"hierwirdgebastelt.de" - dahinter verbirgt sich ein vielfältig kreativer Kopf aus Freilingen: Josy Schramm. Auf ihrem Internetblog kann man sich einen Eindruck von ihren handwerklichen Fähigkeiten machen, die sie inzwischen nicht mehr nur hobbymäßig nutzt, sondern in einen kleinen Geschäftsbetrieb einbringt. Und ihr Repertoire kann sich wirklich sehen lassen. So hat sie z.B. auch eigens für das Vereinskartell "Freilinger Masken" mit WiF-Aufdruck gefertigt, die St. Martin an die SeniorInnen in Freilingen verteilt wurden. Grund genug für WiF, einmal hinter die Kulissen von "hierwirdgebastelt.de" zu schauen und in unserer beliebten Reihe "Im Gespräch mit...." ein Interview mit Josy Schramm zu führen. Sehr interessant !

Josy Schramm hat Ideen...jede Menge!

Darüber hinaus besitzt sie aber auch das handwerkliche Talent, diese Ideen umzusetzen und das auf verschiedenste Art und Weise. Die dreifache Mutter hatte sich zunächst nur in ihrer Freizeit kreativ betätigt. Aber als gelernte Schauwerbe- und Mediengestalterin in Digital- und Printmedien hat sie das Potential ihres Hobby schnell erkannt und inzwischen offiziell einen Geschäftsbetrieb mit verschiedenen Maschinen aufgebaut, die sie je nach Kundenwunsch zum Einsatz bringt. Auch für WiF ist sie schon aktiv geworden.

 

Wir möchten mit diesem Interview in unserer Reihe "Im Gespräch mit...." einmal hinter die Kulissen von "hierwirdgebstelt.de" schauen!

 

WiF: Du betreibst einen Internet Blog mit dem Namen „hierwirdgebastelt“, auf dem Du Deine Kreationen präsentierst. Inzwischen hast du ein großes Angebotsspektrum, z.B. Bedrucken von T-Shirts, Kappen, Taschen, Glasgravur, gestrickte und gefilzte Accessoires. Für das Vereinskartell hast Du zuletzt Wir-in-Freilingen-Masken gefertigt.

Josy: Es ist schon mehr als ein Hobby. Macht aber riesigen Spaß. Hier einige Eindrücke...

(Filzprojekte, Gestricktes und besticktes, Glasgravur, Beschriftung jeglicher Art)

 

WiF: Wie und wann bist Du zum Basteln gekommen, wie waren die Anfänge?

Josy: Durch meine Ausbildung als Schauwerbegestalterin war ich immer sehr kreativ und habe viel gebastelt und getüftelt. Das Kreative hat mir immer gelegen und ich musste es immer ausleben. Wenn ich mal zwei Tage nichts Kreatives mache, fehlt mir etwas und ich bin unzufrieden.

WiF: Wann und wieso kam die Überlegung, da ein richtiges Geschäftsmodell über das normale Hobby hinaus zu entwickeln?

Josy: Mit drei Kindern und dem Haushalt habe ich einen Ausgleich gesucht. Zunächst habe ich die Familie und Freunde mit meinen Produkten versorgt. Es kamen immer mehr Aufträge und Einzelanfertigungen dazu. Das wurde dann durch Mundpropaganda immer mehr. Dann habe ich ein Gewerbe angemeldet und mich entschlossen, "offizieller" zu werden. Nun hatte ich auch die Möglichkeit meine Produkte auf Weihnachts- und Handwerkermärkten anzubieten. Ich habe mich auf Gestricktes und Gefilztes spezialisiert. Diese Produkte vertreibe ich zusätzlich auch im Internet bei einem großen Onlineanbieter.

Dann kamen die Anfragen, ob man diese Produkte nicht veredeln kann. Diese Veredelung, wie bedrucken oder besticken, wollte ich nicht mal ebenso oder nur halbherzig machen. Somit habe ich dann die entsprechenden Maschinen in meinen Bestand aufgenommen. Da meine Kunden und Freunde immer speziellere Wünsche und Aufträge an mich gestellt haben, bin ich automatisch mit diesen Anfragen und Aufgaben gewachsen. So kommen auch schon mal die kuriosesten Anfragen, wo ich schon mal schmunzeln muss. Aber ich liebe Herausforderungen und ich sage immer „geht nicht - gibt’s nicht“.

Manchmal komme ich eher an meine zeitlichen Grenzen oder werde zurückgeworfen, wenn eine Maschine, wie jetzt im Moment, zur Reparatur muss. Das wirft mich dann zeitlich schon etwas aus der Bahn. Durch den momentanen Corona – Lockdown kann man nicht mal eben zur Werkstatt fahren oder einen Ansprechpartner finden. Das gestaltet sich dann als sehr schwierig.

WiF: Was „bastelst“ Du am liebsten? Mit welchem Material oder Maschinen arbeitest Du?

Josy: Momentan geht mein Interesse zu Dingen, die man selber gerade auch für das alltägliche Leben braucht. Gerne zum Stricken und Nähen. Hier liebe ich es, die verschiedensten Techniken zum Fertigstellen von Kleidung und Accessoires zu kombinieren und zu verfeinern.

WiF: Welche Maschinen kommen bei Dir zum Einsatz?

Josy: Mich interessieren besonders alte Maschinen, da diese doch wesentlich fehlerloser arbeiten als die neuen.

(eine alte Schusternähmaschine, Original-Patent-Elastik-Leder  RPX-2 Claes; zum Abspielen des Videos vom Einsatz einfach roten Pfeil anklicken)

Ich kombiniere gerne diese alten Maschinen mit der neuen Technik. So hat man viel mehr Möglichkeiten. Ich habe zwei Strickmaschinen und einen Rundkettler. Beide ca. 30 Jahre alt. Meine Strickschnitte und Muster kann ich selber gestalten und anpassen. Diese werden digital in diese 30 Jahre alte Maschine geladen und so bieten sich beim Bemustern viel mehr Möglichkeiten. Zusätzlich habe ich verschiedene Nähmaschinen, eine Stickmaschine, 2 Schneidplotter und  eine Transferpresse für die Veredelung verschiedener Materialien.

(Transferpresse)

Hier ein Beispiel einer Strickdatei vom Pixel zum Endprodukt:

WiF: Das sind ja jede Menge Maschinen! Welche fehlt Dir denn noch im Repertoire bzw. welche hättest Du denn noch gerne?

Josy: Ich informiere mich im Internet über neue und alte Maschinen und insbesondere die, die ich noch nicht kenne. Die Zeit wird es bringen, welche es sind, denn Wünsche und Projekte habe ich noch viele. Aber leider nicht genug Platz (lacht).

WiF: Welche Anfragen kommen in der letzten Zeit besonders oft?

Josy: Im  Moment habe ich vermehrt Anfragen für gestrickte und gefilzte Artikel, wie Handschuhe, Mützen etc. Das ist durch die Jahreszeit bedingt. Wobei ich auch schon Strickhandschuhe im Hochsommer verkauft habe... (lacht). Auch Geschenke zur Geburt sind sehr gefragt ;-), sowie bestickte Textilien.

WiF: Wie sieht die Zukunft von „HIERWIRDGEBASTELT“ aus?

Josy: Ich werde schauen was die Zeit bringt. Solange ich Spaß und Freude bei der Herstellung der Produkte habe, werde ich die Selbständigkeit fortführen.

WiF: Dein Mann Jörg spielt im Musikverein mit und ist Dirigent in Nettersheim und Reetz. Könntest Du Dir auch vorstellen, Dich noch mehr ehrenamtlich zu engagieren und vielleicht einen speziellen Bastelkurs für Kinder anzubieten, wenn denn entsprechendes Interesse bestünde?

Josy: Das Ehrenamt gerade in dieser Zeit ist eine wichtige Sache und ein ganz spannendes Thema. Wie oder was sich für mich ergibt, kann man ja schauen, muss ja auch nicht nur für Kinder sein ;-)

Durch gezielte Anfrage über meine Website oder auch in den Internet-Foren, in denen ich aktiv bin, kommen schon viele gezielte Fragen rund um das Thema Handmade auf mich zu.

WiF: Ihr seid 2009 nach Freilingen gezogen. Du bist aus Kassel und Dein Mann aus Kommern - Schaven. Es ist immer so viel von Begrüßungskultur die Rede. Wie seid Ihr eigentlich in Freilingen aufgenommen worden und was hättet Ihr Euch noch mehr an Willkommensgesten gewünscht?

Josy: Der Kontakt zum Dorf und dem Musikverein war direkt durch meinen Mann schnell geknüpft. Uns war auch immer klar, dass man gut aufgenommen wird, wenn man sich selber in das Dorf einbringt. So ist das auch in Freilingen.

(2015 hat Josy dem Vereinskartell für seine Veranstaltungen dieses gestrickte WiF-Logo geschenkt)

Man muss auch dazu sagen, dass es hier im Dorf viele unterschiedliche Veranstaltungen gibt, bei denen man auch schnell Kontakte knüpfen kann. Zudem haben wir eine sehr gute Nachbarschaft. Das ist nicht selbstverständlich.

WiF: Ihr habt drei Kinder im Alter von 5, 7 und 11 Jahren. Vor allem Familien mit Kindern sehen sich in den momentanen Corona-Zeiten großen Herausforderungen ausgesetzt. Wie sieht bei dem momentanen Lock-Down Eure Kinderbetreuung aus?

Josy: Mein Mann und ich betreuen die Kinder. Er ist die meiste Zeit im HomeOffice und wir können uns da gegenseitig entlasten. Wir helfen und unterstützen die Kinder, so gut wir können.

Schwierig ist es, dass Timo nicht in den Kindergarten kann. Ihm fehlen die Beschäftigung und die Freunde in der Kita. Bei Nora und Matteo ist es ähnlich, jedoch sind Sie konzentrierter mit den Schulaufgaben beschäftigt. Hier muss man motivieren und einen geregelten Tagesablauf bieten, was oft sehr anstrengend ist. Das ist aus unserer Sicht das wichtigste. Die Betreuung der Kinder ist insgesamt somit sehr zeitintensiv. Man hat kaum Ruhephasen und kann seine eigenen Sachen, wie Haushalt oder Aufträge von Kunden nur schwer oder erst spät abends erledigen.

WiF: Wie zufrieden bist Du mit der Organisation seitens der Schule? Was müsste Deiner Meinung nach dringend geändert oder besser organisiert werden?

Josy: Mir fehlt mehr Präsenz seitens der Schule. Nora war durch eine Infektion eines Lehrers im Dezember in Quarantäne. Da hatte Sie jeden Tag Zoom Meetings und es konnte auch online jeden Tag Unterricht stattfinden. Nun im Lock-Down finde ich es schade, dass bei ihr in Klasse 6 nur 2 bis 3 Meetings in der Woche stattfinden und keine Kontrollen seitens der Schule erfolgen. Die Kinder haben keine Bestätigung über Ihre erbrachte Leistung, so fehlt ein Ansporn. Da finde ich, reichen die Eltern nicht aus.

Bei Matteo in der Grundschule klappt es gut. Die Lehrerin sammelt zum Start der neuen Woche die Aufgaben ein und so bekommen die Kinder und wir eine Rückmeldung und neue Aufgaben.

WiF: Wie immer am Schluss unsere berühmten vier letzten Fragen:

Lieblingsessen: Kaiserschmarren

Lieblingsbuch: Ich lese momentan nur noch Strickzeitschriften (lacht)

Lieblingsfilm: Der Hobbit

Lieblingsmusik/Lied: Depeche Mode : Just can´t get enough

WiF: Ganz lieben Dank für das Interview!

Josy: Gerne

Hier der Link zur Internetseite von Josy: hierwirdgebastelt.de 

 

Übrigens, alle Interviews der Reihe "Im Gespräch mit...." ( u.a. mit Matthias Korth, Judith Maur, Markus Ramers, Lukas Hellenthal, Dominic Sanz u.v.m.) können unter folgendem Link nachgelesen werden: "Im Gespräch mit...."

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