. Wie wichtig sind lokale Helfer für das Gelingen der Veranstaltung?

(Foto © Sportograf)

Ralf Hetkamp: Der EIFEL HERO wurde gerade als „Perle“ im deutschen Triathlon Rennkalender gekürt. Athleten aus 5 Nationen und ganz Deutschland werden wieder hierherkommen. Ich bin sehr glücklich darüber, dass fast 1000 Athleten diese wunderschöne Region durch den Triathlon kennenlernen.

Nur durch die Unterstützung der freiwilligen Helfer können wir gemeinsam den Athleten, Kindern, Zuschauern und Besuchern einen schönen Tag bereiten. Aus diesem Grund freue ich mich über jeden Helfer, der uns unterstützt und erkennt, dass wir gemeinsam durch diese Veranstaltung eine großartige „Visitenkarte“ für die Eifel abgeben.

Interessierte Helfer können sich bei Joline unserer Helferkoordinatorin unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! melden.

Zum Schluss noch ein paar klassische Standardfragen:

Lieblingsessen:
Fisch mit Reis oder Kartoffeln

Lieblingsbuch:
The Big Five for Live von John Strelecky

Lieblingsfilm:
Jenseits von Afrika

Lieblingsmusik/Lied:
Peter Gabriel/ Don't give up

Simon: Vielen Dank Ralf Hetkamp, dass Sie sich trotz der laufenden Organisation Zeit für das Interview genommen haben und weiterhin viel Erfolg mit dem Eifel Hero Triathlon.

Ralf Hetkamp: Gerne. In meinem Leben habe ich schon viele Interviews gegeben, aber Deine Art Fragen zu stellen, ist schon sehr beeindruckend.

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