Wer mag wohl Prinz sein? Diese Geheimnis wurde auch in diesem Jahr erst im Laufe der Karnevalssitzung am 1. März im Saal Meiershof gelüftet. Auch diesmal hatte sich der "Freilinger Karnevalsverein", bestehend aus Jana und Peter Reiferscheid einiges einfallen lassen, um die Freilinger Jecken zu überraschen und zu unterhalten. Mit einer schwarz-gelben Eroberung der Bühne durch einen Westfalen hätte aber wohl niemand gerechnet...

Einmol Prinz zo sin...dieser Wunsch konnte auch 2019 auf der Freilinger Karnevalssitzung am 1. März im Saal von Meiershof erfüllt werden, und das im wahrsten Sinn des Wortes, denn in Freilingen regiert der Prinz genau für einen Abend, nämlich den besagten Sitzungsabend.

Wer diesen hoheitlichen "Mini-Job" jeweils ausübt, ist in den Tagen vor dem karnevalistischen Höhepunkt in Freilingen das best gehütete Geheimnis im Ort, so dass die Spannung kurz vor der Sitzung besonders hoch war. 

Die erste Überraschung des Abends bot aber zunächst wie immer das Outfit der Sitzungspräsidentin. Dagmar Birk-Schröder "enterte" diesmal als leicht beschwipster Pirat zum 33. Mal (!) die Karnevalsbühne und übernahm in gewohnt souveräner und humorvoller Art das Steuerrad für die rund vierstündige Veranstaltung. 

Mit dem folgenden Einmarsch des Freilinger Prinzenpaares gab es dann auch schon das erwartete erste Highlight auf der Bühne. Prinz Paul I (Boenkhoff) und Prinzessin Gaby I (Schulzen) hatten sich kurzfristig für die Übernahme dieses Amtes entschieden und standen entsprechend bei den wenigstens auf der Tippliste. 

Sogar der Prinz selbst zeigte sich überrascht über seine spontan erlangte Regentschaft. Als gebürtiger Westfale aus Hamm mit unüberhörbarem Akzent hatte wohl auch er selber nicht damit gerechnet, in seiner neuen Wahlheimat Freilingen jemals das höchste Karnevalsamt zu übernehmen. "Paul kann kein Platt sprechen, das muss er noch lernen", kommentierte Prinzessin Gaby den Auftritt der Beiden, die vom karnevalistischen Nachwuchs Finn und Linus Reiferscheid auf die Bühne geleitet worden waren. 

Doch der immigrierte und bestens in Freilingen integrierte Westfale ("wir Hammenser sind ein stures Völkchen, doch wer uns kennenlernt, wird sehen, wie toll wir tatsächlich feiern können") bewies einen ausgesprochenen Sinn für Humor, als er in der FC Hochburg Meiershof einen Dortmundschal hervorzog und umherschwenkte. Und entsprechend dem Motto des Prinzenpaares "Lasst uns heute Abend froh sein und Sorgen Sorgen sein!" wurden die Beiden begeistert gefeiert und mit der ersten Rakete des Abends bedacht.

Begeistert war das Publikum dann auch von dem folgenden Auftritt der Mini-Blaumeisen. Der tänzerische Nachwuchs bewies mit seiner gelungenen Darbietung, dass man sich auch nach Bühnenabschied der Blaumeisen im letzten Jahr keine Sorgen um die Freilinger Tanzkultur machen muss. Unter der Leitung von Leah Riethmeister, Anna Lena Lohmann und Julia Schnichels boten Paula Maur, Jorna Schwarz, Lisa Kolvenbach und Jana Bauer einen flotten Tanz, obwohl ihre Tanzkollegin Leonie Koethe kurzfristig krankheitsbedingt ausgefallen war. 

Die akrobatische Darbietung der beiden Funkenmariechen Madita Lohmann und Greta Bück, die von Helene Ramers einstudiert worden war, rundete den Auftritt der Truppe ab. 

Herzlich empfangen wurde anschließend wie in jedem Jahr auch wieder das Gefolge um den diesjährige Blankenheimer Prinz Dennis I, der es sich nicht hatte nehmen lassen, mit seiner Truppe die Sitzung in Freilingen zu besuchen. Reichlich Beifall gab es dabei nicht nur für die "Jecke Böhncher", sondern auch für die tänzerischer Darbietung der Blankenheimer Garde und den "Blangemer Danz Pänz".

Mittlerweile schon traditionell auf der Freilinger Bühne vertreten sind auch die "Traumtänzer" vom Sötenicher Männerballett, die auch diesmal wieder mit einer gelungenen Choreographie eine regelrechte Geschichte rund um das Märchen Froschkönig "erzählten". Am Ende der Darbietung landete die Sitzungspräsidentin dabei zur ihrer eigenen Freude sogar auf dem pinken Königsthron.

Nach diesem gelungenen tänzerischen Auftritt sorgten dann "Botz un Bötzje", das sind Hans-Dieter Hahn-Möseler und Rainer Krewinkel aus Mechernich und Blumenthal, dafür, dass im "Luftkurort Bad Freilingen" wieder die Lachmuskeln zum Einsatz kamen. Nach dem Motto "Sprache ist Heimat" nahmen sie in rheinischem Dialekt u.a. Junggesellenabschiede gekonnt auf die Schippe. 

Mit dem Reden schwerer hatten es anschließend die Damen vom Lommersdorfer Dreigestirn mit Prinzessin Kathrin I, Jungfrau Jeanny I und Bauer Carmen I. Vor allem die Stimme der Prinzessin war nach den zahlreichen Karnevalsauftritten ziemlich angeschlagen, was sie aber nicht davon abhielt, auch in Freilingen umgeben von ihrem großen Gefolge eine Ansprache an das Freilinger Volk zu richten. "Wir sind gerne über die gefährliche Straße nach Freilingen gekommen". Sie ließen es sich natürlich auch nicht nehmen, das örtliche Prinzenpaar auf die Bühne zu bitten, so dass Prinz Paul die Aufgabe zufiel, die Blumen zu überreichen. "Ich bin in den letzten 10 Jahren hier noch nie so oft geküsst worden", kommentierte er seine Aufgabe in typisch westfälischer Begeisterung. 

Begeistern konnte anschließend auch wieder Heiner Adolphs mit seiner Tanzpartnerin Lea Jardin, die bei den zahlreichen Hebefiguren desöfteren in die Deckenöffnung auf der Bühne ausweichen musste. Wieder einmal ein sehr unterhaltsamer und gelungener Auftritt des Hillesheimer Tanzpärchens, das schon fester Programmunkt der Freilinger Sitzung ist. 

Auch der folgende Auftritt des Solotanzmariechens "Susi" war von Heiner Adolphs einstudiert worden.

Nach den Tänzen stand dann mit dem "Jeck im Rähn" alias Björn Wassong aus Mechernich-Weyer, wieder die Bütt im Vordergrund. Er wies mit Blick auf die Sitzungspräsidentin erst einmal darauf hin, dass er an diesem Abend keine Witze über Doppelnamen machen wolle. In seinem gelben „Ostfriesenerz“ und unter seinem bunten Schirm widmete er sich u.a. geplagten Ehemännern. "Ich bin jetzt seit kurzem verheiratet. Hier auf der Bühne kann ich endlich mal wieder 20 Minuten ohne Unterbrechung reden". 

Dass man ohne Unterbrechung 20 Minuten tanzen kann zeigten danach Kevin Mießeler und Michael Schmelzersorgen von den "Partykrachern" aus Mechernich. Die zwei sorgten mit ihrer Mischung aus Comedy, Tanz und Entertainment mit zahlreichen Kostümwechseln und einem Medley aus verschiedenen Partyhits für reichlich Stimmung auf der Bühne. Dem konnte sich auch Prinz Paul nicht entziehen, der von den beiden kurzerhand in ihren Auftritt einbezogen wurde. Auch so etwas wird er in den letzten Jahren in Freilingen noch nicht erlebt haben. 

Erleben konnte man anschließend dagegen einen klassischen Gardetanz der Tanzgarde Reifferscheid. 

 

Für den Schluss- und Höhepunkt sorgte danach dann wie gewohnt das Männerballett Freilingen. Unter der Leitung von Verena Biesen bot die Truppe (Max Hierlwimmer,  Mario Schwarz, Markus Böhm, Niclas Biesen, Jörg Schramm, Markus Ramers und Thomas Renner) auch in diesem Jahr trotz schwierigster Trainingsbedingungen und krankheitsbedingter Ausfälle (Mario Maur und Wilfried Radermacher) wieder einen gelungenen Auftritt, bei dem natürlich ein Überraschungsmoment nicht fehlen durfte.

So wurde bei der Zugabe "Cordula Grün" aus der berühmt berüchtigten Deckenöffnung der Bühne herabgelassen und mit "ihrem Mann Eberhard Grün" in die Choreographie einbezogen. Sogar die Sitzungspräsidentin ließ es sich da nicht nehmen, in bester Laune mit den zwei "Neubesetzungen" des Männerballetts ein Tänzchen auf der Bühne hinzulegen. 

Die gute Laune im Saal riss auch nach der Sitzung nicht ab. Im Gegenteil, zu der Live-Musik von Roland, der in diesem Jahr sein 30jähriges Bühnenjubiläum feiert und schon während des Programms mit Ein-und Ausmärschen und Tuscheinlagen für die musikalische Untermalung der Auftritte gesorgt hatte, konnten dann alle Jecken noch kräftig das Tanzbein schwingen.

An dieser Stelle geht ein herzlicher Dank an alle, die an dem großen Erfolg der Karnevalssitzung mitgewirkt haben, sei es im Hintergrund (vor allem Markus Birk an der Technik), bei der Organisation oder auf der Bühne.

Ein besonderes Dankeschön gebührt in diesem Jahr vor allem wieder Ingrid, Käsper und dem gesamten Thekenteam.

Sie stellten nicht nur den bunt geschmückten Saal zur Verfügung, sondern trugen mit ihrer durchorganisierten Bewirtung dazu bei, dass keine Kehle trocken blieb und bis in den frühen Morgen weiter gefeiert werden konnte.

Ein herzliches Dankeschön auch an Erwin Mungen und Günter Schröder für die vielen tollen Fotos, die man sich in der Bildergalerie in Ruhe anschauen kann. 

Last but not least gebührt ein ganz großer Dank natürlich Peter und Jana Reiferscheid, die wie schon in den vergangenen Jahren mit viel Aufwand Listen erarbeitet, Programmpunkte erstellt und bis zum Schluss organisatorische Höchstleistung erbracht haben.

Es bleibt die Hoffnung, dass die beiden auch in den nächsten Jahren dem Freilinger Karneval erhalten bleiben, so wie es sich auch das diesjährige Prinzenpaar ausdrücklich gewünscht bzw. angeordnet hat.

Und was sie Hoheiten vorgeben, muss ja wohl befolgt werden, oder?

 

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