"Der eiserne Heinz" - das ist kein Märchen der Gebrüder Grimm, sondern der Titel eines Berichtes in der Lokalpresse vor mehr als 45 Jahren über die fußballerischen Fähigkeiten von Heinz Plötzer aus Freilingen. Dieser Titel passt auch heute noch, allerdings in einer anderen, zur Zeit sehr beliebten Kategorie: Fahrradfahren. Denn der ausgesprochen sportliche und fitte Senior hat es mit 87 Jahren geschafft, mit seinem E-Bike in rund 5 Jahren (Wintermonate ausgenommen !) über 35.000 km zu fahren. Unglaublich! Natürlich mussten wir da einmal nachhaken und haben in der Reihe "Im Gespräch mit..." den rüstigen Rentner nach dem Geheimnis von so viel Vitalität und sportlichem Ehrgeiz gefragt. Sehr interessant! 

Fahrradfahren in Deutschland boomt, vor allem mit dem E-Bike. Allein im letzten Jahr wurden zwei Millionen Elektroräder unter das Fahrradvolk gebracht. 

Dass inzwischen mehr Fahrräder mit Elektroantrieb als ohne verkauft werden, liegt wohl an der fortgeschrittenen Technik und der allgemeinen Begeisterung für das bequeme Radeln mit einem E-Bike. Und dieses Begeisterung beschränkt sich dabei nicht etwa nur auf die älteren Generationen, wie viele meinen.

62% aller E-Bike-Fahrer sind jünger als 50 Jahre. Letztlich sind nur um die 12% sind 60 Jahre oder älter. (Quelle: radtouren-checker.de)

Ein E-Bike ist ja eigentlich auch nichts weiter als ein Fahrrad mit Unterstützung. Man kann auch richtig sportlich mit ihm fahren, wenn man denn möchte. Allerdings hat man den Vorteil, dass man die die Berge in der Eifel durch individuelles "Zuschalten" (je nach Kondition und Trainingswunsch) einfacher hochkommt. Dadurch haben auch unsportliche oder ältere Menschen die Möglichkeit, sich fit zu halten, Sport zu treiben und Natur bzw. Region in einem größerem Umkreis zu genießen. 

Einer, der inzwischen regelrecht von seinem E-Bike mit all seinen Möglichkeiten begeistert ist, ist Heinz Plötzer aus Freilingen. Er hat sich im April 2021 sogar schon sein zweites E-Bike zugelegt oder besser gesagt, musste sich ein neues zulegen. Denn sein erstes, 5 Jahre altes E-Bike war regelrecht "verschlissen".

Unglaubliche 35.000 km hat Heinz mit dem E-Bike in der Eifel in den letzten Jahren zurückgelegt. Das allein wäre schon beeindruckend genug, wenn nicht noch ein weiterer Aspekt hinzukäme, der einen in Staunen versetzt. Denn Heinz Plötzer ist stolze 87 Jahre alt und hat überdies nach einer schweren Operation vor über 10 Jahren mehrere Beipässe. 

Wie schafft man das und was treibt einen an, so viele Kilometer mit dem Rad zu absolvieren, wollten wir wissen und haben den fitten Rentner um einen Gesprächstermin gebeten. 

"Gerne", kam als Antwort. Dieses Treffen hatte allerdings eine ganz besondere Voraussetzung: es musste ein Regentag sein. Denn nur bei ausgesprochen schlechtem Wetter fährt Heinz Plötzer, der im August 88 Jahre alt wird, kein Fahrrad. Ansonsten ist er jeden Tag nach einem umfangreichen Frühstück spätestens ab 10.00 Uhr auf seinem E-Bike unterwegs und von dieser Regel macht er eigentlich nur ungern eine Ausnahme.

Mit dem Blick auf meine Wetter-App, die für den nächsten Tag ganztägig Schauer vorher sagt, ist er dann doch bereit, sich mit mir am nächsten Vormittag zu treffen.

Als ich pünktlich vor seiner Tür stehe, regnet es dann überraschenderweise doch (noch) nicht. Er bittet mich höflich hinein und ich merke, dass es ihn regelrecht in den Beinen juckt. Ich habe das Gefühl, dass er nur aus reiner Höflichkeit nicht zur Eile drängt, er aber ganz offensichtlich an diesem Morgen noch Fahrrad fahren möchte. Heinz ist freundlich und bereit, mir meine Fragen geduldig zu beantworten, selbst wenn er am Ende des Gesprächs Gefahr läuft, mit der heutigen, verspäteten Tour in den Regen zu geraten. Das scheint ihn aber irgendwie nicht zu beunruhigen. 

"Gestern bin ich tatsächlich nass geworden, da fing es in Nettersheim an zu nieseln. Da habe ich mir gedacht, dass ich doch besser nicht mehr weiter fahre. Da habe ich mich gedreht und bin dann wieder nach Hause gefahren, so dass ich nur 35 km geschafft habe".

Regencape oder Regenhose hat er nicht dabei. "Ich habe den Helm an und meine gelbe Jacke. Ein bisschen Regen macht mir nichts." 

Er sei auch eigentlich noch nie so richtig nass geworden. Allerdings musste er einmal kurz hinter Ahrdorf in einem offenen Schuppen eine viertel Stunde "schauern". Und wenn es dann wirklich nicht mehr weitergehen sollte, funkt er zu Hause sein "Serviceteam" an, das ihn dann praktischerweise mit einem Transportbüschen abholen kommen kann. 

Mit seinen Touren ist er ansonsten vom Glück begleitet. Denn auch einen Platten hat er dank seiner besonderen Bereifung noch keinen gehabt, obschon er Werkzeug und Material für eine Reifenreparatur dabei hat. Auch von einem größeren Unfall ist er bisher trotz der vielen gefahrenen Kilometer verschont geblieben.

Nur einmal ist er auf Schotter ausgerutscht und hat sich am Arm eine Schürfwunde zugezogen. Dank seiner "Notfallausrüstung" mit Pflaster und anderen Dinge konnte er sich aber selbst verarzten. Seine Tochter hat zu Hause die Sache allerdings doch ein wenig anders eingeschätzt und ihn davon überzeugt, einen Arzt drüber schauen zu lassen und ein paar Tage mit dem Fahrradfahren zu pausieren, bis die Wunde einigermaßen verheilt war. 

 

"Der liebe Gott meint es gut mit mir" 

 

Gesundheitlich ginge es ihm insgesamt gut. "Ich muss zwar Medikamente nehmen, aber ich habe eingentlich nichts".

Zum Arzt geht er nur selten und wenn, dann nur routinemäßig zur Kontrolle. "Der sagt dann immer, es wird Zeit, dass Du noch mal kommst. Aber eigentlich sprechen wir ohnehin nur über Fußball, da er selbst auch früher Fußball gespielt hat. Dann vergesse ich alles, was ich eigentlich sagen wollte", fügt er schmunzelnd an.

Wenn dann seine Tochter Monika, die nebenan wohnt, zu Hause nachfragt, fällt ihm wieder ein, was er beim Arzt abklären wollte bzw. sollte. Dass man lieber über Fußball als über Krankheiten redet, ist verständlich. Umso mehr, wenn man bedenkt, welche Rolle der Fußball im Leben vom Heinz Plötzer gespielt hat. 

Bereits als Kind hat er mit großer Begeisterung Fußball gespielt. Mit 17 Jahren hat er bei der ersten Mannschaft des Freilinger Fußballvereins SV Eifeltreu angefangen. Weil er schon damals ausgesprochen sportlich war, hat sein Trainer mit ihm nach dem Fußballtraining auch noch eine Laufeinheit von 4 bis 5 km eingelegt, um ihm besonders zu fördern. Mit seinem Talent hat er es schließlich mit dem FC Oberahr, wie der Verein sich nach der Fusion mit Reetz nannte, bis in die Bezirksliga geschafft. Gegen den Landesligisten aus Euskirchen hat er sogar einmal im Pokal gespielt. 

Ob als Spieler oder später als Jugendtrainer, immer drehte sich bei ihm eigentlich alles um den Ball. Davon zeugen auch die zahlreichen Artikel aus der Lokalpresse, die er fein säuberlich ausgeschnitten und in ein Heft eingeklebt hat. Beim Lesen der Berichte wird schnell klar, dass Fußball für Heinz mehr als nur eine sportliche Betätigung mit Ball war. Viele Fotos zeigen ihn beim Einsatz auf dem Spielfeld. 

In einem Bericht anlässlich seines 40. Geburtstages im August 1973 erklärte er gegenüber dem Reporter, dass dies seine letzte Saison sei und er seine langjährige Fußballerlaufbahn abschließen wolle. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits weit über 1000 Spiele absolviert und galt als großes Vorbild an Fleiß und Fairness. Denn nicht ein einziges Mal wurde er in all den Jahren des Feldes verwiesen, obwohl es wohl kaum eine Position innerhalb der Mannschaft gab, die er nicht bekleidet hatte. Sogar als Torhüter machte er zwei Jahre lang auf sich aufmerksam, spielte aber dann doch lieber in der Läuferreihe.

In einer Saison trat er sogar als 16facher Torschütze auf. Seine schönsten Jahre als Fußballer begannen aber wohl erst, als er 35 Jahre alt war. Dann konnte er aufgrund des eisernen Trainings und der viele Waldläufe zum einen seine Kondition halten, um als Spieler auf dem Platz zu stehen. Daneben kümmerte er sich dann aber auch noch als Trainer um die Jugendarbeit. 

Sein Trainer Stibolitzky meinte damals über ihn: "Es gibt sicherlich keinen ehrgeizigeren und trainingsfleißigeren Spieler, auf den man sich so verlassen kann. Er leistet mit 40 teilweise mehr als Spieler, die bereits seine Söhne sein könnten. Nicht umsonst Aufgabe des Spielführers." Und tatsächlich konnte er die Fußballschuhe dann doch nicht wie angekündigt "schon mit 40" an den Nagel hängen.

Auch zwei Jahre später, in der Saison 1975/1976 war er nämlich immer noch als ältester Spieler in der Bezirksliga mit dabei, was ihm in der Presse die Überschrift "Der eiserne Heinz" bescherte.

Für seine dann inzwischen 25jährige Vereinszugehörigkeit war er da inzwischen mit der Silbernen Ehrennadel des Westdeutschen Fußballverbandes ausgezeichnet worden. "Zum 50jährigen Jubiläum könnte es vielleicht das Goldene geben. Das wäre ein toller Abschluss", äußerte er sich damals lapidar nebenher. Nach dieser Saison beendete Heinz seine Karriere in der ersten Mannschaft. Aber noch mit 70 Jahren spielte er für die Ü50 Mannschaft seines Vereins.  

Fahrrad ist er in dieser ganzen Zeit eigentlich nicht gefahren, obwohl er schon als Kind ein Fahrrad hatte. "Das war ein Miele Fahrrad, das ich von meinem Bruder übernommen hatte." Aber der Fußball dominierte damals eben alles. 

Das änderte sich erst, als er mit 70 Jahren gesundheitsbedingt dann doch kürzer treten musste. Er hängte seinen Beruf als Sprengmeister trotz verlängerten Sprengscheins endgültig, auch für gelegentliche Einsätze an den Nagel. 2010 musste er sich schließlich einer schweren Herzoperation unterziehen. Es folgte eine schwierige Zeit der Reha und Erholung, in der er, der immer ehrgeiziger Sportler war, seine Aktivitäten ganz herunterfahren musste. Nach und nach kämpfte er sich aber doch wieder zurück. Zu dieser Zeit fing er mit dem Fahrradfahren an, um sich so langsam wieder fit zu machen. Drei Jahre brauchte er, um sich durch tägliches Training (im Winter auf einem Crosstrainer) wieder auf einen für ihnakzeptablen Stand zu bringen. 

 

"Auch in der Gesundheitszeitung steht, dass Fahrradfahrer älter werden"

 

2015 legte er sich ein E-Bike zu, obwohl er seiner Meinung nach auch zu diesem Zeitpunkt immer noch in der Lage war, mit einem "normalen" Fahrrad durch die Eifel zu fahren. Aber er musste schon ziemlich strampeln. Mit Blick auf sein Alter und seine Herzerkrankung redeten seine Kinder damals lange auf ihn ein, sich endlich ein E-Bike anzuschaffen. Schließlich gab er nach. Mit dem neuen Gefährt ging es dann doch tatsächlich ein wenig einfacher.

"Man drückt auf den Knopf und dann hilft es einem", beschreibt er die Umstellung auf den elektrischen Antrieb. Der Umgang mit der neuen Technik und dem neuen Fahrgefühl vor allen Dingen beim Antritt waren für ihn als sportlicher Typ kein Problem. Mehr und mehr bekam er dann doch Spaß an seinem neuen Gefährt. 

Mit dem E-Bike ist er von Beginn an jeden Tag 40 bis 50 km gefahren. Zeitlich ist er immer völlig unabhängig und flexibel, da Monika für ihn das Essen kocht und parat stellt, so dass er es nur noch in der Mikrowelle warm machen muss, wenn er nach Hause kommt. Außer einer Trinkflasche nimmt er keine Verpflegung mit.

Er genießt es vielmehr, unterwegs auch einmal anzuhalten, und sich ein Eis oder etwas anderes zu gönnen. "In Müsch halte ich schon einmal an und hol mir ein Fischbrötchen. Dort ist auch eine Ladestelle an der Brücke, wo man kostenlos aufladen kann. Als mein Akku mit den Jahren schwächer wurde, habe ich das öfter genutzt", beschreibt er seinen offensichtlichen Lieblings-Stopp an der Ahr. 

Nach 5 Jahren und 35.000 km ließ dann aber nicht nur der Akku nach, sondern auch der Motor, so dass er sich ein neues E-Bike zulegen musste. Der Händler konnte es kaum glauben, dass er in so kurzer Zeit so viele Kilometer absolviert hatte. "Das haben wir aber noch nicht gehabt", muss er wohl kommentiert haben, als man ihm das alte E-Bike zum Einhandeln vorbei brachte. Eine solche Strecke fahren manche in der Zeit nicht mit dem Pkw.

Sogar Herbert Ehlen, selbst begeisterter Fahrradfahrer aus Dollendorf und seit 1999 Organisator der „Fair-Play-Touren“, bei denen bis zu 350 Schülerinnen und Schüler aus 40 kooperierenden Schule der grenzüberschreitenden Großregion mehrere 100 Kilometer zusammen Fahrrad fahren und Spenden für soziale Zwecke sammeln (in den vergangenen Jahren 2,5 Millionen Euro), ist beeindruckt von dieser Leistung. "Heinz, fahr noch ein paar tausend Kilometer, dann bist Du quasi einmal um die Erde rum", hat er die Leistung von Heinz nach alter Lehrerart kommentiert. Heinz glaubt fest daran, dass er das schafft:" Der liebe Gott meint es gut mit mir. Auch in der Gesundheitszeitung steht, dass Fahrradfahrer älter werden", fügt er mit einem Augenzwinkern hinzu. 

So ist wohl kaum zu bezweifeln, dass er die 40.000 km-Marke tatsächlich in den nächsten Monaten überschreitet. Obwohl er erst seit April sein neues E-Bike hat, ist er jetzt schon wieder fast 1500 km gefahren. Das liegt natürlich auch an dem noch stärkeren Akku, das dank der doppelten Reichweite noch weitere Fahrten zulässt und ein langwieriges Zwischenladen überflüssig macht.

"Ich fahre meistens im Eco-Modus. Richtig zuschalten tue ich nur, wenn es den Berg ordentlich hochgeht", beschreibt er seine überdies sparsame Fahrweise.

Das macht dann auch die Routenplanung einfacher, da man nicht ständig nach dem Ladestand schauen muss. Denn wenn er sich morgens auf sein Fahrrad schwingt, fährt er nicht einfach drauf los, sondern überlegt sich schon, wo er denn hinfahren könnte. Besondere Karten oder Routentipps aus dem Internet braucht er für seine Planungen allerdings nicht, da er sich inzwischen sehr gut in der Gegend auskennt. 

Verfahren hat er sich eigentlich auch noch nicht, obwohl er in die unterschiedlichsten Richtungen fährt, nicht nur nach Müsch, sondern z.B. auch Richtung Hillesheim, Mechernich, Bad Münstereifel oder Nettersheim. Eine Lieblingsstrecke ist übrigens vom Ahr-Radweg in Ahrdorf aus über den Kalk-Eifelradweg nach Hillesheim und dann weiter nach Bolsdorf. Eine wirklich traumhafte Strecke, auch wenn Heinz unterwegs weniger die Natur genießt, da es ihm in erster Linie auf das "Strampeln" ankommt.

Aus diesem Grund fährt er auch am liebsten allein. "Hin und wieder fahre ich mit einem befreundeten Ehepaar. Aber da kommt man nicht richtig voran", erklärt er lachend. Ihm geht es offenbar mit anderen nicht schnell genug. "Ich wundere mich auch immer, wenn er nach Hause kommt und erzählt, dass er mal eben 40 km gefahren ist. Ein echtes Phänomen", fügt Tochter Monika an und man merkt, dass sie wohl oft genug zwischen Bewunderung und Sorge hin und her schwankt.

Die weiteste Tour führte ihn nach Altenahr. Diese Tour brachte ihm dann hin und zurück insgesamt 80 km auf das Tacho. Wenn er so lange bzw. weite Touren macht, dann soll er sich eigentlich zwischendurch bei Monika auch per Handy melden, damit sie Bescheid weiß, in welche Richtung er denn fährt. Oft genug vergisst er bei seinen Ausflügen die Zeit, trotz der Uhr am Lenkrad.

Ab und zu denkt er aber auch daran, sich zurück zu melden. Manchmal telefoniert sie ihm aber auch hinterher, wenn es ihr zu lange wird, vor allem, wenn das Wetter extrem ist, wie bei der großen Hitze der letzten Woche. Natürlich hat sich Heinz auch von den hohen Temperaturen nicht von seinem täglichen Ründchen abhalten lassen. Da hat es dann doch mal Schelte von der Tochter gegeben.

Aber Heinz sieht das gelassen:" Ich denke oft, das wäre der schönste Tod...beim Fahrradfahren einfach umzukippen". Mit dieser Einstellung nehmen ihm selbst Herz-OP und zahlreiche Beipässe nicht die Freude am Sport. Beeindruckend! 

Die Coronazeit hat für ihn keine große Einschränkung oder Veränderung dargestellt. Auch war er in den letzten Jahren nicht mehr ernsthaft krank. "Ich nehme jeden Morgen 20 Tropfen Propolis (Anm: aus Bienenharz, einer von Bienen hergestellten harzartige Masse mit antibiotischer, antiviraler und antimykotischer Wirkung). Das bekomme ich von meinem früheren Arbeitskollegen, von dem ich auch Honig bekomme. Das stärkt die Abwehrkräfte", erklärt er mir. Ja, so hat jeder sein kleines Geheimrezept für mehr Gesundheit. Inzwischen schwört die ganze Familie darauf, schließlich ist Heinz ja auch der beste Beleg dafür, dass das Mittel tatsächlich wirkt. 

Vielleicht liegt das Geheimnis seiner Vitalität aber auch einfach darin, dass er das, was er macht, mit vollem Einsatz und großer Leidenschaft macht, sei es in der Vergangenheit das Fußballspielen oder natürlich auch das langjährige Tuba-Spielen im Musikverein Freilingen oder eben heute das Fahrradfahren. 

(Musikverein Freilingen 1962 anlässlich des 10järigen Bestehens; Heinz Plötzer, Musiker der ersten Stunde, mit seiner Tuba, 6. von links )

Was er denn von all dem am liebsten gemacht hat bzw. macht, will ich von ihm wissen. "Musik habe ich gerne gemacht, das ging dann irgendwann wegen der Zähne nicht mehr so richtig. Fußball vermisse ich auch, aber das kann ich wegen der Beine nicht mehr so. Da bleibt eben jetzt nur das Fahrradfahren", antwortet er und man hört raus, dass auch seine "alten" Leidenschaften noch immer in ihm brodeln. 

Seiner Fußballbegeisterung kann er momentan wenigsten am Fernseher nachkommen. Im Hause Plötzer wird aufgrund der spanischen Wurzeln von Schwiegersohn Alfredo neben der Begeisterung für die deutsche Nationalmannschaft auch die Unterstützung für die spanische Elf groß geschrieben, wie man an der Beflaggung vor dem Haus unschwer erkennen kann (die Nachbarschaft ist übrigens auch schon "überzeugt").

Auf die Frage, wer denn Europameister wird, antwortet er spontan: "Hoffentlich wir!" Als schärfsten Konkurrenten sieht er allerdings Italien. Aber auch die Spiele der Dänen haben ihn begeistert. Man wird sehen. 

In jedem Fall gibt es demnächst etwas zu feiern, nämlich seinen 88. Geburtstag. Was er sich denn dazu wünscht, frage ich nach...etwa ein neuer Fahrradhelm?

Heinz lacht. "Ich wünsche mir nichts extra". Ihm fällt so richtig nichts ein. Er hat wohl jetzt auch nicht mehr die Geduld, lange darüber nachzudenken, denn schließlich will er ja noch Fahrradfahren an diesem Morgen. 

In Windeseile zieht er sich um und ich bekomme noch so gerade ein paar Fotos gemacht, bevor er zügig davon radelt.

Letztlich hat es kurze Zeit später dann doch angefangen zu regnen.

Aber ich bin davon überzeugt, dass er auch diesmal trotz des Regens eine für ihn akzeptable Strecke absolviert hat, so ehrgeizig wie er auch mit 87 Jahren noch ist, eben ein "eiserner Heinz".

Anm. d. Red: für die letzten, traditionellen vier Fragen am Ende der WiF-Interviews hatte er dann wirklich keine Zeit mehr. Immerhin konnte ich ihm noch entlocken, welcher Ort denn sein Lieblingsort in der Eifel ist: Freilingen.

Der Mann kennt sich wirklich aus...

 

 

 

 

 

 

 

 

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