Gedenken an einen großartigen Musiker

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"Niemals geht man so ganz, irgendwas von mir bleibt hier, es hat seinen Platz immer bei dir..."

Diese Zeilen aus dem bekannten Lied von Trude Herr könnten so auch original von einem anderen stammen.... von Rainald Dalboth.

 

Rainald hat uns nach rund 7 1/2 Jahren Verweilens in seiner eigenen Welt am 8. Januar 2015 nun doch verlassen, um damit nach Jahren des Hoffens auf ein Erwachen und eine Wiedergenesung endgültig nach Freilingen zurück zu kehren... um hier seinen letzten Platz einzunehmen.

Doch Rainald geht nicht so ganz von uns, denn in jedem Fall bleibt etwas hier von ihm: u.a. das D in FDH & Bums, der Freilinger Kultband, deren Mitbegründer er war. Dieses D wird uns immer an einen wunderbaren Menschen erinnern, dessen ganzes Leben von der Musik begleitet und geprägt war.

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"Von Beruf Musiker, Hobby Beamter" scherzte er zeitlebens lachend, wenn man ihn nach seiner beruflichen Tätigkeit fragte.

Und Musik war wie eine Berufung für ihn.

Am 13.12.1948 in Freilingen geboren, lernte er selbst schon Anfang der 60er Jahre in Blankenheim, wie man einem Akkordeon die schönsten Töne entlocken kann. In diesen Jahren trat er zudem in den Musikverein Freilingen ein, dem er von 1994 bis 1996 als Vorsitzender vorstand, ebenso wie sein Vater Josef Dalboth, der als Mitbegründer des Musikvereins über 20 Jahre lang in diesem Verein als Vorsitzender agierte...Musik hatte offensichtlich einen großen Stellenwert im Hause Dalboth und früh eine große Bedeutung im Leben von Rainald.

So trat er denn um 1964 herum zudem noch in die Band "The Cadillacs" ein, die dann schon ganz andere Töne als der Freilinger Musikverein anschlug. Damit war Rainald dann endgültig auf den musikalischen Geschmack, auf die Musik gekommen, die mehr und mehr seine Freizeit prägte.

Es war das Jahr 1970, als er mit seinen 4 Freunden Paul, Klaus, Helmut und Dietmar, die sich vom Fußball und aus der Berufsschule her kannten, zusammen saß und große musikalische Pläne machte: heraus kam die Band The Marylands. 

Nach fleißigen Proben, etlichen personellen Umbesetzungen und den ersten legendären Auftritten kam es 1973 zu einem richtungweisenden Engagement im Kurhaus und im Steigenberger Hotel in Bad Neuenahr. Das bedeutete : jeden Samstag und Sonntag Tanztee und die Gestaltung aller Einzelveranstaltungen des Kurhauses, also viel Musik und viel Arbeit.

1976 kam es dann zu Veränderungen. Die Zeit war gekommen, unter das Engagement in Bad Neuenahr mit den häufigen und stressigen Auftritten einen Schlussstrich zu ziehen und einen Neubeginn, auch unter verändertem Namen, zu wagen, Orchestersound mit viel Bläsern und Gitarrensoli alla James Last war angesagt. Happy Luxemburg wurde zur Erkennungsmelodie des Maryland Sextetts.

Maryland-Rainald

Die Anzahl und Qualität der Auftritte mehrte sich stetig. Und wenn mal Bedarf an einer richtig umfangreichen Besetzung war, wurde auch mal Verstärkung bei der Konkurrenz ausgeliehen, vor allen bei Großauftritten mit den Bläck Fööss, den Höhnern und anderen Starbegleitungen.

1981 stieg Rainald aus der Band aus, allerdings nicht aus der Musik.

Ohne-Titel

Neben musikalischen Auftritten mit den Ahrtalmusikanten, denen er sich später anschloss und dem "Trio von der Ahr", wurde er einer der meist beschäftigten Alleinunterhalter in der Region.

Und auch den musikalischen Nachwuchs hatte er stets im Blick. So lernten zahlreiche Jungmusiker das Akkordeon- oder Keyboardspielen bei ihm (selbst der heute bekannte Freilinger Berufsmusiker Richard "Richie" Hellenthal wurde bei seinen ersten musikalischen Schritten von ihm zeitweilig begleitet), zum Teil in den Räumlichkeiten seines Freilinger Musikgeschäftes in der Martinusstraße, das er einige Jahre führte bzw. führen ließ.

Denn tagsüber, wenn Rainald seinem "Hobby Beamter" nachging (anfangs bei der Deutschen Bahn, ab 1967 für "ausgezeichnete" 40 Jahre beim Bundesverwaltungsamt in Köln), betreute seine Frau Waltraud den Laden, und das über 10 Jahre lang. Ja seine Familie lebte seine Liebe zur Musik mit, so gab es z.B. jährliche Weihnachts-CDs, die Rainald in seinem Musikstudio im heimischen Keller für seine Kinder Daniela und Marco in jedem Jahr extra einspielte bzw. aufnahm und unter den Tannenbaum legte.

Auch hatte er stets sein Akkordeon für alle Fälle im Auto mit dabei, was zu zahlreichen Spontan-Einsätzen führte. Und auch seine Freunde können ein Lied von seiner Liebe zur Musik singen. Auf jeder Kegeltour musste seine "Quetsch" unbedingt dabei sein, egal wie, so dass dann z.B. auch einmal eigens ein Akkordeon-Anhänger für das Fahrrad gebaut werden musste, um einen Transport bei den Radtourrn zu ermöglichen. Als Dank gab es dann allerorts Stimmung und gute Laune, manchmal aus Spaß dann auch einmal als vermeintlicher Straßenmusiker.

Apropos Stimmung und gute Laune. 2002 kam es dann erneut zu einer musikalischen Wendepunkt im Leben von Rainald, denn ab 2002 stand FDH zumindest in der Eifel nicht mehr für Abspecken und Kalorienzählen, sondern wurde zum Innbegriff für gute Laune und originelle Unterhaltungsmusik. In diesem Jahr hatte sich Rainald mit seinem langjährigen musikalischen Weggefährten Dietmar Faber und dem Gesangstalent Hans-Georg "Orky" Hellenthal bei einem Bierchen zusammen gesetzt und überlegt, wie sie den örtlichen Karneval mit selbstgebastelten Liedchen über das bunte Dorfgeschehen bereichern könnten.

Die Ideen sprudelten und so musste nur noch ein Bandname her. Der erste Gedanke fiel dabei wegen des Karnevals auf FKK : Frillinger Karnevals Kamelle.
Aber im Laufe des Abends einigte man sich dann doch auf das mindestens genauso zweideutige FDH, und zwar nicht wegen der unübersehbaren Bauchansätze der Herren, sondern aufgrund der Anfangsbuchstaben der Nachnamen: F für Faber, D für Dalboth und H für Hellenthal. Das Trio FDH war geboren.

Rainald-FDH

2004 trat dann der Freilinger Neubürger Stefan Klütsch als "Bums" dem Trio bei, nachdem er auf Kirmes bei seiner Haustaufe den verblüfften Freilingern gezeigt hatte, dass man tatsächlich allen Gegenständen, auch Salatplatten, Pfannen und Töpfen Rhythmus und Beat entlocken kann.

Als Rainald 2007 schwer erkrankte und folglich nicht mehr mit der Band musizieren konnte, machte die Truppe in seinem Sinne mit Thorsten Eich an der "Quetsch" weiter und blieb ihm in den folgenden Jahren stets verbunden, nicht nur bei den jährlichen Geburtstagsständchen, die man ihm brachte.

FDH & Bums lässt damit heute noch die Erinnerungen an die Zeit mit Rainald lebendig werden, vor allem, wenn seine Lieblingslieder "Meiers Käthchen" von den Bläck Fööss und "Rut sin de Ruse" von De Boore gespielt werden.

 "Ich will weitergehn, keine Träne sehn, so ein Abschied ist lang noch kein Tod" ...so singt Trude Herr in ihrem eingangs erwähnten Lied weiter.

Und wieder könnte dies original so von Rainald stammen, der in unserer Erinnerung und in unseren Herzen weiter musizieren, singen, lachen und leben wird...

 

Die feierlichen Exequien werden am Mittwoch, 14. Januar 2015 um 14.30 Uhr in der Kapelle in Freilingen gehalten. Anschließend ist die Beerdigung.

Das Rosenkranzgebet wird am Dienstag, 13. Januar 2015 um 19.00 Uhr in der Kapelle gehalten.  

 

 

 

 

Freilinger Infobox

  • Do 18.04.: JHV Jagdgenossenschaft Bez. 13, 20.00 Uhr Bürgerhaus
  • Di, 23.04.: Markt 15.30 Uhr bis 18.00 Uhr; das Markt-Café ist ab 15.00 Uhr geöffnet
  • Sa 4.05. - Mo 6.05.: Freilinger Kirmes 

 

 

 

 

 

 

   

 

 

 

  

 

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