Die Sanierung von Straßen in Ortschaften bedingt für die Anlieger und Nutzer zwangsläufig Beeinträchtigungen, Unannehmlichkeiten und nicht selten Ärger, vor allem, wenn es sich um eine in der Regel viel befahrene Ortsdurchfahrt handelt. Seit Anfang Mai wird in Freilingen die K41 erneuert. Ein Teilstück, die Reetzer Straße zum See, ist zu einem großen Teil bereits fertig gestellt. Es fehlt nur noch die letzte Schicht. Was die Anlieger in der Bauphase so alles Interessante erlebt haben, schildert ein Anlieger in einem bebilderten Erfahrungsbericht.
In Freilingen wird zur Zeit eine Straßensanierungsmaßnahme in der Ortsdurchfahrt Freilingen (Kreisstraße K 41) durchgeführt. Die Straße wird 70 cm ausgekoffert und gleichzeitig Bürgersteige, Bordsteine sowie Abwasserkanal und Wasserleitungen teilweise saniert. Betroffen sind die Reetzer Str., Martinusstr., Blankenheimer Str., Marienplatz, Kreuzung Pötzeck sowie die Anschlussstellen zum Stausee und L 115.
Wie bereits bei WiF berichtet, sollte die Firma Alfons Henn & Söhne aus Kesternich nach der Freilinger Kirmes mit dem Ausbau der Kreisstraße K 41 beginnen. Pünktlich am 4.Mai 2015 (Kirmesmontag) begann die Sanierungsmaßnahme an der Ecke Seestr./Reetzer Str. bis zur Ecke Steinstr./Reetzer Str./Pötzeck.
Gespannt beobachteten die Anlieger den Beginn der Arbeiten und beäugten die Bauarbeiter, denn in der nächsten Zeit hatte man ja täglich über mehrere Wochen miteinander zu tun und es war ja auch mit erheblichen Behinderungen zu rechnen.
(Bilder © Erwin Mungen; zum Vergrößern einfach anklicken !)
Es ergaben sich am Anfang der Arbeiten erhebliche Startschwierigkeiten und unerwartete und unvorhergesehene Zeitverzögerungen bei der offenen Kanal- und Wassersanierung. Es wurden Schäden festgestellt, die bei den Planungen nicht zu erkennen waren. Das ist ja bekanntlich nichts Neues bei Großbaustellen.
Hinzu kam, dass auf den unbebauten Grundstücken auf Empfehlung des Wasserwerkes Blankenheim Kanal und Wasseranschlüsse verlegt wurden. Diese Kosten müssen die Eigentümer natürlich selbst zahlen. Allerdings wird dadurch bei einer möglichen späteren Bebauung die Anschlussmöglichkeit erleichtert und ein Aufreißen der neuen Straßen und Bürgersteige vermieden. Außerdem kann man durchaus von einer Wertverbesserung der Grundstücke sprechen. Für die Allgemeinheit wäre wünschenswert, dass viele Anlieger bzw. Grundstückseigentümer an den weiterführenden Straßen diesem Beispiel folgen würden, denn spätere Flickenteppiche auf den neuen Straßen sehen nicht sehr gut aus.
Nach den erwähnten Anfangsschwierigkeiten
kamen dann die Arbeiter und die Arbeit so richtig in Fahrt. Die Dialoge zwischen Anwohner und Beschäftigten der Firma Henn & Söhne häuften sich, man hatte ja schließlich täglich miteinander zu tun.
Hüben wie drüben wurde reichlich Kaffee, kalte alkoholfreie Getränke und auch immer häufiger selbstgebackenen Kuchen hingestellt. Im Gegenzug fiel dann auch schon einmal ein Eimer Sand oder, wenn nötig, eine Schubkarre Sand ab.
Die Einschränkungen waren zeitweise schon heftig, weil die Zufahrten zu den Häusern und Grundstückseinfahrten unmöglich waren. Glücklicherweise konnten die Anlieger auf die rückwärtigen Straßen (Seestr. und Rotländer) ausweichen. Sämtliche Versorgungen wie Müll und Einkäufe erfolgten über diese Straßen, und teilweise mussten Zäune überwunden werden. Dreck- und Staubentwicklung waren hier noch das kleinste Problem. Eine gewisse Toleranz war sehr nötig, aber insgesamt war die Situation erträglich. Die Bauarbeiter waren erfreut über diese Toleranz und wünschten sich dies ebenso bei der Weiterführung der Baumaßnahme von den Anliegern der anderen betroffenen Straßen in Freilingen.
Pünktlich zu Urlaubsbeginn wurde die Firma Henn soweit fertig, dass die Anlieger über die asphaltierte Straßen fahren konnten. Es fehlt nur die Feinschicht, die am Schluss für alle Straßen aufgetragen wird.
Mit einem Schreiben bedankte sich die Firma Henn bei den Anliegern der Reetzer Straße für die bisherige gute Zusammenarbeit. Bevor die Bauarbeiter ihren verdienten Urlaub antraten, genehmigten sie sich nach Feierabend einmal ein gekühltes Bier.
Am Schluss bleibt festzustellen, dass wir künftig in der Ortslage über eine neue Straße freuen können, was ja in Deutschland zur Zeit nicht selbstverständlich ist und das zum Teil ohne Anliegerkosten.
Der Dank gilt besonders der Baufirma Henn, dem Tiefbauamt des Kreises Euskirchen unter Leitung von Herrn Guido Schmitz, dem Wasserwerk Blankenheim, dem Ing.-Büro Fischer sowie allen beteiligten Mitarbeitern an der Baustelle und im Hintergrund, verbunden mit der Hoffnung, das es weiterhin so „fluppt“ wie bisher.
Das Ortsbild und Wohnqualität von Freilingen wird durch diese Maßnahmen erheblich aufgebessert und dadurch kann man gewisse Einschränkungen und Belastungen besser ertragen, auch wenn es noch einige Zeit dauern wird.
Erwin Mungen
