Wechselnde Tempolimits führen zu ganz neuen Verkehrserfahrungen

 

Verkehrsschild-Straenschaden

"Ich hab sie gesehen, an der L 115..."- so die Anfangszeilen einer schon als Klassiker zu bezeichnenden Eigenkomposition der Freilinger Kultband FDH & Bums. Dieses Lied, das sich mit den Erlebnissen entlang dieser Landstraße befasst und eindringlich beschreibt, welche Probleme sich beim Verkehr der besonderen Art so alles ergeben, könnte jetzt eigentlich umgeschrieben werden...und dann hieße es nicht das Lied, sondern das Leid von der L 115 !

Denn die wirklich interessanten Geschichten spielen sich mittlerweile nicht mehr neben, sondern auf der Zubringerstraße zur A 1 ab, obschon die Wohnwagen-Frequenz bis zur Autobahnauffahrt nach wie vor konstant hoch ist und auch heute noch immer wieder interessante Einblicke gewährt. 

Nein, der wahre Schauplatz ist inzwischen die Fahrbahn selbst. Was man dort seit einiger Zeit erleben kann, sprengt den Erfahrungsschatz selbst langjähriger, geduldiger Autofahrer. 

Dabei ist es eigentlich nichts neues, dass sich einige Straßen im Gemeindegebiet in einem desolaten Allgemeinzustand befinden, egal von welchem Straßenbaulastträger sie zu unterhalten sind, Gemeinde, Kreis oder Land. Allen ist nämlich eines gemeinsam: es fehlt einfach an ausreichenden finanziellen Mitteln für die an bestimmten Stellen mehr als überfällige Straßensanierung.

Und das merkt man als Verkehrsteilnehmer vor allem bei der Nutzung der besagten L 115.  Diese Landstraße wurde Mitte der 1960er Jahre ausgebaut und in den letzten Jahrzehnten aufgrund des stark gestiegenen LKW-Verkehrs zwischen der Kreuzung Ahrhütte und dem Abzweig Wershofen in Richtung Autobahn im Hinblick auf die langgezogene Steigung zweispurig angelegt. Aber gerade wegen des hohen Aufkommens im Bereich des Schwerlastverkehrs (man hat manchmal den Eindruck, die gesamte Sprudelproduktion von Gerolsteiner wird über diese Strecke in die Welt verteilt) ist die Straße nicht erst seit gestern in einem ausgesprochen schlechtem Zustand.

Die Fahrbahndecke weist gewaltige Spurrillen auf und die zahlreichen Sanierungsaktionen an stark beschädigten Stellen lassen die Strecke wie einen Flickenteppich bzw. eine Buckelpiste erscheinen.

Als am 22. August die erste Wertungsprüfung der ADAC Deutschlandrallye in der Gemeinde Blankenheim gefahren wurde und die Startaufstellung auf einer Parallelstraße zur L 115 am Abzweig Rohr vorbereitet wurde, wunderte sich zunächst niemand über die zeitgleich dazu geänderten Tempovorgaben im größeren Umfeld des Startpunktes. Dies hängt bestimmt mit der Rallye und dem erwarteten Besucheransturm von 25.000 Fans zusammen, so die erste Überlegung.

Doch die ebenfalls aufgestellten Warnhinweise auf die unübersehbaren Straßenschäden ließen dann letztlich doch anderes vermuten: langfristige Verkehrsregelung durch Beschränkung der normalerweise zulässigen Höchstgeschwindigkeit. Eigentlich nachvollziehbar: sind die Straßenschäden zu groß, wird nicht saniert, sondern das Tempo reguliert. 

Etwas verwirrend erscheint dabei nur die Art und Weise, wie dabei auf dem Streckenabschnitt von der Kreuzung der K 41/L 115 bei Freilingen bzw. Lommersdorf bis zur Autobahnauffahrt in beide Richtungen der Verkehr nun geregelt ist. Ausgerechnet, wo die Steigung in Richtung Autobahn am steilsten ist und eine letzte gute Überholmöglichkeit auf der zweispurigen Strecke kurz vor der Ausfahrt nach Wershofen möglich wäre, wird die Fahrt auf Tempo 50 beschränkt.

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Da heißt es Abbremsen und nicht Vorbeifahren trotz zweier Fahrspuren, LKW wie PKW. Das nutzen einige LKW-Fahrer inzwischen schon dazu aus, direkt auf die linke Spur zu wechseln, die noch einigermaßen erschütterungsfrei zu befahren ist. Das freut den nachfolgenden Verkehr und vielleicht auch demnächst die Polizei, die hier gerne eine Zwischenstation einlegt, an beiden Fahrbahnseiten.

Nach dem Abzweig Wershofen dürfen dann anstatt der üblichen 100 nur 70 km/h gefahren werden. Überholen kann man bei dieser Geschwindigkeitsbeschränkung auf der dann folgenden geraden Strecke dann wiederum nicht wirklich (allenfalls einen Traktor).

Vor dem Abzweig Rohr muss dann wieder abgebremst werden, auf Tempo 50.

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Aber Abbremsen ist man hier ohnehin gewohnt, dank der an dieser Stelle ebenfalls sehr beliebten Verkehrskontrollen.  

Und dann wird es interessant, denn im weiteren Verlauf der L 115 darf dann nach der Abzweigung Rohr wegen der zum wiederholten Mal per Beschilderung angemahnten Straßenschäden weiterhin nur mit 50 km/h gefahren werden. Das führt dann schon zu ersten Unmutsäußerungen der hinter einem fahrenden Verkehrsteilnehmer, jedenfalls wenn man sich wirklich ernsthaft und konsequent an diese vorgegebene Höchstgeschwindigkeit hält.

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Zum Glück kann man vor der Kurve im Bereich Abzweig Reetz dann endlich wieder Gas geben und schneller fahren, hier gilt nämlich nach wie vor Tempo 70, wegen der Kurve und nicht wegen des Büschens auf der linken Seite wohlgemerkt. Tempobeschleunigung vor einem Kurven- und damit Gefahrenbereich...das muss man erst einmal nachvollziehen.

Die Dame im Campingwagen wird sich freuen, dass der Verkehr langsamer zu ihrem Standplatz geführt wird, da bleibt mehr Gelegenheit für Werbung durch Blickkontaktaufnahme und freundliches Lächeln. An ihrer Stelle würde ich Kaffee und belegte Brötchen anbieten, Zeit genug hätte man ja bei stärkerem Verkehrsaufkommen, hier einen Zwischenstopp einzulegen. 

Andererseits weiß man nie, wie sich die Verkehrssituation in den nächsten Jahren entwickelt. Vielleicht wird die Strecke ja irgendwann vollkommen für den Verkehr gesperrt, gemeint ist der Fahrzeugverkehr wegen der Straßenschäden wohlgemerkt. Denn dass in absehbarer Zeit Gelder für eine umfangreiche Sanierung der L 115 zur Verfügung gestellt werden, ist trotz der Priorisierung dieser Strecke im Sanierungsprogramm im Hinblick auf die leeren Staatskassen wohl eher nicht zu erwarten, zumal auch noch die Diskussion um den Weiterbau der A 1 parallel läuft, aber das ist eine ganz andere Geschichte. 

Anbieten würde sich aber auch eine Einbahnstraßenregelung. Dann könnte man für die Strecke in Richtung Autobahn die rechte Fahrbahnseite einfach sperren und die andere Straßenseite für die Zuleitung zur Autobahnauffahrt nutzen, während der Gegenverkehr über Blankenheim und die B 258 geleitet würde.

Diese Fahrbahnhälfte weist nämlich zwar ebenfalls nicht unerhebliche Straßenschäden auf, die aber offenbar noch nicht so dramatisch sind, da hier nur streckenweise und auch allenfalls auf Tempo 70 abgebremst werden muss. So hat man von der Autobahn kommend wenigstens auf der geraden Strecke noch einmal die Möglichkeit, auf die normalerweise auf Landstraßen zulässigen Tempo 100 zu beschleunigen. Aber Einbahnstraßenregelungen haben es in der Gemeinde Blankenheim bekanntlich schwer, so dass damit wohl kaum zu rechnen ist.

Es heißt also abwarten, was hier noch alles so passiert, vielleicht kann man nach dem nächsten Winter auf dieser Strecke dann vielleicht nur noch mit 30 km/h fahren ... obwohl - die Ortsdurchfahrt Freilingen ( K 41 ) weist mindestens genauso große Schäden wie die L 115 auf und hier darf man schließlich auch noch mit Tempo 50 fahren. 

Da hilft also auf lange Sicht insbesondere für die vielen Pendler nur eins: langsam fahren, egal was der Hintermann signalisiert, denn man weiß eben nie, wer so alles im Gebüsch steht und wen man alles so sieht ... an der L 115. 

Ach, und übrigens, wer jetzt gar keinen Überblick mehr hat, wo auf der Strecke zwischen Autobahnauffahrt und Freilingen (bzw. Lommersdorf) wie schnell auf der L 115 gefahren werden darf, weil die Anzahl der Geschwindigkeitsregelungen zu verwirrend ist, dem wird hier ein spezieller Service von WiF geboten: eine Streckenkarte mit markierten Verkehrs- bzw. Geschwindigkeitsbereichen:

l115 

Diese Info ist allerdings ohne Gewähr und Garantie für Richtig- bzw. Vollständigkeit. Man weiß ja nie, wie schnell die Straßenverkehrsbehörden vor Ort reagieren und die Situation sich im weiteren Verlauf des Jahres und vor allem des kommenden Winters noch so entwickelt.

Akutalisierungen werden daher gerne jederzeit entgegengenommen und eingearbeitet. 

 

 

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