Bei Sonntag, 15.11.2015 steht in unserem Kalender der Eintrag „Volkstrauertrag". Dann finden an vielen Ehrenmälern zum Gedenken an die vermissten und gefallenen Soladten der beiden Weltkriege und die Opfer von Terror und Gewaltherrschaft Gedenkveranstaltungen und Kranzniederlegungen statt. Zudem hat in den Wochen zuvor der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Haus- und Straßensammlunge für die Pflege der Kriegsgräberstätten durchgeführt. Die Sammlung ergab in Freilingen den erfreulichen Betrag von 521,42 €.

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Nie war der Volkstrauertag, der die Schrecken des Krieges und unsere Verantwortung für den Frieden in den Mittelpunkt unseres Aufmerksamkeit rücken soll, so lebendig wie in diesem Jahr, 70 Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges und den letzten kriegerischen Auseinandersetzungen auf deutschem Boden.

Denn in den letzten Monaten, Wochen und Tagen strömen Hunderttausende von Menschen in unser Land, die vor Krieg und Zerstörung, Gewalt und drohendem Tod in ihrem Land geflohen sind. Sie müssen all das heute noch mitmachen, was die Menschen in den beiden Weltkriegen erlebt haben und was nur noch Wenige unter uns aus eigenem Erleben im Bewusstsein haben.

Gerade die Erlebnisse dieser Generation und unsere geschichtlichen Erfahrungen sollen durch den Volkstrauertag von dem Vergessen bewahrt werden, sollen uns Mahnung und Aufforderung zum Erhalt des Friedens sein.

Jetzt haben wir hautnah die Gelegenheit, zu zeigen, dass wir diese Mahnung verinnerlicht haben, dass wir aus dem Grauen der Vergangenheit Lehren gezogen haben, dass wir Bürger eines Landes sind, das für Frieden, Menschlichkeit und Verantwortung steht.

Im zweiten Weltkrieg waren Abermillionen Menschen in Europa auf der Flucht. Millionen starben aufgrund der Strapazen. Aber die, die überlebten, fanden auch in unserem Land eine neue Heimat und halfen mit, das vom Krieg zerstörte Deutschland wiederaufzubauen.

Heutzutage sind es wieder lange Menschenschlangen von Flüchtlingen, die auf der Flucht vor Bomben und Terror durch Europa ziehen und bei uns eine neue Heimat suchen. Diese Menschen verlassen ihr Land, ihre Kultur, Familie und Freunde in der Hoffnung, trotz aller Schwierigkeiten und Unterschiede, ein neues Leben beginnen zu können, hier Frieden zu finden.

Noch nie waren seit dem zweiten Weltkrieg so viele Menschen auf der Flucht.

Was müssen sie alle Schreckliches erlebt haben, dass sie unter gefährlichsten Bedingungen eine solche Flucht antreten, mit vielen Kindern an der Hand, bei denen sich das erlebte Grauen in den verstörten Blicken widerspiegelt ? Ich befürchte, da reicht die Phantasie und Erfahrung der meisten unser uns nicht aus.

Viele fragen sich, ob wir die unabsehbare Menge der Flüchtlinge bewältigen, ob wir all diesen Menschen überhaut eine neue Heimat bieten können. Es stellt eine große Herausforderung dar, für unsere Gesellschaft, für die große Politik und die kleinen Kommunen, für Organisationen und Ehrenamtler, wir werden an unsere Grenzen kommen. Aber wir müssen uns im Rahmen all unserer Möglichkeiten dieser Aufgabe stellen.

Denn ist es nicht genau das, wozu uns das Ehrenmal draußen an der Kapelle seit Jahren auffordert, was die über 40 Namen der verstorbenen und vermissten Soldaten, die auf der Gedenktafel eingemeißelt sind, anmahnen?

Sich für den Frieden einzusetzen, sich gegen Gewalt und Zerstörung zu wenden, denjenigen nach Kräften zu helfen, die vom Krieg und Tod bedroht sind....jetzt haben wir in großem Maße Gelegenheit, zu zeigen, dass wir aus der Vergangenheit Lehren gezogen haben.

Sonst müssen demnächst viele weiter Gedenktafeln aufgestellt werden, auf denen Namen eingemeißelt sind, von Männern, Frauen und vielen Kindern, die heutzutage durch Krieg, Flucht und Vertreibung ihr Leben verloren haben.

Wir müssen diese Herausforderung, diese zugegebenermaßen schwierige Aufgabe annehmen, nur dann ist unser Gedenken zum Volkstrauertag aufrichtig und verantwortungsbewusst, nur dann zeigen wir gleich mit dem Niederlegen des Kranzes am Ehrenmal, dass wir aus dem Leid unseres Landes, unserer Kriegsopfer auch tatsächlich gelernt haben.

(Anm.: In besonderem Maße sind wir in diesem Jahr gerade um unseren Volkstrauertag herum von den aktuellen Ereignissen in Paris regelrecht überrollt worden. Dort hat sich wieder einmal auf schreckliche Weise gezeigt, dass wir auch im Jahr 2015 hautnah von Terror und Gewalt umgeben sind und unsere Gesellschaft, unser Frieden und unsere Werteordnung gefährdet sind, wenn wir nicht öffentlich dafür einstehen und uns dafür engagieren. Frankreich trauert in diesen Tagen nach den furchtbaren Anschlägen um über 120 Tote und bangt mit hunderten Verletzten um deren Gesundheit. Zeigen wir uns am heutigen Tage mit einem stillen Gedenken solidarisch...)

 

In Freilingen wurde mit dieser Ansprache und einer anschließenden Kranzniederlegung, würdevoll musikalisch umrahmt vom Musikverein Freilingen und unter Beteiligung der Freiwilligen Feuerwehr Freilingen, bereits am Mittwoch, der 11.11.2015 nach dem feierlichen Patrozinium der Kriegs- und Gewaltopfer gedacht, da am eigenltichen Volkstrauertag hier keine Messe stattfindet.

Ein besonderes Zeichen von Bewußtsein und Verantwortung hat die Dorfgemeinschaft im übrigen auch durch ihre große Spendenbereitschaft im Rahmen der diesjährigen Haus- und Straßensammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge gezeigt, die Anfang November durchgeführt wurde und bei der Spenden für die Arbeit des Volksbundes und damit u.a. für die Suche nach den Gräbern der Weltkriege, für die Pflege der Kriegsgräberstätten und die Jugendarbeit des Volksbundes gesammelt wurde.

Bei dieser von freiwilligen Helfern durchgeführten Sammlung kam ein beachtlicher Betrag von 521,42 € zusammen, mit dem nun die weitere Arbeit des Volkbundes unterstützt werden kann.

Für diese großzügige Spende möchte ich mich als Ortsvorsteherin ganz herzlich bedanken.

(In diesem Kontext immer wieder interessant und zu tiefst beeindruckend zu lesen: Interview mit Matthias Korth, der als 17jähriger Soldat in russischer Kreigsgefangenschaft geriet).

 

 

Freilinger Infobox

  • Di, 23.04.: Markt 15.30 Uhr bis 18.00 Uhr; das Markt-Café ist ab 15.00 Uhr geöffnet 
  • Sa 4.05. - Mo 6.05.: Freilinger Kirmes 

 

 

 

 

 

 

   

 

 

 

  

 

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