"Zwangsarbeit im Kreis Euskirchen" - so der Titel einer Sonderausstellung, die im letzten Jahr in Vogelsang zu sehen war und sich umfassend mit dem Thema und den Opfern der NS-Zwangsarbeit während des zweiten Weltkrieges auseinandergesetzt hat. Beleuchtet wurde dabei auch das Familienschicksal des polnischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiters in Freilingen Marian Moroz, dessen Enkelin Mira Moroz an der Ausstellung mitgewirkt hat. Jetzt ist es gelungen, einen Teil der Ausstellung mit dem Focus auf Freilingen für eine kleine Präsentation mit Begleitprogramm nach Freilingen zu holen. Am 22. und 23. April kann man zwischen 14.00 und 18.00 Uhr im Bürgerhaus einen Eindruck von den Umständen, Zusammenhängen und Auswüchsen der Zwangsarbeit in der Region und den furchtbaren Erlebnissen von Marian Moroz gewinnen.

 

„Wir sind es allen Opfern schuldig, die in Folge mangelhafter Ernährung, Versorgung und Unterbringung sowie der ausbeuterischen Arbeitseinsätze ums Leben kamen, ihren Angehörigen und allen, die die Gräuel überlebt haben“, so NRW-Landtagspräsident André Kuper zum Gedenken an die Opfer der NS-Zwangsarbeit.

Sie bildet eines der schlimmsten Kapitel der nationalsozialistischen Herrschaft. Rund 13 Millionen Menschen vor allem aus der ehemaligen Sowjetunion, Polen und Frankreich, aber auch aus den Niederlanden, Belgien oder Italien hat das NS-Regime zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt. Hinzu kommt ein großer Personenkreis, der in den von Deutschland besetzten Gebieten zur Arbeit gezwungen wurde. Dies unter menschenunwürdigen Bedingungen, die die Zwangsarbeiter zu einer der größten Opfergruppen des Zweiten Weltkriegs werden ließen. 

Nun ist es gelungen, einen Teil der Sonderausstellung, die die Umstände, Zusammenhänge und Auswüchse der Zwangsarbeit in der Region umfangreich beleuchtet, nach Freilingen zu holen und einen besonderen Fokus auf das Schicksal von Marian Moroz zu werfen.

Der polnische Kriegsgefangene, der im Alter von 26 Jahren mit drei weiteren Polen nach Freilingen kam, musste Zwangsarbeit in der Landwirtschaft leisten, da aufgrund der Einberufung zum Militärdienst immer mehr männliche Arbeitskräfte fehlten. Gleich zu Beginn verliebte er sich in die Freilingerin Katharina Göbel, eine gefährliche wie schicksalhafte Verbindung, von der Mira Moroz, Enkelin der beiden und in Freilingen aufgewachsen, eindrücklich zu berichten weiß.

„Nach den rassisti­schen Vorstellungen der Nazis hätte es meine Verwandten gar nicht mehr geben sollen. Umso glücklicher bin ich über unseren großen Familienkreis“, so Mira bei der Ausstellungseröffnung in Vogelsang Anfang September 2022, die auch in Freilingen einen Vortrag zu ihrem besonderen Familienschicksal halten wird. 

Hier das vollständige Programm

Samstag, 22. April: 

Möglichkeit der Besichtigung der Ausstellung, 14.00 bis 18.00 Uhr

 

Sonntag, 23. April

Möglichkeit der Besichtigung der Ausstellung, 14.00 bis 18.00 Uhr

14.00 Uhr: Einführung in die Ausstellung durch Heike Pütz, Dipl.-Archivarin (FH), Kreisarchiv Euskirchen

Sie berichtet über die schwierigen Nachforschungen zu den Zwangsarbeitern im Kreisge­biet insbesondere bei der Suche nach Namen und Schicksalen, aber auch über die schlimme Ausgrenzung und Behandlung der ins deutsche Reichsgebiet verschleppten Menschen.

 

15.00 Uhr: Vortrag von Mira Moroz über die Geschichte des Zwangsarbeiters Marian Moroz

Sie berichtet über ihr Familienschicksal des in Freilingen zur Zwangsarbeit gezwungenen Großvaters.

 

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei. 

 

 

 

 

 



Freilinger Infobox

  • Di, 23.04.: Markt 15.30 Uhr bis 18.00 Uhr; das Markt-Café ist ab 15.00 Uhr geöffnet 
  • Sa 4.05. - Mo 6.05.: Freilinger Kirmes 

 

 

 

 

 

 

   

 

 

 

  

 

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