Was haben die Feuerwehren von Lommersdorf, Reetz, Rohr und Freilingen gemeinsam? Sie gehören alle dem IV. Zug der Freilwilligen Feuerwehr der Gemeinde Blankenheim an. Und damit im Ernstfall die Zusammenarbeit der verschiedenen Löschgruppen reibungslos funktioniert, muss von Zeit zu Zeit auch einmal gemeinsam geübt werden. So geschehen bei einer Großübung am Sonntag, 2. April in Freilingen. Hier einmal ein interessanter Bericht von Unterbrandmeister Johannes Hilgers darüber, wie ein solcher simulierter Ernstfall abläuft.
Am vergangenen Sonntag galt gegen 10.00 Uhr die Aufmerksamkeit vieler Freilinger den im Ort wahrzunehmenden Martinshörnern. Kurz darauf konnte man im Oberdorf Hilferufe vernehmen. Da wurde so mancher Anwohner etwas nervös und griff zum Telefon, um sich bei Angehörigen von Feuerwehrmitgliedern zu erkundigen, was denn los sei. Die Antwort darauf war, dass in Freilingen eine Gemeinschaftsübung der Feuerwehr stattfindet.
Das Übungsobjekt war das Wohnhaus „A Pauls“ mit dem dazugehörigen landwirtschaftlichen Gebäudeteil an der Ecke Seestraße / Industriestraße. Die zu probende Gefahrensituation war eine brennende Strohmiete im landwirtschaftlichen Gebäudeteil, wodurch das Wohnhaus stark verraucht war und eine mögliche Ausbreitung des Brandherds nicht ausgeschlossen werden konnte.
Beteiligt an der Übung waren die Einheiten des Zug IV der Gemeinde Blankenheim, bestehend aus den Löschgruppen Freilingen, Lommersdorf, Reetz und Rohr. Zusätzlich war der Einsatzleitwagen der Gemeindefeuerwehr vor Ort. Die Alarmierung der am jeweiligen Standort bereitstehenden Feuerwehren erfolgte durch den Einsatzleitwagen, der bereits vor dem Übungsobjekt positioniert war. Um die Übung realistischer zu gestalten, wurden Sonderrechte für die Anfahrt genehmigt.
Beim Eintreffen der Freilinger Löschgruppe galt es für den Löschgruppenführer Siegfried Bonzelet sich einen schnellen und umfänglichen Überblick zu verschaffen und entsprechend die ersten Maßnahmen anzuordnen. Priorisiert wurde natürlich die Menschenrettung der im Gebäude befindlichen Personen.
Ein besonderer Fokus lag auf der Rettung des im Fenster stehenden Komparsen Klaus Schomers, der auch für die Hilferufe verantwortlich war.
Mit Atemschutz ausgerüstet bahnte sich der erste Trupp den Weg ins Obergeschoss hin zum Komparsen Schomers.
Beim Eintreffen der Löschgruppe aus Lommerdorf wurde sich nach einer kurzen Lagebesprechung darauf verständigt, dass die Kameraden aus Lommersdorf ebenfalls in die Menschenrettung eingebunden werden und einen Patientenablageplatz einrichten, da es mehrere vermisste Personen gab.
Als wenige Augenblicke später die Reetzer Feuerwehr das Übungsobjekt erreichte, wurden sie vom Zugführer Torsten Luxen mit der Brandbekämpfung von der Rückseite des Gebäudes beauftragt.
Hier sollte zusätzlich eine Riegelstellung errichtet werden, um einen Übergriff des Brandherds auf umliegende Gebäude zu verhindern. Bei der Ausführung ihrer Aufgaben wurden die Reetzer durch die Rohrer Löschgruppe unterstützt.
Weiterhin mussten die beiden Löschgruppen zur Brandbekämpfung noch ein Wasserbecken errichten, welches aus Wasserfässern von ansässigen Landwirten gespeist wurde, um neben dem Wasser aus dem Hydrantennetz auf größere Mengen Löschwasser zurückgreifen zu können.
Das rege Treiben rund ums Übungsobjekt wurde auch von vielen Interessierten sämtlicher Altersklassen verfolgt.
Nach gut eineinhalb Stunde war die Gemeinschaftsübung beendet und es ging zur Nachbesprechung zum Feuerwehrgerätehaus in Freilingen.
Einsatzleiter Torsten Luxen, für den es auch die erste Zugübung als Zugführer war, konnte ein durchweg positives Fazit zur Übung ziehen.
An dieser Stelle bedanken wir uns bei Dirk Lohmann für die gelungenen Bilder und den Organisatoren der Zugübung.
Ein besonderer Dank gilt den rund 50 Kameraden / Kameradinnen, die an der Übung so zahlreich teilgenommen haben, obwohl diese in der Woche bereits zwei Einsätze hinter sich hatten (und schönstes Wochenend-Ausflusgswetter war, Anm. der Red.).
