Im Gespräch mit… Richie Hellenthal, ,,Profi“-Musiker

 

 

Richard (Richie) Hellenthal wurde am 15. Januar 1964 in Freilingen geboren. Heute lebt er in Weilerswist und arbeitet als Musiker.


Eigene Beschreibung : „Einfach nur charmant, lache gerne und viel, bin 195 cm groß und 114 kg schwer ; ein bisschen chaotisch bin ich auch...und Locken habe ich auch noch, aber nicht mehr auf dem Kopf...auf der Brust:-)

Außerdem habe ich habe einen Herzklappenfehler !!!. Herz zu weich....Klappe zu groß ! "

Anmerkung der Redaktion: Trotz seiner zierlichen Statur ist Richard ca. 8.000 km im Jahr auf dem Fahrrad unterwegs,  im Frühjar bis Herbst hauptsächlich auf dem Rennrad und im Winter überwiegend auf dem Mountainbike. Dabei kam es auch schon zu manch einer Tour-de-France würdigen Bergetappe, wie der Überquerung des Col de Iseran in den Alpen mit 2770 m.


WIF : Hallo Richard, Du hast deine Jugend in Freilingen verbracht. Welche Erinnerungen hast Du daran?


Richie : All die schönen Erinnerungen an meine Jugend hier aufzuzählen ist mir nicht möglich, da es derer zu viele sind. Am schönsten aber war die unbeschwerte Kindheit im Freilingen der 1960er und 70er Jahre. Wir kamen aus der Schule, knallten den Ranzen in die Ecke, aßen zu Mittag, machten Hausaufgaben oder nicht, und dann ab nach draußen. Man musste sich ja nicht erst verabreden, irgendjemanden traf man immer auf der Straße. Wir blieben oft den ganzen Tag weg und mussten erst wieder zuhause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.

Meistens spielte sich alles bei uns auf der „Stenkel“ ab. Ich höre heute noch „Kette Ann“, der das gar nicht gefiel, rufen: „Maht dat er eloh ‘raff kutt, mir han jenoch Pänz op der Stenkel“. Unsere Eltern wussten eigentlich nie wo wir wirklich waren und was wir gerade anstellten. Handys gab es damals ja noch nicht. Im Sommer waren wir außer während der Heuernte den ganzen Tag am See. Auch hier höre ich „Kette Ann“ rufen:„Wah lauft ihr da“? Wir:„Aan dr See, schwemme“, worauf sie antwortete: „Da maht ewer net, dat er en et Wasser fallt“!

Im Herbst verbrachten wir die meiste Zeit im Wald um Holz für das St. Martinsfeuer zu sammeln oder Buden zu bauen. Es ging damals auch ohne Fernsehen, Computer, Nintendo oder Playstation, weil es dergleichen ja auch noch nicht gab.


WIF : Wolltest du schon immer Musiker werden?


Richie : Ich denke nicht. Frank Hellenthal kam irgendwann 1974 zu mir und fragte mich, ob ich Lust hätte im Musikverein mitzumachen und ein Instrument zu lernen. Ich sagte spontan zu und so gingen wir zu einem ersten Treffen mit Musiklehrer Heinz Schröder ins Jungendheim. Auf die Frage was ich denn lernen wolle antwortete ich entschlossen: „Dat, wat Buesch Josef spillt“. Damit ging alles los.

Schröder, der gerne vor Unterrichtsbeginn beim „Luppert“ einen trinken ging, wurde kurz darauf von Mecky Schäning abgelöst, der mir im ersten Jahr, so wörtlich „nicht eine Mark“ gegeben hätte. Ich wollte nach dem ersten Jahr sogar alles hinschmeißen, mein Vater belehrte mich eines Besseren. Danach übte ich auf einmal mehr und es ging schnell vorwärts. Ja es fing sogar an, Spaß zu machen. Ich spielte im Musikverein und hatte weiterhin Unterricht auf der Posaune. Mecky unterrichtete mich auch auf der Heimorgel.

Mit vierzehn kamen dann Klavier bei Wolfgang Gerhards und Kirchenorgel bei Rolf Kroczek dazu. Irgendwann stand dann fest: „Ich werde Musiker.“


WIF: Was haben Deine Eltern dazu gesagt?


Richie : Meine Eltern haben mich immer unterstützt. Sie bezahlten den Unterricht, kauften mir meine erste Posaune und später eine Heimorgel und das Klavier, was damals nicht so einfach für sie war. Aber sie haben immer an mich geglaubt, auch wenn es im näheren Umfeld immer wieder mal Stimmen gab, die meinten, ich sollte doch besser einen anständigen Beruf lernen. Das mit der Musik könne ich doch immer noch nebenbei betreiben.


WIF: Wie bist Du ins Musikgeschäft gekommen?


Richie: Meine ersten Kontakte ins Musikgeschäft hatte ich schon mit dem Maryland Sextett vor meinem Studium, mit denen wir Anfang der 80ger Jahre schon als Begleitband von Tony Marshall tätig waren und mit den Ahrtalmusikanten unter der Ltg. von Mecky Schäning. Mit diesen Bands hatte ich meine ersten TV- und Radioauftritte.

Später, während des Studiums an der Musikhochschule in Köln konnte ich relativ schnell neue Kontakte zu namhaften Bands, wie z.B. der Paul Kuhn Bigband, der HR Bigband usw. knüpfen, die bis heute bestehen.


WIF
: Was war Deine erste Station?


Richie: Das ist schwer zu sagen. Meine erste Station als Amateurmusiker war jedenfalls der Musikverein Freilingen unter der damaligen Leitung von Matthias Schorn.


WIF: Mit welchen berühmten Bands und Musikern hast Du schon zusammen gespielt?


Richie: Die berühmtesten Musiker mit die ich begleitet habe sind: Joe Cocker, Phil Colins, Zucchero, Die Fantastischen 4, Heino, Karel Gott, Paul Kuhn, Hazy Osterwald und natürlich die Bläck Fööss.


WIF
: Hast du „Lampenfieber“, wenn Du auf die Bühne trittst?


Richie: Ein bisschen Lampenfieber habe ich immer, aber ich habe gelernt es zu kontrollieren. Am schwersten ist es, wenn ich viele Leute aus dem Publikum kenne. 2009, beim „Heimspiel“ der Fantastischen 4 in Stuttgart spielten wir vor ca. 65.000 Zuschauern. Da war ich hochkonzentriert, aber nicht nervös. Trotz Fernsehaufzeichnung und Live CD-Mitschnitt.


WIF: In welchen Ländern warst Du schon?


Richie: Südafrika, Mosambik, Hawaii, USA, Kanada, Kuba, Dom. Rep., Griechenland, Malta, Korsika, Türkei, Tunesien, Italien, Schweiz, Österreich, Norwegen, Schweden, Polen, England, Benelux, Frankreich, Portugal, Spanien, Lanzarote, Fuerteventura


WIF: Hast Du als Musiker schon mal darüber nachgedacht auszuwandern?


Richie: Nein, darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Das Leben als Musiker in Deutschland ist nicht das Schlechteste. Nicht umsonst gibt es viele ausländische Musiker in unserem Land.


WIF: Beruflich hast Du einiges erreicht. Was wünschst Du dir?


Richie: Ich wünsche mir, meinen Beruf so lange wie möglich ausüben zu können.


WIF: Gibt es schon Pläne oder Ideen für die Zeit nach deiner Karriere?


Richie: Einmal Musiker, immer Musiker. Ich möchte gar nicht in Rente gehen. Daher gibt es auch noch keine Pläne für die Zeit danach. Jedenfalls werde ich mich so lange mit Musik beschäftigen wie ich gesundheitlich dazu in der Lage bin. Ich möchte langfristig aber mehr als Arrangeur zuhause arbeiten, um im Alter nicht mehr soviel reisen zu müssen.


WIF: Könntest Du dir vorstellen, nach Freilingen zurückzukehren?


Richie: Wer weiß? Habe noch keine Pläne.


WIF: So, jetzt noch 4 kurze Fragen mit 4 kurzen Antworten zum Schluss.

Richie:

1. Lieblings-Essen: „Rievkoche met Appelkompott“

2. Lieblings-Film: Der mit dem Wolf tanzt

3. Lieblings-Musiker: Ray Charles

4. Lieblings-Lied: What a wonderfull World/ Louis Armstrong


WIF:
Danke für das Interview.


Richie: Gern geschehen. Liebe Grüße an alle Freilinger


Das Interview mit Richard Hellenthal führte Simon Hellenthal.

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