Öffentliche Fördergelder für Realisierung außergewöhnlicher Projektideen beantragt

Maruenplatz-Kasperskulptur

Jährlich fließen Milliarden von Euro und damit unserer Steuergelder in die Förderung verschiedenster Projekte, deren Sinnhaftigkeit sich einem manchmal erst auf den zweiten Blick erschließt. Aber die Fördertöpfe sind offenbar prall gefüllt und die Fördergeber großzügig, sowohl auf europäischer als auch nationaler Ebene. Gefragt sind offensichtlich wohl besonders die nicht ganz alltäglichen Ideen.  

So zahlt die Europäische Union 4 Millionen Euro, um die islamische Omajaden-Dynastie (Umayyaden, 661-750 n.Chr.) bekannt zu machen.

Das Landwirtschaftsministerium hat bis Anfang 2014 ein Projekt gefördert, um vermehrt weiße und gelbe Lupinen im Ökolandbau einzusetzen, die auch die Vorteile blauer Lupinen haben. Zusammengefasst hat der Bund 280.000 Euro für eine farbliche Abwechslung beim Tierfutter ausgegeben.

Um die Hühnervielfalt zentral für die Zukunft zu sichern, soll Hahnensperma von zwölf ausgewählten Hühnerrassen dauerhaft eingefroren werden, um eine „Kryoreserve" (von dem altgriechischen Wort kryos für "Eis") zu schaffen. Kostenpunkt: 480.000 Euro für das Einfrieren von Hahnensperma.

Tolle Ideen!

Das können wir auch, dachte sich unlängst die Freilinger Ortsvorsteherin B. und reichte nach der erfolgreichen Durchführung des Dorfautorprojektes im Rahmen des mit europäischen Fördermitteln verwirklichtes LEADER-Projektes E-ifel mobil und der Initiierung des Ahrsteig-Erlebnispfad-Projektes nun weitere Projektvorschläge bei verschiedenen öffentlichen Mittelgebern ein. Mit deren Umsetzung will sie möglichst zeitnah nach Bewilligung der Fördergelder beginnen, natürlich wie immer mit zahlreichen Ehrenamtlern und engagierten Projektpartnern aus der Ortschaft.

"Nach den bisherigen Vorgesprächen bin ich im Hinblick auf die detailliert ausgearbeiteten Projektpläne mehr als zuversichtlich, dass wir kurzfristig mit der Förderzusage rechnen können, zumal diese Projekte landesweit, zumindest aber im Kreis Euskirchen, wenigstens in der Gemeinde Blankenheim Alleinstellungscharakter haben." Sie rechne, wie auch bei den vorherigen Aktionen in Freilingen, auf überregionale mediale Aufmerksamkeit in Funk und Fernsehn, was sich auch in touristischer Hinsicht positiv für die gesamte Kommune auswirken werde.

Man stünde schon in konkreten Gesprächen mit verschiedenen Redaktionen diverser Fachzeitschriften. So sei eine große Berichterstattung in der Frauenzeitschrift "Pause für mich" geplant, wobei allerdings der Schwerpunkt der Veröffentlichung noch abgeklärt werden müsse.

Auch der ADAC habe schon Interesse an einer Dokumentation angemeldet, nicht zuletzt, um sein angekratztes Image in puncto Wahrheitsgehalt (z.B. von Testergebnissen und Ranking-Analysen) aufzubessern.Als besonderes Highlight sei eine zweisprachige Hörfunkreihe im Internetsender Avropa Radio aus Baku , Aserbaidschan vorgesehen; Motto: was wir von der Eifel lernen können.

Und was genau plant B. denn jetzt:

1) Kneipen-Weltkulturerbe

Die Freilinger Gaststätte Meiershof, am 1. April 2014 seit genau 25 Jahren vom Gastwirtspaar Ingrid und Reinhold "Käsper" Schwarz geführt, soll zum Kneipen-Weltkulturerbe ernannt werden. In Zeiten des viel beschworenen demografischen Wandels und der damit einhergehenden Veränderung sowohl der Sozial- und Kulturlandschaft als auch der örtlichen Infrastrukturen sei es mehr als geboten, vorhandene Angebote zu stärken und örtliche Akteure zu unterstützen und motivieren.

Man sei in Freilingen mehr als glücklich, im Gegensatz zu manch anderen Dörfern noch eine funktionierende Gastwirtschaft vor Ort zu haben. Die Gaststätte sei zudem viel mehr als nur eine einfache Gastwirtschaft: Sozialstation, Integrationshelfer, Genertationentreffpunkt, Tagungsstätte, Genussraum, Veranstaltungsort, Musikbühne, Theaterhochburg, Kulturträger, ja eigentlich Herzstück des Dorfes.

Denn dort könne man nicht nur sein verdientes Feierabendbierchen genießen, sondern bekomme psychologische Hilfsdienste in allen zwischenmenschlichen Lebenslagen, offene Ohren für private Belange, spielerische und musikalische Unterhaltung sowie natürlich ein gute sortierte Getränkeliste geboten. 

Darüber hinaus engagierten sich Ingrid und Käsper in herausragender Weise für die Erhaltung traditioneller kultureller Veranstaltungen wie Kirmes und Karneval, aber auch die eigenen Veranstaltungen, wie Bierwoche, Scheunenfest und Saisonabschluss stellten Meilensteine in der Eifeler Veranstaltungslandschaft dar. 

Kasper-und-Ingrid-2

(Foto: © Erwin Mungen )

Ihr Saal stünde zudem für private Feiern oder Sitzungen jeglicher Art offen, z.B. Vereinsversammlungen, Hegering-Schauen und Mitgliederversammlungen politischer Parteien. All dies müsse nicht nur gewürdigt, sondern auch dauerhaft gestärkt und erhalten werden, wozu die Anerkennung als Kneipen-Weltkulturerbe wesentlich beitrage. 

Der "Titel" Kneipen-Weltkulturerbe soll aber nicht nur schriftlicher Form zugestanden und dargelegt werden, sondern auch optisch und damit für jeden Besucher Freilingens erkennbar sein. Daher sei geplant, im Zuge der Umgestaltung des Marienplatzes vor der Kirche eine Bronzestatue (eventuell auch blattgoldüberzogen, man hole sich hier gerade Anregungen in Limburg) unserer emsigen Wirtsleute aufzustellen.

Die voraussichtlichen Kosten hierfür (angesetzt: ca. 135.000 € , zu erwarten: 458.000 €, tatsächlich dann wohl 1,2 Millionen) sollen zum Teil über die beschriebenen Fördermittel, aber auch private Kleinanleger finanziert werden.

"Der Anfang hierfür ist gemacht, die Pläne stehen und der zukünftige Standort auf dem hoffentlich bald schon umgestalteten Marienplatz ist auch schon ausgesucht. Der Anerkennung "Meiershof" als Kneipen-Weltkulturerbe, verbunden mit der Denkmalerrichtung steht nun nichts mehr entgegen. Ich rechne mit einer Förderquote von 75-90%, das hängt auch ein wenig von der konkreten Ausgestaltung der neuen Förderrichtlinien des LEADER-Förderprogrammes in 2015 ab. Aber ich bin sehr optimistisch, die Förderzugsage zu bekommen."

Eine solche strebt B. dann auch für ihr zweites Projekt an: 

2) Freilinger Währungsreform

Im vergangenen Jahr habe sich gezeigt, dass in Freilingen alternative Zahlungsmodelle von der Bevölkerung rege angenommen würden. Den bereits im Bereich von Gartenpflanzen und Saatgut in der Vergangenheit mehrfach praktizierten klassischen Tauschhandel habe man im Rahmen des Dorfautoprojektes erweitert um die Möglichkeit der Ehrenamtsarbeit gegen Autoausleihe.

Dies alles habe gezeigt, dass die Bevölkerung einem eigenen, alternativen Zahlungssystem mehr als offen gegenüberstünde, insbesondere im Hinblick auf die jetzt im Europawahlkampf wieder hochgekochten Währungsdiskussionen und geschürten Kapitalverlustängste. In den letzten Jahren sei, quasi als Parallelwährung, bereits auf der Kirmes und der Bierwoche der blaue Bezahlbon der Gaststätte Meiershof, der sog. Käspo, erfolgreich eingeführt worden.

Bierwochenbons

Auch während der letztjährigen Projektphase des Dorfautos habe man die Möglichkeit dieser Bezahlweise angeboten, wovon auch rege Gebrauch gemacht worden sei. 

Projektpartner Kfz-Meister André Schmickler vom AS Car Service Eifel: "Der Käspo ist eine hervorragende Zahlungsalternative. Als 5er bietet er auch die Möglichkeit,  größere Einkäufe, Dienstleistungen oder Arbeiten zu bezahlen. Als regionales Produkt mit hoher Gebrauchsbeständigkeit und damit Nachhaltigkeit ist er für mich der Zahlungsersatz der Zukunft, ohne jeglichen Inflationsdruck und überwiegend fälschungssicher."

Schmickler-Kaspo

Er unterstütze daher die geplante Freilinger Währungsreform und biete in seinem Kfz-Meisterbetrieb bei einer Zahlung mit dem Käspo jetzt schon einen Innovations-Rabatt von 5,24% an, ausgenommen Sommerreifen und Motorenöl. Originalton Schmickler zu diesem Projekt: "Toll, hä,hä,hä!"

Ortsvorsteherin B. hofft, nun auch andere Dienstleister, Handwerksbetriebe und Privatleute mit ins Boot nehmen zu können, um die Fördermittelgeber von der Zukunftsfähigkeit der Idee zu überzeugen. "Die Projektkosten schätze ich in diesem Bereich auf ca. 100.000 €", wobei der größte Anteil auf die eigentliche Umstellung im Dorf entfalle.

Man müsse zu Beginn der Umsetzungsphase größere Mengen des Käspo kostenlos verteilen, was allerdings der heimischen Wirtschaft dann wieder dienen würde. "Spätestens nach der diesjährigen Kirmes (3.-5.Mai) bzw. der Bierwoche (4.-10.August) ist die neue Währung ein Selbstläufer, davon bin ich fest überzeugt." Langfristig könne man vielleicht sogar in der gesamten Gemeinde umsteigen, was im Hinblick auf ein drohendes Haushaltssicherungskonzept dann vielleicht sogar die Handlungsfähigkeit der Verwaltung im Bereich der freiwilligen Ausgaben erhalte. "Nichts ist unmöglich", so B. 

Es ist allerdings fraglich, ob dies seitens der Bewilligungsbehörden auch so gesehen wird bzw. die Förderstellen das Potential und die Nachhaltigkeit der Projekte ebenfalls so einschätzen wie die Ortsvorsteherin.

Jetzt heißt es für die Projektträger erst einmal abwarten und der Dinge bzw. Entscheidungen harren, die da kommen. 

WiF drückt jedenfalls wie immer die Daumen und wird die Bevölkerung hinsichtlich der Projekte auf dem Laufenden halten. 

Freilinger Infobox

  • Di, 23.04.: Markt 15.30 Uhr bis 18.00 Uhr; das Markt-Café ist ab 15.00 Uhr geöffnet 
  • Sa 4.05. - Mo 6.05.: Freilinger Kirmes 

 

 

 

 

 

 

   

 

 

 

  

 

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