"...öfter mal was Neues !"

 

Ja, die Kirmes ist trotz des steten gesellschaftlichen Wandels und der negativen demografischen Entwicklung immer noch eine hochgehaltene Tradition. Sie stellt immer noch etwas Besonderes im dörflichen Veranstaltungskalender dar.

In diesem Jahr war die Kirmes sogar ganz besonders.

Keinesfalls wegen des Wetters, das hat uns eher seine bescheidene Seite gezeigt. Aber da es bei der Häusertaufe jedenfalls vom Himmel her trocken war und sogar die Sonne gesichtet werden konnte, wollen wir zufrieden sein.

Aber eines war auf jeden Fall besonders, da anders : die Kirmes wurde nicht nur wie immer gefeiert, nein, in diesem Jahr wurde sie gelebt. Sie wurde mit neuem Leben gefüllt. Vielleicht stellenweise etwas aus der Not geboren, aber dafür umso mehr mit Einfallsreichtum und Engagement.

Und dies soll wirklich etwas heißen !

Für alle die, die jetzt unwissend mit der Schulter zucken, hier die Erläuterung dazu:

Irgendwie anders verlief in diesem Jahr schon der übliche Prozess der Mädchenversteigerung. Heraus kam dabei mit Isabel Schröder und Lukas Hellenthal ein engagiertes Maikönigspaar, das an allen Tagen seinem hoheitlichen Titel alle Ehre machte, sowohl von der Kondition als auch von der Feierlaune her.

Dies wirkte vor allem in der Familie der "Queen" offenbar ausgesprochen ansteckend, da man letztlich noch weitere Inthronisierungen verbuchen konnte, mit dem Ergebnis, dass am Ende der Kirmes sogar ein ganz neuer Titel geboren war : "DQD" : Double Queen Daddy. Dazu aber später !

Neu war 2012 der Maibaumständer, der samstags offiziell und feierlich bei Kaffee und Kuchen eingeweiht und in Betrieb genommen wurde. Und das unter den Augen zahlreicher Zuschauer, die sich auch von den kühlen Temperaturen und dem leichtem Nieselregen nicht abhalten ließen.

 

 

Ein Einsehen hatte dann der Wettergott beim abendlichen Umzug zur Kirmeseröffnung, so dass nach dem Ausgraben des Kirmesknochens der Kirmesumzug in Begleitung des Musikvereins Freilingen trockenen Fußes bei der Maikönigin aufmarschieren konnte. Dort wurde den beiden Hoheiten dann natürlich gebührend zum Ehrentanz aufgespielt.

 

 

Anschließend steuerte die Kirmesgesellschaft dann wieder die Lammerswiese an, wo ich als Ortsvorsteherin den Umzug, wenn auch leicht lädiert begrüßen durfte. Danach ging es zum Ball in den Saal von Meiershof, wo mal wieder jeder nach Herzenslust das Tanzbein schwingen konnte. Die Tanzband "Tropicals" sorgte mit flotter und abwechslungsreicher Tanzmusik schnell für beste Feierlaune.

Einen Höhepunkt stellte der offizielle Ehrentanz des Maikönigspaares mit anschließendem "Hochlebenlassen" dar, der den ganzen Saal in ausgelassene Kirmesstimmung versetzte.

 

 

Und obwohl der Abend für unser "Hoheiten" sicherlich erst am frühen Morgen beendet war, ließen es sich die zwei nicht nehmen, am nächsten Tag in Amtsschärpe um 10.30 Uhr am Hochamt teilzunehmen. Hochachtung !

Bei der anschließenden Kranzniederlegung konnte unser Ehrenmal mit einem besonders schönen Kranz mit frischen Rosen eine angemessene Ehrung erfahren.

 

 

Eine andere Kirmestradition, nämlich der Frühschoppen wurde anschließend im Saal Meiershof fortgeführt. Am Nachmittag gab es dann dort Tanzmusik von der Borsalino-Dance-Band und ein Kuchenbuffet, dass aber mangels anwesender Junggesellen von den Freilinger Junggesellinnen betreut werden musste.

Ach ja die Junggesellinnen, die zeigten sich dann im Laufe des Nachmittags dann auch von ihrer besten Stimmungsseite und trugen damit ganz wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung bei. Sie hatten es sich daher auch wahrlich verdient, ja regelrecht erarbeitet, am Montag, 06.05.2012 eine Änderung der herkömmlichen Kirmestraditionen in Bezug auf das "Hahneköppen" einzufordern.

Diesmal durfte nämlich auch die holde Weiblichkeit auf den zunächst sehr widerspenstigen Hahn-Nachbau aus der nähgewandten Hand von Roswitha Hermeling  "einschlagen", und zwar im Wechsel mit den Junggesellen.

 

Und tatsächlich war es dann auch eine Hahnekönigin, der der entscheidende Schlag gelang : Carolin Schröder, Schwester der amtierenden Maikönigin, die Philip Jüngling zu ihrem Hahnekönig erwählte. Ob der doppelte Königinnenvater Günter zu diesem Zeitpunkt unbedingt so begeistert davon war wie das anwesende Publikum, konnte nicht genau geklärt werden. Im Laufe des Tages bzw. Abends schien der sich in der Rolle des "DQD"s dann aber doch zu gefallen.

 

 

Mit dem frisch gekürten Hahnekönigspaar ging es dann nahtlos zur Häusertaufe über, die erstmals in der Geschichte vom Maikönig Lukas Hellenthal selbst moderiert wurde. Der hatte trotz seines "Amtsstresses" Sonntagnachmittags  noch Zeit gefunden, sich auf seine Vorträge vorzubereiten. Dafür sei ihm an dieser Stelle ausdrücklich Hochachtung und Dank ausgesprochen.

 

 

Zuerst stand die Taufe bei Claudia und Jörg Lange an. Die beiden gebürtigen Duisburger zogen vor zwei Jahren von Xanten nach Freilingen in das Holzhaus im Auenweg, an dem sie sofort Gefallen gefunden hatten und das heute mit zahlreichen selbst gefertigten Holzarbeiten dekoriert ist. Besonders der große Garten hatte es der gelernten Floristin sofort angetan, so dass es nicht verwundert, dass der alte Hausname " Haus Löwenzahn" beibehalten wurde.

 

 

Nach dem obligatorischen Ständchen und Ehrentanz der beiden ging es dann weiter zum alten Jugendheim am Marienplatz.

Dort wurde dann auch eine neu Variante der Häusertaufe eingeführt, weil erstmals ein Mietobjekt feierliche Kirmesehren erhielt. Ende November letzten Jahres war in den kirchlichen Räumen von Roswitha und Michael Hermanns eine Versicherungsagentur eingerichtet und das Gebäude damit vor einem Leerstand bewahrt worden.

Und da die beiden Karnevalsjecken aus Düsseldorf und Köln nun einmal gerne feiern, kam man schnell auf die Idee, den "Einstand" ihrer Filiale im Rahmen der Häusertaufe zu feiern. Da man im Vereinskartell flexibel ist und dem auch keine Kirmesstatuten entgegenstanden, wurde dieses Angebot gerne angenommen.

 

 

Dabei konnten die neuen Büroräume auch direkt in Augenschein genommen werden, wovon zahlreiche Teilnehmer des Umzuges auch Gebrauch machten. Getauft wurde das Mietobjekt sinnigerweise auf den Namen "Am Altärchen".

Die dritte Station in der Lommersdorfer Straße war dann aber wieder eine traditionelle Eigentümertaufe.

 

 

Christiane Henrichs und Matthias Klose-Henrichs kommen beide gebürtig aus Dortmund (eine eventuelle Fußballverbundenheit wurde nicht geklärt).

Mit den beiden Theologen hat Freilingen nach Aussage von Lukas nun prozentual gesehen mehr evangelische Pfarrer zu bieten als das Ruhrgebiet, obschon sie in Freilingen sicher eher ihren Ruhestand genießen als lange Predigten halten wollen.

Vor drei Jahren kauften die Eselliebhaberin und der Sprachenfan das Haus in der Eifel, das zuerst aufwendig umgebaut wurde, ehe man Ende letzten Jahres mit Hund und Huhn komplett nach Freilingen zog. Das Haus wurde auf den Namen "Kettges Arche" getauft.

Nach der Häusertaufe zog die zwischenzeitlich auf eine beachtliche Größe angewachsene Kirmesgesellschaft geschlossen in den Saal von Meiershof ein, wo im Laufe des Abends dann auch die neue "Rinne" auf der Herrentoilette offizielle Taufehren erhielt. Dank der von den Täuflingen gesponserten Freibieraktion konnte ohne Unterbrechung weiter gefeiert werden. Die drei Besseler Brüder sorgten mit ihrer Borsalino-Dance-Band nicht zuletzt dank der zusätzlichen Spenden an diesem Abend für einen lange andauernden, stimmungsvollen Abend.

Und bei all der Feierlaune war es überhaupt nicht verwunderlich, dass neben dem Maikönigs- und Hahnekönigspaar dann auch noch die im Laufe der Kirmes ermittelten weiteren Tollitäten eine entsprechende Würdigung samt "Hochlebenlassen" erhielten.

So wurden nämlich dieses Jahr auch erstmalig (wenn auch eher inoffiziell) das " Ü30-Maikönigspaar" Hans-Georg Hellenthal und Karina Bichler ermittelt.

Ebenso zum ersten Mal wurde in einem spontanen Wettbewerb das sog." Barbie-Köppepaar" Siegfried Bonzelet und Ramona Bichler gekürt, womit die beiden wohl eine in der Kirmestradition und gemeinde-, ja wahrscheinlich landesweit einzigartige hoheitliche Würde errungen haben.

Sogar mit entsprechenden Schärpen konnten die vier Hoheiten aufwarten, die auf die Schnelle von Nadine Kolvenbach genäht und Dietmar Faber bedruckt worden waren. Was man aus einer alten Fahne nicht alles machen kann !

 

 

Was die Schar an Königinnen und Königen samt Gefolge dann an Tanzkreationen, Hebefiguren und akrobatischen Einlagen auf das Parkett legten, war schon mehr als beachtlich und kaum noch steigerungsfähig. Die zahlreichen Bildbelege lassen nur erahnen, dass so manche einer ganz bestimmt am nächsten Tag unter Rückenproblemen zu leiden hatte.

 

 

In jedem Fall kann nach dieser Kirmes mit Fug und Recht behautet werden, dass Freilingen ein Ort für und von Königinnen und Königen ist.

Ich bedanke mich bei allen, die in irgendeiner Form zum Gelingen der Kirmes beigetragen haben, insbesondere dem Musikverein Freilingen für seine musikalische Unterstützung an allen Tagen, dem Junggesellenverein Freilingen für das unfallfreie Aufstellen des Maibaumes und die Durchführung der Häusertaufe, den Junggesellinnen für die Organisation des Kuchenbuffets  und die "Stimmungsmache" und dem Team um Käsper und Ingrid für den perfekten Thekendienst.

Ein besonderer Dank geht an Rolf Dülsner für seinen unermüdlichen Einsatz beim Fotografieren. Weitere tolle Bildbelege unter eifelfotograf.de.

 

 

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